Kinder sollen schon ab dem ersten Zahn täglich zweimal die Zähne putzen. Da sie dabei eine Unmenge von Zahnpasta verschlucken, sollte diese möglichst unbedenklich sein. Was aber macht eine gute Kinderzahnpasta und Zahnpasta fürs Baby aus? Wir beantworten euch alle wichtigen Fragen und erklären, welche neun Produkte bei Stiftung Warentest und Öko-Test besonders gut abgeschnitten haben.
- 1.Kinderzahnpasta und Baby-Zahnpasta: Die Sieger bei Stiftung Warentest im Überblick
- 2.Kinderzahnpasta-Test von Stiftung Warentest: So wurde getestet
- 3.Kinderzahnpasta: Die Sieger bei Stiftung Warentest im Detail
- 3.1.Kinder-Zahnpasta von Elmex
- 3.2.Kinderzahnpasta "Meine Freundin Conni" von Signal
- 3.3.Dental Putzi
- 3.4.One Drop Only Kinderzahnpasta
- 3.5.Kids-Zahnpasta "Frozen" von Oral-B
- 3.6.Curaden Curaprox Kids ab 2 Jahren
- 4.Kinderzahnpasta: Gute und sehr gute bei Öko-Test im Überblick
- 5.Kinderzahnpasta: Die Ergebnisse von Öko-Test im Detail
- 5.1.Warum einige Zahnpastamarken im Labortest durchfielen
- 6.Kinderzahnpasta: Was ihr zum Thema Kinderzahncremes wissen solltet
- 6.1.Was eine gute Kinderzahnpasta ausmacht
- 6.2.Ist es schädlich, wenn Kinder Zahnpasta verschlucken?
Kinderzahnpasta und Baby-Zahnpasta: Die Sieger bei Stiftung Warentest im Überblick
Insgesamt hat Stiftung Warentest 26 Zahncremes für Kinder und Babys miteinander verglichen. Davon schnitten zwölf "sehr gut", zwei "gut" und fünf "befriedigend" ab. Neun fielen leider mit einem "Mangelhaft" durch.
Kinderzahnpasta-Test von Stiftung Warentest: So wurde getestet
In der Disziplin Kariesprophylaxe durch Fluorid (65 %) wurde geprüft, ob Fluorid in ausreichender Menge in den Zahnpasten enthalten ist, ob sie Karies vorbeugen und die Härtung des Zahnschmelzes fördern. Weiterhin wurde untersucht, ob Titandioxid (0 %) in den Zahncremes zu finden ist. Lautete das Urteil hierfür "ausreichend", konnte das Testurteil eine Note besser sein.
Für die Bewertung der Verpackung (5 %) wurde geprüft, ob sich die Tuben vollständig entleeren lassen. Außerdem spielte es eine Rolle, ob eine Originalitätssicherung vorliegt, die gegen unbefugtes Öffnen schützt. Für den Punkt Deklaration und Werbeaussagen (30 %) wurde untersucht, ob die Kennzeichnungen der EU-Kosmetikverordnung entsprechen. Weiterhin wurden Lesbarkeit und Korrektheit der Werbeaussagen getestet.
Kinderzahnpasta: Die Sieger bei Stiftung Warentest im Detail
Kinder-Zahnpasta von Elmex
Die Kinder-Zahnpasta von Elmex erhielt die Gesamtnote 1,1 und konnte somit rundum punkten. Ein "Sehr gut" gab es in den Disziplinen "Kariesprophylaxe durch Fluorid" (1,0), "Titandioxid" (1,0) und "Deklaration und Werbeaussagen" (1,2). Bei der Verpackung schlitterte das Elmex-Produkt mit der Note 1,6 nur knapp an der Bestnote vorbei.
Laut Hersteller bildet die Kinder-Zahncreme eine Kalziumfluorid-Deckschicht auf dem Zahnschmelz und macht die Zähne so widerstandsfähiger gegen kariesbedingten Mineralabbau. Die Zahnpasta wurde speziell für Milchzähne entwickelt und eignet sich somit für Kinder von 2 bis 6 Jahren.
Kinderzahnpasta "Meine Freundin Conni" von Signal
Die Kinderzahnpasta "Meine Freundin Conni" von Signal ist nicht nur etwas für Fans des kleinen Mädchens mit der Schleife im Haar, sondern dürfte auch ihre Eltern erfreuen. Von Stiftung Warentest erhielt das Produkt die Gesamtnote 1,2 und somit ebenfalls ein "sehr gutes" Ergebnis. Weitere Bestnoten gab es in den Kategorien "Kariesprophylaxe durch Fluorid" (1,0), "Titandioxid" (1,0) und für die Verpackung (1,5). Deklaration und Werbeaussagen wurden mit einem "Gut" (1,6) bewertet.
Die Zahncreme eignet sich für Kinder bis 6 Jahre und verzichtet auf Natriumlaurylsulfat (SLS). Dabei handelt es sich um eine waschaktive Substanz, die unter anderem dazu führt, dass die Zahnpasta so schön schäumt. Allerdings kann es durch seine entfettende Wirkung zu Hautirritationen und im Mund speziell zu schmerzhaften Aphten führen. Alternativ ist die Signal-Kinderzahnpasta auch im Pokémon-Design erhältlich.
Dental Putzi
Die Dental Putzi Zahnpasta gehört zu den Produkten aus der aktuellen Testrunde, die im Dezember 2023 stattfand. Mit einer 1,2 konnte die Zahncreme rundum überzeugen, vor allem in den Disziplinen Kariesprophylaxe durch Fluorid (1,0) und Deklaration und Werbeaussagen (1,1) schnitt das Produkt sehr gut ab. Für die Verpackung gab es immerhin ein "Gut" (2,0), hier fehlte den Tester*innen nur ein Verbraucherhinweis zur Entsorgung.
Die Putzi-Zahncreme eignet sich bereits ab dem ersten Zahn und hat einen fruchtig frischen Geschmack. Sie enthält weder Zink, noch Titandioxid oder Natriumlaurylsulfat. Gut zu wissen: Auch die Dental Putzi Erdbeere schnitt im Test von Stiftung Warentest sehr gut ab.
One Drop Only Kinderzahnpasta
Auch die One Drop Only Kinderzahnpasta erhielt mit der Gesamtnote 1,2 eine sehr gute Bewertung. Hier fielen vor allem die Kariesprophylaxe durch Fluorid (1,0) sowie die Deklaration und Werbeaussagen positiv ins Gewicht (1,1). Abzüge gab es allein für die Verpackung (2,2): So monierte Stiftung Warentest hier die unnötige Faltschachtel und die fehlenden Verbraucherhinweise zur Entsorgung.
Die Zahncreme eignet sich für Kinder von 0 bis 6 Jahren und verfügt über einen Himbeergeschmack. Auch sie weist weder Zink, noch Titandioxid oder Natriumlaurylsulfat auf. Der kindgerechte Fluoridanteil von 1.000 ppm soll zudem von Beginn an für eine bessere Mineralisation der Zähne und somit für eine höhere Säureresistenz sowie Schutz vor Karies sorgen.
Kids-Zahnpasta "Frozen" von Oral-B
Die Kids-Zahnpasta "Frozen" von Oral-B erhielt mit der Note 1,8 immerhin eine gute Gesamtbewertung. "Sehr gut" schnitt sie in den Punkten "Kariesprophylaxe durch Fluorid" (1,0), "Titandioxid" (1,0) und "Verpackung" (1,4) ab. In der Disziplin "Deklaration und Werbeaussagen" gab es leider nur ein "Befriedigend".
Geeignet ist die Oral-B-Zahncreme ab dem 3. Lebensjahr. Das Produkt verfügt über einen milden Geschmack und wurde laut Hersteller in Zusammenarbeit mit Zahnärzt*innen entwickelt. Alternativ ist sie auch manchmal im "Cars"- oder für etwas ältere Kinder im "Star Wars"-Design erhältlich.
Curaden Curaprox Kids ab 2 Jahren
Die Curaden Curaprox Kids, die im Dezember 2023 getestet wurde, konnte ebenfalls ein "Gut" (2,0) abstauben. Dies ist vor allem auf die sehr gute Kariesprophylaxe durch Fluorid (1,0) und die sehr gute Performance in der Disziplin Deklaration und Werbeaussagen (1,1) zurückzuführen. Auch hier wurde die Verpackung (3,7) bemängelt: Insbesondere die schwierige Entleerbarkeit der Tube, die unnötige Faltschachtel und die fehlenden Verbraucherhinweise zur Entsorgung fielen negativ ins Gewicht.
Die Zahnpasta kann von Kindern ab 2 Jahren verwendet werden und begeistert diese mit einem süßlichen Erdbeergeschmack. Statt Natriumflorid wird hier Natriummonofluorphosphat verwendet. Auch in diesem Zahnpflegeprodukt konnten weder Zink, noch Titandioxid oder Natriumlaurylsulfat nachgewiesen werden.
Kinderzahnpasta: Gute und sehr gute bei Öko-Test im Überblick
Öko-Test hat jetzt Anfang 2023 ganz frisch einen neuen Kinderzahnpasta-Test veröffentlicht. Da sehen die Ergebnisse ganz anders aus: "Sehr gut" bewertet wurden ganz andere Marken, darunter auch Produkte von Kaufland oder Edeka. Drei der Testsieger im Überblick:
Den gesamten Test könnt ihr bei Öko-Test Ausgabe Februar 2023 käuflich erwerben und nachlesen.
Kinderzahnpasta: Die Ergebnisse von Öko-Test im Detail
Das Verbrauchermagazin ließ 24 Zahncremes für Kinder im Labor untersuchen, darunter auch zertifizierte Naturkosmetik. Leider haben fünf von 24 immer noch das problematische Titandioxid. Der weiße Farbstoff ist in Lebensmitteln schon verboten und gehört laut Öko-Test auf keinen Fall in Zahncremes. Insgesamt sind nur vier Produkte mit Bestnote bewertet worden, darunter sind nicht die obigen Marken aus dem Stiftung-Warentest-Vergleich. Immerhin fünf weitere Zahnpastamarken erhielten "sehr gut".
Untersucht hat Öko-Test vor allem die Zusammensetzung der Zahnpasta: Enthalten die Zahncremes gesundheitsschädliche Schadstoffe und umstrittene Inhaltsstoffe? Sind die Dosierangaben angemessen und enthält die Zahncreme für Kinder auch die jetzt offiziell empfohlene Menge an 1.000 ppm Fluorid, die von Fachgesellschaften der Zahnärzte empfohlen wird (laut Öko-Test Quelle: Monatsschrift Kinderheilkunde 169, 550-558 (2021).
In ihrem aktuellen Konsensuspapier zur „Kariesprävention im frühen Säuglings- und Kindesalter“ geben Kinder- und Zahnärzte mit weiteren Fachgesellschaften Empfehlungen zur idealen Fluoridversorgung. Danach bekommen Säuglinge vor dem Durchbruch des ersten Zähnchens täglich eine Kombinationstablette mit 0,25 mg Fluorid und 400 bis 500 I.E. Vitamin D. Ab dem ersten Zahn dann entweder mit einer Zahncreme mit 1.000 ppm Fluorid putzen und Vitamin D ohne Fluorid geben oder noch bis zum Alter von zwölf Monaten bei den Kombitabletten und fluoridfreier Zahncreme bleiben.
Öko-Test 2023/02
Tipp: Wenn ihr nochmal die Empfehlungen bezüglich Fluorid nachlesen möchtet, dann schaut bei der Kassenärztlichen Bundesvereinigung vorbei.
Warum einige Zahnpastamarken im Labortest durchfielen
Die oben genannte Signal Kids und auch Elmex Baby oder Elmex Kinderzahnpasta fällt bei Öko-Test nur "befriedigend" aus im Urteil. Bei Signal wird kritisiert, dass die Zahnpastatube nicht dafür gemacht ist, eine erbsengroße Menge dosieren zu können und es fehlen sowohl Dosierangaben als auch Hinweise zur Häufigkeit des Putzens. Bei Elmex werden ebenfalls die Dosierangaben- und Möglichkeiten wie auch die Umverpackung bemängelt.
Am stärksten bemängelt werden Spuren von Blei und Titandioxid, die auch in bekannten großen Marken vorkommen, aber gesundheitsschädigend sind. Gleich fünf sehr bekannte Marken fallen daher durch. Welche das sind, erfahrt ihr bei Öko-Test im Heft 02/2023 oder im ePaper.
Kinderzahnpasta: Was ihr zum Thema Kinderzahncremes wissen solltet
Was eine gute Kinderzahnpasta ausmacht
Eine gute Kinderzahnpasta sollte keine Schadstoffe enthalten, weil vor allem kleine Kinder diese ja häufig noch verschlucken und nicht ausspucken. Folgende Inhaltsstoffe werden in Labortests bei Öko-Test und Stiftung Warentest immer wieder als bedenklich eingestuft:
- PEG-Verbindungen: Diese Stoffe werden kritisiert, weil sie die Haut durchlässiger für Fremdstoffe machen können. Sie sind teilweise enthalten, weil sie die Zahnpasta binden.
- Natriumlaurylsulfat: Dieses schäumende Tensid kann die Schleimhäute reizen. Öko-Test weist darauf hin, dass es mildere Alternativen gibt.
- Carbomer: Dieser synthetische Stoff gelangt über das Abwasser in die Umwelt und kann diese belasten. Zahncremes sollten möglichst kein Mikroplastik enthalten.
- Glucose oder Maltodextrin: Süße Zahncremes sollen den Kindern den Putzspaß erhalten, doch diese Süßstoffe können Karies fördern, was man ja eigentlich durch das Zähneputzen verhindern möchte.
Gut für Kinderzähne sind folgende Aspekte:
- Fluoridgehalt: Fluorid ist wichtig für die Zähne, weil es Karies entgegenwirkt. Doch kleine Kinder sollten die richtige Menge erhalten. Nicht zu viel und nicht zu wenig ist die Devise. Denn bei zu viel Fluorid kann eine Fluorose entsteht, die sich durch weiße Flecken auf den Zähnen zeigt. Die meisten Kinderzahncremes enthalten 500 bis 1.000 ppm Fluorid. Putzt täglich zweimal mit einer reiskorngroßen Menge an Flouridzahnpasta von 1.000 ppm. Wenn ihr eine Zahncreme ohne Fluorid nutzt, könnt ihr eurem Kleinkind Fluoridtabletten geben, damit die Zähne gegen Karies geschützt sind. Aber beides wäre zu viel.
- Süßer Geschmack: Eine Zahnpasta darf ruhig fruchtig-süßen Geschmack haben oder bunt aussehen, wenn sie dafür keinen Zusatzzucker oder Schadstoffe enthält. Kleine Zahnputzmuffel sind meist mit dem Geschmack der Zahnpasta eher zu überzeugen, sich die Zähne putzen zu lassen.
Ist es schädlich, wenn Kinder Zahnpasta verschlucken?
Gerade kleine Kinder können noch nicht ausspucken und schlucken meist die Zahnpasta herunter. Daher sollte man vorsichtig mit der Gabe von Zahngel und Pasta sein. Wenn ihr Zahncreme mit hohem Fluoridgehalt verwendet, könnte es bei zu viel Zahnpasta zu unschönen weißen Flecken kommen.
Es ist also nicht schlimm, wenn ein Kind mal Zahnpasta ablutscht, weil sie ihm schmeckt. Es sollte aber nicht zur Gewohnheit werden und massenhaft passieren. Lasst beim Zahnarztbesuch einfach mal die Zahnärztin genau drauf sehen und sprecht über mögliche Auswirkungen von zu viel Fluorid. Dann sollte nichts schiefgehen bei der Zahnpflege.
Quelle: Öko-Test/3/2021, Stiftung Warentest Kinderzahnpasta
Gesunde Zähne sind für Kinder und Erwachsene wichtig. Hier nochmal einige Tipps, was ihr dabei beachten könnt: