Die Nase ist zu, die Bronchien sind verschleimt und der Kopf brummt! Bei Husten, Schnupfen, Bronchitis, Nebenhöhlenentzündungen sowie anderen akuten, aber auch chronischen Atemwegserkrankungen kann das Inhalieren die Symptome lindern und gleichzeitig werden die gereizten Schleimhäute befeuchtet. Stiftung Warentest hatte 19 Inhalationsgeräte im Test und wir stellen euch die vier Testsieger genauer vor. Zudem verraten wir euch, was es über Inhaliergeräte zu wissen gibt.
- 1.Inhalationsgeräte im Test: Die 4 Testsieger im ersten Kurzüberblick
- 2.Inhalationsgeräte-Test: So hat Stiftung Warentest geprüft
- 3.Inhaliergerät-Test: Die vier Testsieger im Detail
- 3.1.Handgerät-Testsieger: Beurer Inhalator IH 57
- 3.2.Tischgerät-Testsieger: Pari Compact2
- 3.3.MicroDrop mesh Inhalationsgerät
- 3.4.Aponorm Compact Plus
- 4.familie.de-Kaufberatung zum Inhaliergerät
- 4.1.Inhaliergerät-Test: Wann ist Inhalieren sinnvoll?
- 4.2.Was gibt es beim Kauf eines Inhalationsgeräts zu beachten?
- 4.3.Inhalationsgeräte-Test: Worin unterscheiden sich Inhaliergeräte?
- 4.4.Inhalationsgeräte-Test: Wie inhaliert man richtig?
- 4.5.Welche Inhalationsgeräte sind besonders für Kinder geeignet?
Inhalationsgeräte im Test: Die 4 Testsieger im ersten Kurzüberblick
Stiftung Warentest hat in der Ausgabe 12/2024 insgesamt 19 Inhalationsgeräte – darunter 13 Tisch- sowie sechs Handgeräte – einem Test unterzogen, wobei zwei davon die Note „Sehr gut" absahnen konnten, elf erhielten die Note „Gut" und sechs der getesteten Modelle schnitten mit „Befriedigend" ab. Alles in allem also ein äußerst zufriedenstellendes Testergebnis. Wir stellen euch die vier Testsieger von Stiftung Warentest in einem ersten Überblick vor.
Inhalationsgeräte-Test: So hat Stiftung Warentest geprüft
In der Ausgabe 12/2024 hat Stiftung Warentest die 19 Inhaliergeräte auf folgende Disziplinen geprüft:
- Funktion (60 %): Hier wurde unter anderem ermittelt, ob die Partikelgröße für die unteren Atemwege geeignet ist und die Aerosole ihren Einsatzort in der Lunge beim Inhalieren erreichen. Zudem haben die Tester*innen die Vernebelungsleistung geprüft.
- Handhabung (30 %): Stiftung Warentest hat sowohl die Passform als auch Reinigung und Desinfektion begutachtet sowie die Gebrauchsanleitung hinsichtlich Sinnhaftigkeit und Vollständigkeit beurteilt.
- Geräusch (10 %): Neben dem Geräuschpegel beim Inhalieren an sich haben zehn Prüfpersonen beurteilt, ob und inwiefern das Geräusch im laufenden Betrieb als störend empfunden wurde.
Gut zu wissen: Sicherheit und Haltbarkeit (0 %) sowie Schadstoffe (0 %) wurden ebenfalls von Stiftung Warentest kontrolliert.
Inhaliergerät-Test: Die vier Testsieger im Detail
Einatmen, ausatmen! Damit ihr bei Erkältungen oder chronischen Atemwegserkrankungen wieder gut durchatmen könnt, stellen wir euch die vier Testsieger jetzt noch genauer vor.
Handgerät-Testsieger: Beurer Inhalator IH 57
Mit dem Inhaliergerät von Beurer für derzeit ca. 60 € könnt ihr endlich wieder richtig durchatmen und auch Stiftung Warentest war von dem Modell begeistert und vergibt die sehr gute Gesamtnote 1,5. Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle zum verdienten Inhaliergerät-Testsieger!
Zu hören ist beim Inhalieren kaum etwas, weshalb das Modell beim Geräusch mit der Note 1,0 punkten konnte und auch Sicherheit & Haltbarkeit (Note 1,1) sowie Funktion (Note 1,3) haben die Expert*innen vollends überzeugt. Geliefert wird das Inhaliergerät mit verschiedenen Gesichtsmasken sowie einer praktischen Aufbewahrungstasche.
Tischgerät-Testsieger: Pari Compact2
Dürfen wir vorstellen? Der Allrounder für eure ganze Familie! Das Inhaliergerät von Pari hat nicht nur Eltern, sondern auch die Expert*innen von Stiftung Warentest überzeugt und wurde mit der Gesamtnote 1,7 zum Testsieger bei den Tischgeräten ausgezeichnet. Im Lieferumfang sind neben einem Mundstück auch eine Gesichtsmaske für Babys ab sechs Monaten sowie eine Maske für Kinder enthalten. Um den kleinen Patient*innen das Inhalieren so angenehm wie möglich zu gestalten, könnt ihr außerdem kostenlos die Pari-Kinder-App herunterladen.
MicroDrop mesh Inhalationsgerät
Mit der guten Gesamtnote 1,8 konnte das Modell von MicroDrop beim Inhalationsgeräte-Test von Stiftung Warentest punkten. Dabei schnitten Schadstoffe (Note 1,0), Sicherheit und Haltbarkeit (Note 1,1) und Geräusche (Note 1,2) mit „Sehr gut" und die Disziplinen Handhabung (Note 1,8) sowie Funktion (Note 1,9) mit „Gut" ab. Aufgrund der geringen Geräuschentwicklung sowie den kindgerechten Gesichtsmasken ist der tragbare Inhalator auch super für Babys und Kleinkinder geeignet und kann zudem problemlos in den Urlaub mitgenommen werden – so könnt ihr auch unterwegs immer gut durchatmen!
Aponorm Compact Plus
Das Inhaliergerät von Aponorm für ca. 42 € erhielt von Stiftung Warentest die Gesamtnote 2,3 und hat vor allem in Sachen Schadstoffe (Note 1,0) sowie Sicherheit und Haltbarkeit (Note 1,7) überzeugt, doch auch die Funktion kann sich mit der Note „Gut" sehen lassen.
Kundenrezensionen kann entnommen werden, dass der Inhalator sehr gut funktioniert und für eine bessere Atmung sorgt, allerdings ist die Anwendung relativ laut, weshalb das Modell nicht für Babys empfohlen wird.
familie.de-Kaufberatung zum Inhaliergerät
In den nachfolgenden Punkten beantworten wir euch alle wichtigen Fragen zum Thema Inhalationsgerät.
Inhaliergerät-Test: Wann ist Inhalieren sinnvoll?
Ob klassisch mit heißem Wasser, Kamillentee, Eukalyptusöl oder mit einer speziellen Kochsalzlösung: Das Inhalieren von heißem Wasserdampf hat eine heilende Wirkung bei Husten, Schnupfen und Co. und kann auch präventiv zur Stärkung und Befeuchtung der Atemwege verwendet werden. Wir haben euch zusammengefasst, wann ein Inhalationsgerät sinnvoll ist:
- Beschwerden der oberen und unteren Atemwege
- akute Atemwegsinfekte
- Nasennebenhöhlenentzündung
- Husten und Schnupfen
- Corona-Infektion und Grippe
- (chronische) Bronchitis
- bei hartnäckig festsitzendem Schleim in Nase und Bronchien
- chronische Lungenerkrankungen wie Bronchiektasie, Mukoviszidose oder PCD
- Befeuchtung der Atemwege
- Linderung von Heiserkeit und Stimmproblemen
Auch bei Asthma und obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) kann neben einem Pulsoximeter zur Überprüfung des Sauerstoffgehalts ein Inhaliergerät zum Einsatz kommen und die Beschwerden lindern. Allerdings solltet ihr bei chronischen Lungenerkrankungen zuvor Absprache mit eurer Ärztin bzw. eurem Arzt halten.
Bitte beachten: Ärzt*innen raten unter anderem bei Augenleiden, entzündlichen Hauterkrankungen, niedrigem Blutdruck sowie anderen Kreislaufstörungen vom Inhalieren ab.
Was gibt es beim Kauf eines Inhalationsgeräts zu beachten?
Auf folgende Kaufkriterien solltet ihr bei eurer Entscheidung achten:
- Zubehör: Wird das Inhaliergerät von der gesamten Familie verwendet, sollten im Lieferumfang verschiedene Mundstücke sowie unterschiedlich große Gesichtsmasken (z. B. eine Maske für Erwachsene, eine für Kinder, eine für Babys) enthalten sein.
- Reinigung: Für eine hygienische Reinigung und Desinfektion sollten die Teile des Inhalationsgeräts auskochbar sein.
- Einfache Handhabung: Achtet darauf, dass sich der Tank einfach befüllen lässt und der Schlauch bei einem Tischgerät ausreichend lang ist. Bei Babys, Kindern sowie geräuschempfindlichen Menschen ist zudem ein Gerät mit einem geringen Geräuschpegel empfehlenswert.
- Kompatibilität: Sofern ihr ein spezielles Medikament verwendet müsst, schaut vorab in den Herstellerangaben, ob das Gerät damit kompatibel ist. Zudem sollte sich das Inhaliergerät sowohl für verschiedene Inhalationslösungen als auch -suspensionen eignen.
Wichtig ist, dass ihr für euer Inhaliergerät die richtige Lösung verwendet. Meist kommen 0,9-prozentige Kochsalzlösungen zum Befeuchten der Atemwege zum Einsatz, die in der Regel bereits hygienisch vorportioniert sind. „Leitungswasser und ätherische Öle haben schon wegen möglicher Verunreinigungen nichts im Gerät verloren“, sagt Dr. Lisa Knipps, HNO-Ärztin an der Uni Witten/Herdecke und Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, der Stiftung Warentest.
Inhalationsgeräte-Test: Worin unterscheiden sich Inhaliergeräte?
In erster Linie wird neben Größe, Gewicht und Farbe zwischen den verschiedenen Typen unterschieden und das sind die beiden gängigsten Inhalationsgeräte auf einen Blick:
Tischgerät
Hier handelt es sich um einen sogenannten Kompressor-Inhalator für den Heimgebrauch, der – wie der Name schon vermuten lässt – für die Anwendung auf den Tisch gestellt wird. Der Vernebler wird dann durch einen Kompressor angetrieben. Die Vor- und Nachteile eines Tisch-Inhalators:
- hohe Leistung
- ideal für die Anwendung zuhause
- sehr feine Partikelgröße
- Aerosole können bis in die unteren Atemwege gelangen
- hohes Füllvolumen
- realtiv laut
- eignet sich weniger für unterwegs
- in der Regel längere Inhalationszeit
Handgerät
Handgeräte werden meist mit Akku- oder Batterie sowie einem integrierten Kompressor betrieben und sind tragbar, weshalb sie vor allem für den mobilen Einsatz geeignet sind. Was spricht für und was gegen ein Handgerät?
- kompakt und handlich
- geringes Gewicht
- super für Reisen und unterwegs geeignet
- leise
- kein Netzkabel nötig
- ohne Steckdose nutzbar
- geringes Füllvolumen
- Vernebelungsrate sowie Leistung etwas geringer als bei einem Tischgerät
Inhalationsgeräte-Test: Wie inhaliert man richtig?
Nachdem ihr euch gründlich die Hände gewaschen und mögliche Keime beseitigt habt, könnt ihr das Inhaliergerät zusammensetzen und es mit Wasser, Kochsalzlösung oder einem Medikament befüllen. Da bei dem Tragen einer Maske Aerosole verloren gehen, sollten vor allem Erwachsene besser mit dem Mundstück inhalieren, Babys und Kinder tun sich jedoch mit der Gesichtsmaske leichter.
Setzt euch für das Inhalieren aufrecht, aber dennoch bequem hin, atmet entspannt tief ein, haltet die Luft etwa fünf Sekunden an und atmet dann wieder ruhig aus. Achtet dabei darauf, nicht zu schnell zu atmen, da euer Körper ansonsten zu viel Sauerstoff erhält und Kreislaufprobleme entstehen können. In der Regel wird empfohlen, zwischen fünf und zehn Minuten zu inhalieren.
Richtig reinigen – so gehts:
Wie bei anderen Medizinprodukten auch, ist Hygiene und eine gründliche Reinigung des Inhalationsgeräts das A und O, damit sich keine Krankheitserreger einnisten können. Legt die einzelnen Teile des Verneblers, Schläuche sowie das verwendete Mundstück bzw. die Maske nach der Benutzung für einige Minuten in ein Wasserbad mit Spülmittel. Anschließend spült ihr alle Teile nochmal gründlich unter fließendem Wasser ab und trocknet diese vollständig an der Luft.
Tipp: Zudem solltet ihr die Teile regelmäßig mit kochendem Wasser desinfizieren. Das ist besonders wichtig, wenn das Inhaliergerät von eurer ganzen Familie verwendet wird.
Leidet ihr in der dunklen Jahreszeit unter einem Sonnenmangel? Im folgenden Video stellen wir euch die Geheimwaffe namens Tageslichtlampe vor!
Welche Inhalationsgeräte sind besonders für Kinder geeignet?
Zwar sind viele Inhaliergeräte für Erwachsene auch für Kinder geeignet, dennoch gibt es spezielle Inhalationsgeräte für Kleinkinder und ältere Kinder (meist mit Maske), um den kleinen Patient*innen das Inhalieren zu erleichtern und zu verhindern, dass Aerosole verloren gehen. Doch vor allem Babys und jüngere Kinder sollten vor dem ersten Inhalationsversuch spielerisch und Schritt für Schritt an das Tragen der Gesichtsmaske gewöhnt werden.
Kann euer Kind das Mundstück bereits gut mit seinen Lippen umschließen, spricht auch nichts gegen eine Benutzung ohne Maske. Achtet dann allerdings darauf, dass euer Schatz durch den Mund und nicht durch die Nase atmet.
Gut zu wissen: Bei einer Gesichtsmaske müssen sowohl die Nase als auch beide Mundwinkel beim Inhalieren bedeckt sein.
Quelle: Stiftung Warentest