Sie glitzern und funkeln und sehen ein bisschen so aus, als wären sie nicht von dieser Welt: Kristalle sind einfach faszinierend, vor allem für Kinder. Kein Wunder, dass meine Töchter unbedingt Kristalle züchten wollen. Auf dem Markt gibt es mittlerweile viele verschiedene Experimentier-Boxen rund um das Thema. Wir haben die beliebtesten davon getestet und ziehen Bilanz: Eltern sollten bei der Kristallzucht unbedingt dabei bleiben!
- 1.Was braucht man, um Kristalle zu züchten?
- 2.Wie lange braucht man, um einen Kristall zu züchten?
- 3.Welche Kristalle kann man überhaupt züchten?
- 4.Diese Sets zum Thema "Kristalle züchten" haben wir getestet
- 4.1.Eine Übersicht
- 4.2."Lass fasizinierende Kristalle wachsen"
- 4.3."Kristall-Einhörner"
- 4.4."Kristall-Garten"
- 4.5."Die große Box der Experimente mit Kristallen"
- 4.6."Kristall-Labor"
Was braucht man, um Kristalle zu züchten?
- Zeit (und zwar wir Eltern und die Kinder)
Die Experimente rund ums Kristallezüchten müssen vorbereitet und durchgeführt werden. Und da sollten wir Eltern auch dabei bleiben und unterstützen. Schließlich kommen zum Teil Chemikalien zum Einsatz oder auch sehr heißes Wasser. - Sorgfalt
Die Anleitungen unserer Experimentier-Boxen sind gespickt mit Warnhinweisen und Sicherheits-Regeln und sogar mit den Telefonnummern der Gift- und Notfallzentralen. Kinder müssen also wirklich sorgsam mit den enthaltenen Chemikalien umgehen. Und auch die Kristalle werden natürlich am schönsten, wenn die Versuche genau nach Anleitung durchgeführt werden. - Eine Experimentierecke
Die meisten Kristalle brauchen Zeit zu wachsen. Für die Gefäße mit Flüssigkeiten und Chemikalien solltet ihr in dieser Zeit einen Platz auswählen, wo weder jüngere Geschwister noch Haustiere dran kommen. Bei uns war es ein erhöhtes Regal und die Ablage auf dem Schwedenofen. - Zusätzliche Materialien
Was ihr bei vielen Kristallzucht-Sets außerdem bereit halten solltet:
Wasser, destilliertes Wasser, Wasserkocher, Topf und leere Marmeladengläser
Hilfe von Erwachsenen ist gefragt
Meine 10-jährige Tochter konnte nicht alle Arbeitsschritte beim Kristalle züchten selbstständig durchführen. Einige Versuche haben wir erst gemeinsam durchgesprochen, falls mal was daneben ging oder auch beim Hantieren mit kochendem Wasser habe ich geholfen. Deshalb meine Empfehlung: Unbedingt die Altersangabe des Herstellers und auch die Fähigkeiten des Kindes beachten, wenn ihr euch für eine Experimentier-Box entscheidet.
Wie lange braucht man, um einen Kristall zu züchten?
In den Experimentier-Boxen für Kinder liegt der Fokus natürlich auf schnell wachsenden Kristallen. Damit die kleinen Naturwissenschaftler*innen auch was zu beobachten haben. Zum Teil konnten wir auch schon tatsächlich nach wenigen Minuten erste Ergebnisse sehen. Je nach Versuch kann der Kristallisierungsprozess aber auch mit den Sets zwischen 12 Stunden und mehreren Tagen dauern.
Welche Kristalle kann man überhaupt züchten?
In den Kristallzucht-Sets, die wir getestet haben, kamen überwiegend (in Flüssigkeit gelöste) Salze wie Kaliumdihydrogenphosphat und Kaliumaluminiumsulfat zum Einsatz. Daraus werden dann je nach Versuch ganz unterschiedlich aussehende Salzkristalle.
Aber auch in Flüssigkeit gelöster Zucker kann Kristalle ausbilden. Wenn die sich zum Beispiel an einem Schaschlickspieß anlagern, haben wir den perfekten Löffel, um unseren Tee zu süßen.
Diese Sets zum Thema "Kristalle züchten" haben wir getestet
Eine Übersicht
"Lass fasizinierende Kristalle wachsen"
Das Set "Lass faszinierende Kristalle wachsen" aus der Phänomint-Reihe vom Moses-Verlag ist perfekt für alle, die in die Welt der Kristalle hineinschnuppern wollen. Enthalten sind alle Materialien, die ihr für die Züchtung eines Salzkristalls mithilfe eines Anzuchtsteins braucht. Hinzufügen müsst ihr nur noch (heißes) Wasser.
- kostengünstiges Einsteigerset
- Kristall mit intensiver Färbung
- bis der Kristall eine gute Größe vergehen einige Tage
- keine Handschuhe im Set enthalten (obwohl das Tragen empfohlen wird)
"Kristall-Einhörner"
Das Design der "Kristall-Einhörner" aus dem Kosmos-Verlag hat das Herz meiner Kinder höher schlagen lassen. Im Set enthalten sind vier verschiedene Einhörner, die mit Kristall-Wolken in unterschiedlichen Farben gestaltet werden können. Das Ganze funktioniert mit Filter-Papier und dem fertig gemixten Zauberwasser im Plastikbeutel (Wasser mit Kaliumdihydrogenphosphat).
- hübsches Design
- preisgünstiges Einstiegsset ins Thema "Kristalle züchten"
- keine zusätzlichen Materialien notwendig
- schnelle Ergebnisse schon nach einer halben Stunde
- auch jünger Geschwister werden einbezogen (Bild malen für Einhorn)
- Kristallisierungs-Ergebnis (bei uns) nicht optimal
- Einhörner laden zum Spielen ein, dafür sind sie aber nicht gemacht (gesundheitsgefährdene Chemikalien)
Vorsicht mit kleinen Geschenken
Mitbring- oder auch Mini-Experimente sind beliebt als Geschenke zum Kindergeburtstag, nicht zuletzt auch wegen des Preises. Ich wäre bei der Kristallzucht allerdings vorsichtig, vor allem auch wenn das Geburtstagskind jüngere Geschwister hat, die mit den Chemikalien in Berührung kommen könnten. Unbedingt die Altersangaben beachten und am besten auch die Eltern des Geburtstagskindes informieren.
"Kristall-Garten"
Der "Kristall-Garten" aus dem Kosmos-Verlag ist ein umfangreicher Experimentierkasten, mit dem ihr Kristalle auf ganz unterschiedliche Weise züchten könnt. Zum Beispiel mithilfe von Anzuchtsteinen, die ihr selbst aus Beton gießen dürft. Außerdem warten Salzlösungen auf ihren Kristallisierungsprozess. Das besondere an diesem Set ist ganz sicher die kindgerechte Gestaltung und das Angebot, die gewonnenen Kristalle mit den unterschiedlichsten Deko-Tieren und Hintergründen hübsch in Szene zu setzen.
- Kinder lernen die unterschiedlichsten Kristallisierungsprozesse kennen
- hübsches Design
- auch jüngere Kinder können beim Kristall-Garten helfen (ausschneiden, anmalen, dekorieren)
- gutes Preis-Leistungsverhältnis
- Deko-Tiere etwas instabil
- um den Regenbogen aufstellen zu können, mussten wir neue Löcher stanzen, weil die Maße nicht passten
"Die große Box der Experimente mit Kristallen"
"Die große Box der Experimente mit Kristallen" aus der Reihe Phänomint aus dem Moses-Verlag bietet 5 coole Versuche und zusätzliche Anregungen, wie Kinder auch ganz ohne gekaufte Materialien Kristalle züchten können. Die meisten der Experimente haben richtig gut funktioniert und meine Kinder und ich waren echt total begeistert von den Ergebnissen.
- beeindruckende Ergebnisse
- vielfältige Versuche
- Anregungen zum Experimentieren, die über die Box hinausgehen
- zum Teil verkürzte Beschreibung der Versuche
- keine Schutzhandschuhe dabei, obwohl das Tragen empfohlen wird
"Kristall-Labor"
Das "Kristall-Labor" aus dem Hause Kosmos bietet Kristall-Züchter*innen alles, was sie zu diesem Thema wissen müssen und natürlich auch die passenden Experimente dazu. Aber wie es auch schon bei uns damals im Chemie-Unterricht war: Nicht alle Versuche klappen. Das macht in diesem Set aber die schicke Versuchs-Umgebung wett mit Pinzette, Reagenzgläsern und Farbmischmaschine. Für uns das perfekte Starter-Set für alle Kinder, die gerne naturwissenschaftlich arbeiten wollen.
- umfangreiche Anleitungen
- vielseitige Experimentierangebote
- tolles Equipment mit Labor-Atmosphäre
- zum Teil sehr aufwendige Versuche
- teilweise lange Wartezeiten bis zum Kristall-Ergebnis
Unser Fazit
Kristalle züchten ist toll und wir haben auch wirklich wunderschöne Exemplare erhalten. Wen ihr euch jetzt also ranmachen wollt an diese Experimentier-Boxen, plant genügend Zeit, Nerven und Geduld ein. Denn diese Kristallzucht ist schon eine aufwendige Sache für Kinder und Eltern. Aber es lohnt sich!
Wie die Kristall-Zucht genau funktioniert, das würde bestimmt auch Checker Tobi gerne wissen, schließlich geht er den Dingen ja gerne auf den Grund. In unserem Video erfahrt ihr, welchen Herausforderungen er sich in seinem aktuellen Film stellen musste:
Und wenn ihr jetzt noch mehr Ideen braucht, wie ihr Naturwissenschaft für Kinder erfahrbar machen könnt, dann lest auch diese Artikel:
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- Urzeitkrebse züchten
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- Oder noch Lust auf ein Quiz?