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Ausprobiert

Im Test: Kann diese App deine LEGO-Steine sortieren?

Brickit App Test
© Privat / Britta Boeck

Eine App, die Lego-Steine sortiert und Anleitungen zeigt, was man aus dem Chaos bauen kann? Klingt fantastisch! Ich habe die App Brickit ausprobiert. Hält sie, was sie verspricht?

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Mein Kinder lieben Klemmbausteine. Über die letzten Weihnachten und Geburtstage haben sich einige Sets angesammelt, neu, vom Flohmarkt und sogar noch Steine aus meiner Kindheit. Alle zusammen wohnen in einer großen Kiste im Kinderzimmer. Die große Feuerwehr haben wir nach dem ersten Mal so nie wieder zusammengebaut.

Darum hatte ich große Hoffnung, als ich von der App "Brickit" hörte. Damit kann man alle Steine, die man hat, einscannen und die App sagt, welche Bauwerke sich daraus errichten lassen. Die jeweilige Anleitung gibt es direkt dazu. Die App verwendet dazu offizielle Lego-Anleitungen, die Entwickler weisen aber darauf hin, dass es sich um ein Fanprojekt handelt – ohne offizielle Lizenz des Herstellers.

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»Wir wollen Lego-Steinen, die in staubigen Boxen verstaut werden, neues Leben einhauchen«, sagt der Brickit-Chef gegenüber Spiegel online. Klingt doch perfekt. Also ab in den App Store und her mit der kostenlosen App.

Die App gibt es derzeit nur für IOS, im Herbst soll eine Android-Version folgen.

Wie funktioniert Brickit?

Die Anwendung ist wirklich super einfach. Im Appstore lädt man die App kostenlos herunter. Sie braucht Zugriff auch die Rückkamera, das wars.

Dann die Steine auf dem Boden verteilen. Hier wird es schon ein kleines bisschen tricky: Die Steine dürfen natürlich nicht übereinander liegen, da sie sich sonst verdecken. Das Feld darf aber auch nicht zu groß ausgebreitet sein, da der Abstand zur Kamera nur 60 bis 70 cm sein soll und alle Steine ins Bild passen müssen. Zwei Bereiche in zwei Durchgängen zu scannen geht nicht.

Jetzt müsst ihr nur noch scannen und nach wenigen Sekunden hat die App alle Steine erfasst und zeigt euch, was ihr daraus bauen könnt.

Brickit im Test - hält die App, was sie verspricht?

Wir haben hier noch kein Lego für Große, aber Duplo-Steine erkennt die App auch. Also habe ich unsere Kiste ausgekippt und alle Steine flächig auf dem Wohnzimmerteppich ausgekippt. Dann kurz scannen und warten. 559 Steine zählt die App. Wow. Daraus kann man bestimmt riesen Häuser bauen, Schlösser, Autos, Flugzeuge... Vielleicht ganz Hogwarts? Die Erwartungen sind groß.

Brickit App im Test
Der erste Scan der Brickit App (© Privat / Screenshot Brickit App)

Und werden leider nicht erfüllt. 12 Vorschläge macht mir die App. Da hätte ich schon mal mehr erwartet. Und die möglichen Bauprojekte selbst sind auch nicht so groß wie ich dachte. Maximal 29 Steine werden pro Anleitung benutzt. Alle Bauwerke sind zweidimensional. Keine Häuser, in die die Figürchen hineingehen könnten, keine Autos zum drin fahren, kein Flugzeug.

Doch schauen wir uns mal im Detail an, was mir vorgeschlagen wird:

Brickit-Vorschlag: Ein Haus
Einer der Vorschläge: Ein Mini-Haus (© Screenshot Brickit App)

Das kleine "Country House" braucht 16 Steine, von denen 4 schon mal gar nicht in meinem Haufen sind. Nämlich das große Fenster, die gelbe Platte darüber und der Schornstein. Ohne die ist das sowieso schon sehr kleine Haus aber ziemlich witzlos.

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Schauen wir weiter:

Vorschlag Nummer 2: Elefant
Brickit Test Elefant (© Screenshot Brickit App)

Auch hier: von 29 Steinen fehlen 7, unter anderem die Augen und die Stoßzähne. Dazu kommt, dass die App nicht auf die Farben der vorhandenen Steine achtet. Ich habe genau 4 graue Steine. Zwei hell- und zwei dunkelgraue. Der Elefant würde also eher ein Elmar werden. Das finde ich jetzt persönlich nicht so schlim, aber wer die Vorlage ganz genau nachbauen will, könnte unzufrieden werden.

Desweiteren wird mir ein Roboter vorgeschlagen, dessen Kopf-Steine fehlen.

Brickit Roboter
Brickit Roboter (© Screenshot Brickit App)

Ein sehr stilisierter Apfel, bei dem zwei von acht Steine fehlen, ein Geburtstagskuchen, für dessen Kerze ich leider nicht die richtigen Steine habe.

Ich denke, mein Punkt ist klar geworden...

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Wenn man aber doch alle Steine hat, die benötigt werden, ist die App wieder toll. In einzelnen Schritten führt sie durch den Aufbau und zeigt sogar in dem kleinen Feld unten rechts, wo im Scan die gesuchten Steine liegen:

Brickit Anleitung
Brickit Anleitung (© Screenshot Brickit App)

Lange suchen muss mal also nicht. Die gräulichen Steine sind übrigens die, die nicht im Haufen zu finden waren.

Britta Boeck

Fazit: Ausbaufähig

An sich ist die App eine mega Idee. Ich hatte mir nur deutlich mehr davon erhofft. Allerdings ist sie auch noch ganz neu auf dem Markt. Laut Spiegel online sind bereits 1500 Lego-Anleitungen in die Datenbank eingespeist. Bald sollen auch Baupläne von Fan-Eigenkreationen nachgereicht werden.

Vielleicht wird das Angebot der Anleitungen dann noch etwas besser. Vielleicht hat man sich auch erst auf das "kleine" Lego konzentriert und Duplo noch vernachlässigt? Ich weiß es nicht. Doch ich habe die Hoffnung, dass das Angebot an Anleitungen dann noch größer wird. Irgendwo in unserem Haufen ist eine ganze Feuerwehrstation. Die Anleitung dazu hätte ich zum Beispiel gern bekommen...

Britta Boeck