Manche Krankheitssymptome sind bei Kindern klar zu erkennen: Husten oder Schnupfen sind schließlich nicht zu überhören. Fieber hingegen ist dem Nachwuchs nicht immer direkt anzusehen. Daher ist ein gutes Fieberthermometer, das schnell über die Körpertemperatur aufklärt, sehr wichtig. 2021 führte Stiftung Warentest einen Fieberthermometer-Test durch und nahm Stab-, Ohr-, Stirn- und kontaktlose Infrarotthermometer unter die Lupe. Aber was ist denn nun am besten? Die Ergebnisse und worauf ihr achten solltet.
- 1.Fieberthermometer-Test: Die besten Geräte im Überblick
- 2.Fieberthermometer-Test: So hat Stiftung Warentest geprüft
- 3.Fieberthermometer-Test: Die besten Geräte im Detail
- 3.1.Bestes Stabthermometer: Uebe Domotherm Rapid 10 s
- 3.2.Bestes Ohrthermometer: Braun ThermoScan 6
- 3.3.Bestes Ohr- & Stirnthermometer: Medisana TM 750
- 3.4.Bestes Infrarotthermometer: Easypix Thermogun TG2
- 4.Stirn-, Ohr- oder kontaktlose Messung: Diese Variante ist die beste
- 4.1.Ohrthermometer
- 4.2.Stabthermometer
- 4.3.Kontaktlose Fieberthermometer
- 5.Fiebermessen schön und gut, aber: Wann hat man eigentlich Fieber?
Fieberthermometer-Test: Die besten Geräte im Überblick
Stiftung Warentest hat im September 2021 insgesamt 20 Fieberthermometer unter die Lupe genommen. Darunter waren acht digitale Kontaktthermometer (auch Stabthermometer genannt), drei Ohrthermometer, drei kombinierte Ohr-Stirnthermometer sowie sechs kontaktlose Infrarotmessgeräte. Die gute Nachricht: Für alle verschiedene Messarten finden sich gute Geräte – solange sie richtig angewendet werden. Insgesamt schnitten acht der 20 getesteten Fieberthermometer mit der Note "Gut" ab. Für immerhin sieben Thermometer reichte es noch für ein "Befriedigend". Die Testsieger nach Messvarianten:
Fieberthermometer-Test: So hat Stiftung Warentest geprüft
Stiftung Warentest hat die Fieberthermometer in fünf Disziplinen getestet, die jeweils unterschiedlich gewichtet wurden. Am wichtigsten war den Tester*innen die Temperaturmessung in der Praxis (40 %). Hierfür maßen Eltern und eine Fachkraft immer wieder mit dem gleichen Thermometer die Temperatur zehn gesunder Kinder. Zusätzlich machten zehn Erwachsene eine Selbstmessung und die Fachkraft maß bei den Erwachsenen.
Die Messgenauigkeit (25 %) wurde durch das Messen verschiedener Temperaturen in unterschiedlichen Umgebungen untersucht. Für die Bewertung der Handhabung (35 %) prüften Nutzer*innen unterschiedlichen Alters sowie Expert*innen unter anderem die Gebrauchsanleitung, die Anzeigen, die Inbetriebnahme, den Messvorgang, die Verarbeitung sowie die mechanische Sicherheit. Die Schadstoffreiheit (0 %) und Datenversendung (0 %) gingen zwar prozentual nicht in die Bewertung ein, führten aber bei schlechten Ergebnissen zu Abwertungen.
Fieberthermometer-Test: Die besten Geräte im Detail
Bestes Stabthermometer: Uebe Domotherm Rapid 10 s
Testsieger unter den Stabthermometern wurde im Fieberthermometer-Test 2021 das Uebe Domotherm Rapid 10 s. Insgesamt bekam es die Note 1,9, die Messgenauigkeit war aber so herausragend, dass es für diesen Bereich die Bestnote 0,8 gab. Die Messdauer beträgt in der Praxis 14 Sekunden, der Name ist also ein wenig irreführend. Dafür gibt es einen akustischen Fieberalarm und die Garantie, dass das Produkt wasserdicht ist. Stiftung Warentest resümiert: "Das Stabthermometer von Uebe misst zuverlässig für wenig Geld."
Bestes Ohrthermometer: Braun ThermoScan 6
Das Ohrthermometer Braun Thermoscan 6 ist mit der Gesamtnote 1,8 der ultimative Fieberthermometer-Testsieger. In nur 2 Sekunden habt ihr ein sehr genaues Messergebnis, knapp eine Minute nach der Messung schaltet sich das Gerät selbst aus. Das farbcodierte Display hilft bei der Interpretation der Temperatur, durch das integrierte Nachtlicht kann das Thermometer auch im Dunkeln verwendet werden. Einziges Manko: Einen akustischen Fieberalarm gibt es hier nicht.
Bestes Ohr- & Stirnthermometer: Medisana TM 750
Ein empfehlenswertes Gerät, das sowohl via Ohr als auch Stirn fiebermessen kann, ist das Medisana TM 750d. Mit der Gesamtnote 2,2 schnitt es insgesamt gut ab. Ihr könnt damit nicht nur die Körper- sondern auch die Oberflächentemperatur von Gegenständen messen. Die Messdauer von einer Sekunde ist super kurz und mit stolzen 30 Speicherplätzen inklusive Datums- und Uhrzeitanzeige könnt ihr den Temperaturverlauf eurer kleinen Patient*innen genaustens nachverfolgen. Unbedingt beachten: Schweiß oder Schmutz auf der Haut können die Messergenbisse verfälschen!
Bestes Infrarotthermometer: Easypix Thermogun TG2
Das beste Infrarotthermometer im Test ist die Easypix Thermogun TG2 mit der Gesamtnote 2,0. Im Vergleich zu den anderen getesteten kontaktlosen Thermometern konnte diesem Gerät eine hohe Messgenauigkeit attestiert werden. Auch hier beträgt die Messdauer nur eine Sekunde. Dadurch, dass es sich nach nur 16 Sekunden selbst ausschaltet, ist das Gerät außerdem besonders energieeffizient. Besonderer Bonus: Als einziger Testsieger verfügt das Fieberthermometer sowohl über einen akustischen als auch über einen optischen Fieberalarm.
Stirn-, Ohr- oder kontaktlose Messung: Diese Variante ist die beste
An der Stirn, im Ohr, unter der Zunge, der Achsel oder doch rektal? Es gibt viele Varianten, um die Körpertemperatur zu überprüfen. Die genaueste Variante soll die Messung im Po (Kontaktthermometer) sein. Das geht aus einer Studie des Peter Lougheed Center in Calgary hervor. Dort hat man insgesamt 75 Studien ausgewertet, in denen die Genauigkeit von Fieber-Messmethoden überprüft wurden. Das Fiebermessen im Po wird jedoch meist als sehr unangenehm und von Eltern als sehr umständlich empfunden. Wir haben die verschiedenen Messvarianten einmal gegenübergestellt.
Ohrthermometer
Das Ohrthermometer misst per Infrarotstrahlen in wenigen Sekunden die Körpertemperatur am Trommelfell. Besonders wenn euer Nachwuchs die Messung im Po unangenehm findet, kann ein Ohrthermometer eine gute Alternative sein, denn auch hier sind die Messwerte sehr genau. Für die Anwendung ist es aber wichtig zu wissen, dass das Messen nur dann richtig klappt, wenn der Sensor an der Spitze des Thermometers die Wärmestrahlen des Trommelfells erfassen kann. Zieht darum das Ohr oben leicht nach hinten, denn so begradigt ihr den Gehörgang und ermöglicht dem Sensor den Weg zum Trommelfell. Für Neugeborene ist das Thermometer allerdings nicht geeignet: Babys haben oft einen so winzigen Gehörgang, dass die Infrarotmessung nicht funktioniert.
Stabthermometer
Digitale Stab-Fieberthermometer sind am zuverlässigsten, vor allem wenn sie rektal verwendet werden. Wem das zu unangenehm ist, der kann mit diesen Geräten aber auch unter der Zunge messen. Aber auch das empfinden viele als unangenehm, da das Thermometer dabei recht weit in den Mund unter die Zunge geschoben werden muss. Deshalb nutzen viele das Thermometer auch unter der Achsel, aber davon solltet ihr absehen: Dort ist die Messung am wenigsten genau.
Kontaktlose Fieberthermometer
Am bequemsten ist die Messung über kontaktlose Infrarotmodelle, die berührungslos an der Stirn messen. So kann man auch bei schlafenden oder empfindlichen Kindern Fieber messen. Laut Stiftung Warentest sind diese Geräte aber leider auch am ungenauesten.
Fiebermessen schön und gut, aber: Wann hat man eigentlich Fieber?
Bei Babys und Kleinkindern spricht man bei anderen Körpertemperaturen von Fieber als bei uns Erwachsenen: Alles zwischen 37,6 und 38,5 °C wird als erhöhte Temperatur bezeichnet. Ab 38,5 °C spricht man von Fieber. Erreicht die Körpertemperatur mehr als 39,5 °C, leidet das Kind unter hohem Fieber. Bei Erwachsenen sieht das schon anders aus: Eine erhöhte Temperatur hat man bis 37,8 °C, leichtes Fieber reicht von 37,9 bis 38,4 °C und bei mehr als 38,5 °C Körpertemperatur ist es hohes Fieber.
Ganz wichtig, wenn ihr bei eurem Kleinkind oder Baby Fieber feststellt: Wenn das Fieber nicht runtergeht oder ihr hohes Fieber feststellt, solltet ihr unbedingt in eurer Kinderarztpraxis vorbeischauen.
Alle Ergebnisse des Fieberthermometer Tests findet ihr bei Stiftung Warentest.