Stiftung Warentest hat über die Jahre zahlreiche Kombiwagen auf Herz und Nieren überprüft. Welche Modelle taugen was, damit Mama, Papa und Kind alle ihre Freude an dem ständigen Begleiter im Alltag haben? Der Kinderwagen-Test gibt Aufschluss und verrät, worauf ihr beim Kauf achten solltet.
- 1.Kinderwagen-Test: Die Testsieger im Überblick
- 2.Kinderwagen-Test: So wurde getestet
- 3.Kinderwagen-Test: Die Testsieger im Detail
- 3.1.Der Testsieger: "B.O. StartKlar Comet" von BabyOne
- 3.2.Der Zweitplatzierte: "Lila XP" von Maxi-Cosi
- 3.3."Nea 2 in 1" von Kinderkraft
- 3.4.Das "Vision X Set" von Hauck
- 3.5."Harvey3 Premium" von Easywalker
- 3.6."Geo³ Mono" von Joolz
- 4.Familie.de-Kaufberatung für Kombikinderwagen: Welcher Kinderwagen passt zu mir?
- 4.1.Kinderwagen kaufen – worauf achten?
- 4.2.Kinderwagen – wo kaufen?
- 4.3.Kinderwagen oder Buggy?
- 4.4.Kinderwagen oder Tragetuch?
- 4.5.Spartipp: Auch gebrauchte Kinderwagen sind eine Option
Kinderwagen-Test: Die Testsieger im Überblick
Der Kinderwagen ist für werdende Eltern meist eine der teuersten und wichtigsten Anschaffungen. Kombikinderwagen haben den Vorteil, dass man nicht zwei Mal los muss, um einen neuen Kinderwagen zu besorgen, denn sie lassen sich erst mit einer Babyschale und (etwa ein halbes Jahr) später mit einem Sitz für größere Kinder umbauen. Von den 37 getesteten Modellen haben leider nur drei Modelle mit "Gut" abgeschnitten, für zehn gab es ein "Befriedigend". Auf den hinteren Plätzen tummeln sich acht Kinderwagen mit "Ausreichend", zwei Modelle bekamen sogar ein "Mangelhaft". Das sind die Sieger im Kinderwagen-Test.
Kinderwagen-Test: So wurde getestet
Stiftung Warentest hat sich für den Kinderwagen-Test 37 Kinderwagen mit Liegewanne und Sitzeinheit für den Transport von Babys bis Kleinkind angeschaut. Alle Liegewannen und Sitzeinheiten lassen sich in beide Richtungen aufsetzen. Die Modelle wurden auf kindgerechte Gestaltung (45 %), Handhabung (35 %), Haltbarkeit (5 %), Sicherheit (5 %) und Schadstoffe (10 %) geprüft.
Kinderwagen-Test: Die Testsieger im Detail
Der Testsieger: "B.O. StartKlar Comet" von BabyOne
Der 2022 getestete "B.O. StartKlar Comet" von BabyOne konnte mit einer Gesamtnote von 2,2 den Testsieg einfahren. Die Tester*innen loben vor allem die sehr geräumige Liegewanne, die Babys bis zu neun Monate lang Platz bietet. Der Sitz eignet sich bis etwa drei Jahre. Außerdem ist der Wagen relativ leicht und somit angenehm zu tragen. Die kompakten Maße machen ihn zudem tauglich für Bus und Bahn. Leider scheint BabyOne dieses Modell kürzlich aus dem Sortiment genommen zu haben. Das Folgemodell B.O. Startklar Boa 4 Woven kann aber bestimmt mit dem Kinderwagen-Testsieger mithalten.
Ausstattung/Technische Merkmale:
- Schieberhöhe min. 86 cm/max. 102,5 cm, verstellbar durch Teleskop
- Gewicht: Babywanne 4,4 kg/Liegekombination 10,7 kg/Sitzkombination 9,3 kg
- Maximales Gewicht des Kindes: 22 kg
- Maximale Zuladung im Einkaufskorb: 3 kg
- Schieberhöhe geeignet für Erwachsenengröße: klein/mittel
Der Zweitplatzierte: "Lila XP" von Maxi-Cosi
Der 2020 getestete "Maxi-Cosi Lila XP" steht mit einer Gesamtnote von 2,2 ebenfalls auf dem Siegertreppchen. Das Modell hat die geräumigste Babywanne im Kinderwagen-Vergleich und kommt mit Regenverdeck. Auch mit Sitz ist der Kinderwagen sehr lange einsetzbar. Laut Anbieter eignet sich der Testsieger für Kinder bis vier Jahre, die Liegewanne passt bis acht Monate.
Ausstattung/Technische Merkmale:
- Schieberhöhe min. 96 cm/max. 109 cm, verstellbar durch Teleskop
- Gewicht: Babywanne 4,6 kg/Liegekombination 13,7 kg/Sitzkombination 14,1 kg
- Maximales Gewicht des Kindes: 22 kg
- Maximale Zuladung im Einkaufskorb: 10 kg
- Schieberhöhe geeignet für Erwachsenengröße: klein/mittel
"Nea 2 in 1" von Kinderkraft
Der Kombikinderwagen "Nea 2 in 1" von Kinderkraft ist mit der Gesamtnote 2,3 der Sieger im Kinderwagen-Test 2023. Stiftung Warentest lobt vor allem das leichte Gewicht und den niedrigen Preis. Auch die geräumige Babywanne mit einem Fenster aus Netzstoff fiel positiv ins Gewicht, ebenso wie der Sitz, der sich sich auf 156 Grad öffnen lässt.
Abzüge gab es für die Gurte, die sich etwas schwierig verstellen lassen. Außerdem ist der Wagen im Dunklen kaum zu sehen. Dafür hatten die Tester*innen weder an der Bremse, noch an der mit einer Hand anpassbaren Schiebehöhe etwas auszusetzen. Und auch der Transportgriff und die Transportsicherung erwiesen sich unterwegs als äußerst praktisch.
Ausstattung/Technische Merkmale:
- Schieberhöhe min. 97 cm/max. 15 cm, verstellbar durch Teleskop
- Gewicht: Babywanne 4,6 kg/Liegekombination 12,7 kg/Sitzkombination 12 kg
- Maximales Gewicht des Kindes: 22 kg
- Maximale Zuladung im Einkaufskorb: 5 kg
- Schieberhöhe geeignet für Erwachsenengröße: mittel
Das "Vision X Set" von Hauck
Mit der Gesamtnote 2,5 schaffte es das "Vision X Set" von Hauck gerade noch zu einem "Gut". Der Kinderwagen verfügt über eine geräumige Babywanne mit großem Fenster aus Netzstoff. Ebenfalls gut bewertet wurde die Bremse.
Abstriche gab es für die Rückenlehne des Sitzes, die für größere Kinder zu kurz ist, im Liegen ragen die Beine weit über die Fußstütze hinaus. Ebenfalls kritisiert wurden die fixe Schieberhöhe sowie die eingeschränkte Schrittfreiheit für große Eltern. Das Öffnen und Schließen des Gurtverschlusses wurde als ein bisschen kompliziert bewertet. Im Vergleich zu den anderen getesteten Wagen schneidet der Hauck-Wagen dennoch relativ gut ab und schafft es so auf Platz 3.
Ausstattung/Technische Merkmale:
- Schieberhöhe min. 104 cm/max. 103,5 cm
- Gewicht: Babywanne 4,8 kg/Liegekombination 11 kg/Sitzkombination 9,9 kg
- Maximales Gewicht des Kindes: 22 kg
- Maximale Zuladung im Einkaufskorb: 3 kg
- Schieberhöhe geeignet für Erwachsenengröße: mittel
"Harvey3 Premium" von Easywalker
Der 2022 getestete "Harvey3 Premium" von Easywalker schrammte mit der Gesamtnote 2,7 nur knapp an einem guten Ergebnis vorbei. Die Tester lobten vor allem die geräumige Babywanne und die Tatsache, dass der Sitz sich lange nutzen lässt. Auch der Einkaufskorb ist groß und lässt sich leicht befüllen.
Negativ fiel auf, dass der Sitz rechter recht schmal ist und die Kinder in dicker Winterkleidung einengt. Zudem lässt er sich nicht in eine bequeme Ruheposition bringen. Für den stolzen Preis von 650 € bei Family4Baby hätte man sich vermutlich ein bisschen mehr erwartet.
Ausstattung/Technische Merkmale:
- Schieberhöhe min. 89 cm/max. 109 cm, verstellbar durch Teleskop
- Gewicht: Babywanne 4,4 kg/Liegekombination 13,4 kg/Sitzkombination 12,5 kg
- Maximales Gewicht des Kindes: 22 kg
- Maximale Zuladung im Einkaufskorb: 5 kg
- Schieberhöhe geeignet für Erwachsenengröße: klein/mittel
"Geo³ Mono" von Joolz
Der "Geo³ Mono" von Joolz landete hinter dem Moon-Wagen "Gio Edition+" auf Platz 3 im Kinderwagen-Test 2023. Besonders gut kam die lange Babywanne mit Netzfenster an. Außerdem fanden die Tester*innen gut, dass sich der Wagen auch zum Geschwister- oder Zwillingswagen erweitern lässt. Im Dunkeln ist er Stiftung Warentest zufolge einigermaßen erkennbar.
Ein weiterer Bonus ist der große Einkaufskorb, der für den Fall eines Regenschauers über einen Ablauf verfügt. Da sich die Rückenlehne nicht verstellen lässt, soll der Sitz mit seinem 102-Grad-Winkel leider recht unbequem sein. Dafür eignet sich der Schieber sowohl für kleine als auch große Eltern.
Ausstattung/Technische Merkmale:
- Schieberhöhe min. 95 cm/max. 112 cm, verstellbar durch Teleskop
- Gewicht: Babywanne 4,2 kg/Liegekombination 14 kg/Sitzkombination 13,5 kg
- Maximales Gewicht des Kindes: 22 kg
- Maximale Zuladung im Einkaufskorb: 15 kg
- Schieberhöhe geeignet für Erwachsenengröße: klein/mittel/groß
Familie.de-Kaufberatung für Kombikinderwagen: Welcher Kinderwagen passt zu mir?
Der Kinderwagen-Test 2022 von Stiftung Warentest ist eine gute Basis für eure Kaufentscheidung. Aber natürlich wurde nur ein Bruchteil aller auf dem Markt angebotenen Modelle untersucht. Beim Kauf spielen zudem noch weitere Faktoren wie das Design und der Preis eine Rolle.
Kinderwagen kaufen – worauf achten?
Nicht jeder Kinderwagen passt zu allen Eltern. Hier ist es wichtig, sich vorher Gedanken zu machen, wo man mit dem Wagen unterwegs sein will und wo die eigenen Vorlieben liegen. Der eine braucht extragroße Räder für Spaziergänge im Wald oder auf dem Feld. In der Stadt sind Leichtigkeit und Wendigkeit wichtiger, wenn ihr mit dem Kinderwagen die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen wollt.
Sicher entdecken
Ich finde es bei einem Kombikinderwagen wichtig, dass der Sportsitz in beide Richtungen funktioniert. Vor allem die ganz Kleinen sind oft überfordert, wenn sie nach vorne schauen "müssen". Der Blick in Richtung Mama und Papa sorgt für Sicherheit und es gibt immer noch genug zu entdecken.
Andere wiederum brauchen viel Stauraum oder legen Wert auf eine möglichst kleine Größe nach dem Zusammenklappen. Außerdem solltet ihr darauf achten, dass der Kinderwagen zu eurer Körpergröße und der eures Partners oder eurer Partnerin passt. Ihr solltet ihn schließlich beide bequem schieben können.
Unser Favorit: Mountain Buggy
Uns war wichtig, besonders darauf zu achten, wo man mit dem Wagen unterwegs sein wird. Wer auch auf Waldwegen oder anderem unbefestigten Terrain spazieren will, braucht definitiv einen anderen Wagen als für gemütliche Runden in der Stadt oder auf Feldwegen. Für uns kam deshalb nur ein dreirädriges Modell mit guten Luftreifen in Frage – mit unserem Kinderwagen von Mountain Buggy kommen wir über jeden Holperweg, durch Sand und über Schnee.
Kinderwagen – wo kaufen?
Am besten lasst ihr euch vor dem Kauf in einem Babyfachgeschäft beraten und schiebt schon einmal Probe. Oft sind dort auch extra Wege mit verschiedenen Untergründen aufgebaut. Das erhöht gleich nochmal die Vorfreude auf den kommenden Nachwuchs!
Unbedingt probefahren!
Man sollte unbedingt beim Kauf einmal probefahren. Manche Dinge merkt man erst, wenn das Kind drin sitzt und man damit fährt. Vor allem bei Buggys. Er sollte sich leicht schieben lassen, auch mit Kind drin, und einmal die Räder prüfen und die Bremse. Lässt sich alles gut bedienen, wenn das Kind drin sitzt und sich bewegt? Und wenn beide Elternteile schieben, reicht die Lenkstange von der Größe her, ist sie individuell ausziehbar?
Kinderwagen oder Buggy?
Ein Kombi-Kinderwagen ist eine tolle Lösung, wie ihr ein einziges Gefährt möglichst lange nutzen könnt und lohnt sich als Anschaffung ab der Geburt. Einen Buggy könnt ihr nehmen, wenn ihr die Babywanne nicht mehr braucht. Also, wenn euer Kind eine gute Rückenmuskulatur hat und stabil sitzen kann. Das variiert sehr und kann in einem Alter zwischen sechs Monaten und einem Jahr sein. Buggys haben den Vorteil, dass sie sich meist leichter und kleiner zusammenlegen lassen.
Größe nicht unterschätzen
Als wir den ersten Kombi-Kinderwagen gekauft haben 2012, da war die Marke Emmaljunga gerade voll angesagt. Die Qualität hat uns damals überzeugt, allerdings hatten wir als unerfahrene Eltern nicht darauf geachtet, dass unser Modell im Auto wahnsinnig viel Platz wegnimmt. Deshalb haben wir uns dann bei unserer zweiten Tochter noch einen platzsparenden Buggy gegönnt. Handling und Transport ist für mich deshalb ein wichtiges Kriterium.
Kinderwagen oder Tragetuch?
Diese Frage lässt sich nur individuell beantworten. Manche Kinder mögen absolut nicht im Kinderwagen liegen, andere finden das Tragetuch doof. Überlegt euch als Eltern, wie ihr es am liebsten habt und probiert aus, ob diese Lösung auch eurem Kind gefällt.
Spartipp: Auch gebrauchte Kinderwagen sind eine Option
Es muss nicht immer alles fabrikneu sein. Gerade bei Kinderwagen kann man ein gutes Schnäppchen machen, wenn man sich nach einem gebrauchten Wagen der beliebten Kinderwagen-Modelle im Test umschaut. Besonders wenn die Vorbesitzer sehr sorgfältig mit dem Kinderwagen umgegangen sind oder ihn eventuell sogar wenig in Gebrauch hatten, kann man oftmals ein richtiges Second Hand-Schnäppchen machen. Viele Eltern nutzen zum Beispiel die Babywanne kaum bis gar nicht, weil sie ihr Baby dann doch lieber in der Trage transportieren.
Neben Verkäufen von Privatpersonen, gibt es auch Händler, die gebrauchte Kombikinderwagen ankaufen, aufarbeiten und zu einem deutlich günstigeren Preis als dem ursprünglichen Neuverkaufspreis verkaufen. Umschauen lohnt sich!