Stiftung Warentest hat im Laufe der Jahre an insgesamt 15 Geräten einen Kaffeemühlen-Test durchgeführt. Das dürfte vor allem für diejenigen interessant sein, die zu den waschechten Kaffeegenießer*innen zählen. Auch wenn der letzte Test bereits etwas älter ist, tut das den Ergebnissen keinen Abbruch, denn die Geräte sind immer noch verfügbar. Wir zeigen euch die Testsieger.
- 1.Kaffeemühlen-Test: Die besten Modelle im Überblick
- 2.Kaffeemühlen-Test: So wurde geprüft
- 3.Kaffeemühlen-Test: Die besten Modelle im Detail
- 3.1.CM 800 von Graef
- 3.2.Molino von Melitta
- 3.3.7520 von Cloer
- 3.4.KM 3879 von Severin
- 4.Kafeemühlen-Test: Das sind die Verlierer
- 5.Familie.de-Kaufberatung für Kaffeemühlen
- 5.1.Ordne dich ein: Welcher Kaffee-Typ bist du?
- 5.2.Was ist der Unterschied zwischen Kaffeemühlen mit Mahlwerk und Schlagwerk?
Kaffeemühlen-Test: Die besten Modelle im Überblick
Ohne Kaffee geht gar nichts! Das gilt vor allem für Eltern – egal, ob ihr ein Neugeborenes habt und euch nicht entsinnen könnt, wann ihr zuletzt eine Nacht durchgeschlafen habt oder ob ihr mit euren Schulkindern von Termin zu Termin cruist. Da kann eine Tasse Kaffee manchmal zum Retter in der müden Not werden. Richtige Kaffeeliebhaber*innen mahlen ihre Kaffeebohnen selbst. Schließlich wird der Kaffee so besonders aromatisch. Wer sich nicht wie Großmutter früher abmühen möchte, nutzt dabei eine elektrische Kaffeemühle. Aber welche sind gut? Nicht viele, wie Stiftung Warentest im Kaffeemühlen Test 2019 herausfand.
Kaffeemühlen-Test: So wurde geprüft
Bei dem Kaffeemühlen-Test schaute sich Stiftung Warentest insgesamt 15 Geräte an, davon neun mit Mahlwerk und sechs mit Schlagmesser. Beim Test wurde das Mahlen (50 %), die Handhabung (35 %), die Haltbarkeit (10 %) und die Lautstärke (5 %) getestet. Gekauft wurden die Kaffeemühlen im Mai 2019.
200 kg gemahlene Kaffeebohnen später stand das Ergebnis des Kaffeemühlen-Tests fest: Vier der neun Kaffeemühlen mit Mahlwerk erreichten die Note “Gut”, zwei von ihnen fielen mit einem “Mangelhaft” durch. Bei den sechs Geräten mit Schlagmessern schafften die besten vier Geräte nur ein “Befriedigend”, die anderen beiden bekamen die Note “Ausreichend”.
Im Labor mahlten die Tester*innen mit jeder Mühle Pulver für Espresso, Filterkaffee und French Press. Dabei folgten sie der Gebrauchsanleitung, was oft keine besonders guten Ergebnisse lieferte. Anschließend optimierte ein Barista Mahlgrade oder die Mahldauer. Dadurch wurden die Ergebnisse deutlich besser.
Kaffeemühlen-Test: Die besten Modelle im Detail
CM 800 von Graef
Insgesamt konnte die Kaffeemühle CM 800 der Marke Graef im Test am meisten überzeugen. Das Modell mit Mahlwerk (Kegelmahlwerk) erhielt die Gesamtnote “Gut” (2,1) und punktete gleich in mehrerlei Hinsicht: Einmal ist sie leicht einzustellen und das Pulver für verschiedene Kaffeearten gelingt gut, deshalb gab es für den Bereich “Mahlen” auch die Note “Gut”.
Auch die Gebrauchsanleitung ist sehr verständlich, weshalb die Erstinbetriebnahme super gelingt und sich schnell der optimale Mahlgrad finden bzw. wiederfinden lässt. Da auch das Befüllen und Entnehmen des Mahlguts optimal gelingt, gab es für die Handhabung eine 1,7. Da die Mühle jedoch recht laut mahlt, gab es für diesen Testbereich ein “Befriedigend”.
Molino von Melitta
Eine weitere gute Kaffeemühle mit Mahlwerk (in diesem Fall Scheibenmahlwerk) ist die Molino von Melitta. Sie erhielt insgesamt die Note 2,3 und ist mit ca. 55 € klarer Preis-Leistungs-Sieger unter den Modellen mit Mahlwerk. Nach Anleitung mahlt sie die Bohnen mittelmäßig.
Deutlich besser funktionierte es, wenn Nutzer*innen ihre bevorzugten Einstellungen selbst ertesten. Das gab Punktabzug und für den Bereich “Mahlen” daher nur die Note “Befriedigend”. Einmal gefunden, lässt sich der optimale Mahlgrad aber kinderleicht wiederfinden, weshalb es für die Handhabung eine 2,0 gab. Für den Geräuschpegel gab es für diese Mühle ebenfalls ein “Befriedigend”.
7520 von Cloer
Fast genauso gut wie das Modell von Melitta schnitt auch die Kaffeemühle 7520 der Marke Cloer ab (Gesamtnote 2,4). Wie das Modell von Graef besitzt sie auch ein Kegelmahlwerk, das für gründliche Mahlergebnisse sorgt, ist dabei aber deutlich günstiger. Wie bei der Melitta-Mühle gilt auch hier: Nach Anleitung wird das Pulver eher mittelmäßig, weshalb es für den Punkt “Mahlen” ein “Befriedigend” gab.
Nach optimierter Einstellung werden die Ergebnisse aber gut und der optimale Mahlgrad lässt sich prima wiederfinden. Also auch hier: Handhabung gut (1,8). Etwas schlechter als die beiden bisher vorgestellten Modelle schnitt die Mühle von Cloer in puncto “Haltbarkeit” ab. Da es hier nur eine 3,5 gab, ist sie nicht so langlebig wie ihre Konkurrenten.
KM 3879 von Severin
Die Kaffeemühlen mit Schlagmesser schnitten alle nicht besonders gut ab, am besten zeigte sich die Severin Kaffeemühle KM 3879 im Test: Sie schnitt mit der Gesamtnote 3,2 (“Befriedigend”) ab. Das Mahlen an sich wurde von den Tester*innen als “gut” empfunden, bei der Handhabung erntete es aber ein “Ausreichend”.
Den passenden Mahlgrad zu finden, ist aufwendig und ein perfektes Ergebnis lässt sich nur schwer wiederholen. Pluspunkt für alle Kaffeemühlen mit Schlagmesser: Im Schnitt arbeiten sie leiser als Mahlwerke, daher erhielt das Modell von Severin für seine Lautstärke sogar die Note “Sehr gut”.
Kafeemühlen-Test: Das sind die Verlierer
Gute Mahlergebnisse aber trotzdem mangelhafte Gesamtergebnisse erzielten u. a. Kaffeemühlen der Marken Baratza und Eureka. Eigentlich mahlten sie das perfekte Espressopulver, eine Empfehlung konnte die Stiftung Warentest für diese Geräte dennoch nicht aussprechen. Bei der Kaffeemühle von Eureka lässt sich der Knopf zum Einstellen des Mahlgrads weit über die Skalierung hinaus drehen. So ist es fast unmöglich, eine gute Einstellung noch einmal wiederzufinden.
Beim Modell von Baratza haperte es an der Sicherheit. Es hält die Prüfnorm für die elektrische Sicherheit nicht ein, ein Kurzschluss ist nicht auszuschließen. Nicht einmal überprüfen ließ sich eine Mühle der Marke Caso. Sie ging schon kurz nach Beginn der Tests kaputt, sodass sie gar nicht weiter getestet werden konnte.
Familie.de-Kaufberatung für Kaffeemühlen
Mit Kegel- oder Scheibenmahlwerk oder doch eine Kaffeemühle mit Schlagmesser? Wenn ihr euch auch nach den Testergebnissen der Stiftung Warentest noch unsicher seid, welche Kaffeemühle für euch die richtige ist, hilft euch diese Übersicht vielleicht weiter.
Ordne dich ein: Welcher Kaffee-Typ bist du?
Welches Modell das passende für dich ist, hängt vor allem davon ab, welche Bedeutung Kaffee für dich hat. In der Regel gibt es diese drei Genießertypen:
- "Kaffee ist für mich wie Wein": Wenn du zu den erlesenen Kaffeetrinker*innen gehörst, die ihn nicht bloß des Koffeins wegen, sondern vor allem wegen des Genusses trinkst, empfehlen wir dir eine Kaffeemühle mit Kegelmahlwerk. Durch die geringe Drehzahl werden die Bohnen ganz besonders schonend gemahlen, das Mahlwerk überhitzt nicht so leicht. So können sich die etwa 800 Aromen, die Kaffee hat, optimal entfalten!
- "Ich schmecke schon Unterschiede": Du bist niemand, der seinen Kaffee mit abgespreiztem Zeigefinger trinkt, trotzdem möchtest du optimale Kaffeeergebnisse erzielen. Daher solltest du auf ein Modell mit Mahlwerk zurückgreifen, bei dem du deine bevorzugten Mahlstärken leicht wiederfindest. Oft sind Modelle mit Scheibenmahlwerk etwas günstiger.
- "Kaffee schmeckt doch eh immer gleich": Kaffee ist für dich da, um wach zu werden. Deshalb brauchst du auch kein großes Geld in deine Kaffeemühle zu investieren. Bei Kaffeemühlen mit Schlagmessern lassen sich die optimalen Mahlstärken nicht so leicht wiederfinden, dafür sind sie deutlich günstiger als Modelle mit Mahlwerk. Sie sollten für deine Wünsche absolut genügen.
Was ist der Unterschied zwischen Kaffeemühlen mit Mahlwerk und Schlagwerk?
Der Unterschied zwischen Kaffeemühlen mit Mahlwerk und mit Schlagwerk liegt darin, dass Geräte mit Mahlwerk den Kaffee mittels Kegel- oder Scheibenmahlwerk pulverisieren. Dabei werden die Kaffeebohnen beispielsweise zwischen zwei übereinander liegenden Scheiben zerkleinert. Über ein Rädchen lässt sich hier meist einstellen, wie fein das Pulver sein soll. So können Kaffeekenner*innen den Mahlgrad für verschiedene Kaffeezubereitungen variieren.
Mühlen mit Schlagmesser zerkleinern die Bohnen durch rotierende Messer. Sie kennen nur den Zustand "An" oder "Aus", der Mahlgrad wird über die Mahldauer geregelt. Das ist wesentlich aufwändiger als mit einem Mahlwerk. Nutzer*innen müssen die Mühle teils mehrmals anhalten und schütteln, damit das Pulver sich gleichmäßig verteilt und schauen, ob das gewünschte Mahlergebnis erreicht ist. So brauchten die Messermühlen bis zu 70 Sekunden reine Mahlzeit für einen doppelten Espresso, Mahlwerksmühlen hingegen waren im Test schon nach 6 bis 18 Sekunden fertig.
Quelle: Stiftung Warentest
Und hier noch ein paar Tipps zum Thema "Kaffeevollautomaten":