Schimmelpilze, Arsen, Schwermetalle und Mineralöl? Das klingt nicht wie die Zutatenliste eines beliebten Kindersnacks. Leider sind es jedoch Stoffe, die das Verbrauchermagazin Öko-Test in den meisten Reiswaffeln gefunden hat. Gibt es überhaupt welche, die wir Eltern unseren Kindern bedenkenlos geben können?
Wer mit Babys und Kleinkindern unterwegs ist, hat sie gern dabei: Die kleinen Reiswaffeln, die wenig Zucker enthalten und uns Eltern daher als der perfekte Snack für zwischendurch erscheinen. Doch die Verbraucherzeitschrift Öko-Test warnt seit der ersten Laboranalyse von 2009 (und nochmalig 2012 sowie 2016) genau vor diesem Kinder-Snack: Es wurde mehrfach krebserregendes Arsen gefunden. Sogar in Waffeln, die extra für Kinder gedacht sind. Erst seit 2014 gibt es einen gesetzlichen Grenzwert von 0,3 mg/kg. Und wie sieht es heute aus?
Auf Reiswaffelpackungen müsste ehrlicherweise der Hinweis 'enthält Arsen' stehen. Als tägliche Zwischenmahlzeit für Kinder sind sie nicht zu empfehlen
Labortest bestätigt 5 problematische Gifte und Bestandteile in Reiswaffeln für Kinder
Öko-Test hat jetzt erneut Reiswaffeln einer genauen Untersuchung unterzogen: Verglichen wurden 11 extra für Babys im Beikostalter gedachte Reissnacks mit Fruchtgeschmack und neun weitere Reiswaffeln ohne Altersangabe, die viele Eltern auch häufig ihren Kindern geben.
Der Gesetzgeber erlaubt laut Öko-Test in Reiswaffeln ohne Altersangabe deutlich höhere Schadstoffgehalte. Für den Test wurde bei allen Produkten jedoch der Maßstab für Kinder angesetzt, weil es darum ging, die Eignung für Kinder herauszufinden. Das Ergebnis ist immer noch erschreckend: Keine der Marken enthält überhaupt kein krebserregendes Arsen und nur zwei sind überhaupt für Kinder zu empfehlen. Diese fünf Schadstoffe machen den Snack für Kinder ungeeignet:
- Arsen: In wirklich allen 21 Reiswaffelprodukten wurde anorganisches Arsen gefunden. Dieser Stoff ist Bestandteil der Erdkruste, daher nehmen Reispflanzen viel davon auf. Da Arsen jedoch in bestimmten Mengen giftig wirkt, gibt es gesetzliche Grenzwerte: Reissnacks dürfen maximal 0,3 mg/kg und spezielle Reissnacks für Babys und Kleinkinder nur 0,1 mg/kg enthalten. Die meisten der analysierten Produkte enthielten deutlich mehr als den maximalen Wert für Säuglinge.
- Cadmium: Auch Cadmium ist ein Schwermetall, das natürlicherweise im Boden vorkommt. Durch Umweltverschmutzung wird es eingetragen und kann bei erhöhten Werten giftig für die Nieren und Fruchtbarkeit sein.
- Acrylamid: Acrylamid ist ein krebsfördernder Stoff, der beim Erhitzen entsteht. Die Babyreiswaffeln enthielten noch Spuren davon.
- Schimmelpilze: In zwei Bio-Marken wurde das Schimmelpilzgift Aflatoxin B1 entdeckt. Die Werte waren zwar nicht akut giftig, doch in einem Bioprodukt sollte das nicht vorkommen.
- Mineralölbestandteile: Wie bei vielen Lebensmitteln wurden auch hier erhöhte Mineralölwerte, die sogenannten MOSH, gefunden. Sie entstehen bei der Produktion der Lebensmittel und können sich im menschlichen Körper mit noch nicht klaren Auswirkungen anreichern.
Wenn ihr genau wissen möchtet, welche Reiswaffel-Marken welche giftigen Stoffe enthalten, dann schaut in das November-Magazin von Öko-Test. Oder holt euch direkt bei Öko-Test den einzelnen Bericht als PDF.
Diese zwei Marken sind als einzige noch in Ordnung
Die gute Nachricht bei all den schlechten: Zwei Marken, die ich selbst schon für mein Kleinkind gekauft habe, kann man Kindern noch geben. Allerdings enthalten auch sie leichte Spuren von Arsen wie einfach alle Reissnackprodukte im Test. Wer darauf ganz verzichten möchte, darf seinem Kind gar keine Reiswaffeln geben.
- Rossmann Babydream Bio Reiswaffeln Apfel-Mango (100 g)
- Rewe Bio Mini Reiswaffeln Apfel-Himbeere (100 g)
Die Alternative zu fertigen Snacks wäre, sie selber zu machen. Wir haben ein paar Ideen, was ihr euren Kindern zubereiten könntet:
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