MINT und STEM sind in aller Munde. Hinter beiden Buzzwords verbirgt sich die Verbindung von Mathe, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Besonders Lernroboter sind eine tolle Möglichkeit, Kinder spielerisch an diese Bereiche heranzuführen. Wir haben vier Roboter für Kinder getestet: Movi von Fisher Price, Dash von Wonder Workshop, LEGO Boost und ganz neu den mBot 2 von Makeblock. So schnitten die Modelle im Lernroboter-Test unserer Redakteurinnen Jennifer und Benita ab.
- 1.Lernroboter-Test: Die beliebtesten Roboter für Kinder im Überblick
- 2.Lernroboter-Test: mBot 2 von Makeblock
- 2.1.mBot 2 von Makeblock im Praxistest
- 2.2.mBot 2: Optik, Sound & Stabilität
- 2.3.mBot 2: Inbetriebnahme
- 3.Lernroboter-Test: Das kann der Movi von Fisher Price
- 3.1.Movi von Fisher Price im Praxistest
- 3.2.Movi von Fisher Price: Optik, Sound & Stabilität
- 3.3.Movi von Fisher Price: Inbetriebnahme
- 4.Lernroboter-Test: Das kann der Dash von Wonder Workshop
- 4.1.Dash von Wonder Workshop im Praxistest
- 4.2.Dash von Wonder Workshop: Optik, Sound & Stabilität
- 4.3.Dash von Wonder Workshop: Inbetriebnahme
- 5.Lernroboter-Test: Das kann der LEGO Boost (aktuell nicht erhältlich)
- 5.1.LEGO Boost im Praxistest
- 5.2.LEGO Boost: Optik, Sound & Stabilität
- 5.3.LEGO Boost: Inbetriebnahme
Lernroboter-Test: Die beliebtesten Roboter für Kinder im Überblick
Lernroboter bzw. Roboter für Kinder sollen Spaß machen und unseren Kleinen am besten auch noch wichtige Lektionen über Physik, Mechanik und Co beibringen. Vier beliebte Modelle haben wir uns einmal genauer angeschaut: Jennifer hat mir ihren Kindern (6 & 3) den Makeblock mBot 2 getestet, Benita mit ihrer Tochter (7) den Fisher Price Movi, Wonder Workshop Dash und den Lego Boost. Hier sind die wichtigsten Informationen im Überblick.
Lernroboter-Test: mBot 2 von Makeblock
Der mBot 2 ist die neueste Version des beliebten mBot der Firma Makeblock. Das STEM-Spielzeug ist laut Hersteller ab 8 Jahren geeignet, aber unser 6jähriges Kind hatte mit unserer Unterstützung schon sehr viel Spaß. Das Tolle an dem Lernroboter ist es nämlich, dass Kids damit ihre Kenntnisse Schritt für Schritt erweitern können. So konnte schon unser 3-Jähriges den fertigen Roboter durch die Wohnung schicken, das Programmieren ist dann natürlich erst was für ältere Kids.
Zunächst wird der mBot nach Anleitung zusammengeschraubt, was in wenigen Schritten echt schnell geht. Dann kann er per App auf der mitgelieferten Unterlage mit Papier-Fahrbahn schon erste coole Manöver anfangen. Es können 8 Programme ausgespielt oder neue programmiert werden: Er kann z. B. Fahren, vorgezeichnete Strecken zurücklegen, Musik machen oder per Sprachsteuerung Befehle ausführen. Per WLAN lässt sich mBot 2 auch mit anderen smarten Haushaltsgeräten verbinden.
mBot 2 von Makeblock im Praxistest
Der mBot 2 lässt sich leicht bedienen und sieht einfach super knuffig aus. Dazu leuchtet er in hellen Regenbogenfarben, wenn man ihn bedient. Unsere Kids haben schon etwas Roboter-Erfahrungen mit simplen Voice-Command-Robotern gesammelt, somit verstehen sie auch den mBot intuitiv.
Aber: Unter 7 Jahren benötigen Kinder definitiv Erwachsene, die ihnen mit dem mBot helfen, wenn sie mehr als die vorinstallierten Programme benutzen möchten oder auch das eingebaute Menü am mBot bedienen wollen. Mit der App geht alles superleicht, da können auch schon kleine richtig loslegen – allerdings ist dafür euer Smartphone oder ein Tablet für die Bedienung gefragt. In der App selbst sind die Bilder und Knöpfe selbsterklärend und auch für Kleine verständlich.
mBot 2: Optik, Sound & Stabilität
Der mBot 2 ist super stabil und fast komplett aus Aluminium gefertigt. Seine Hauptplatine und alle Chips werden über eine Hartschalen-Abdeckung geschützt – Stürze und Zusammenstöße übersteht der mBot also super. Alle Teile machen einen sehr hochwertigen und soliden Eindruck, von "Spielzeug"-Gefühl keine Spur. mBots niedliches Gesicht wird noch süßer, wenn seine Augen aufleuchten. Sound und Wiedergabe sind simple und klar und einfach zu bedienen.
mBot 2: Inbetriebnahme
Der mBot 2 muss aufgebaut werden, bevor eure Kids damit spielen können. Aber hier können sie natürlich mitmachen und unsere Roboter/Lego-Fans waren begeistert. Alleine aufbauen klappt erst für ältere Kinder, aber die Anleitung ist gut verständlich. Sie kommt in Papierform – oder in 3D-Form zum Durchklicken per App.
Über die Makeblock-App, die ihr kostenlos im Playstore herunterladen könnt, wird der mBot 2 dann auch gesteuert. Das Set-Up ist hier echt leicht, ihr braucht nur die Bluetooth-Verbindung einzurichten und auf gehts. Mit der eingebauten Batterie kann der mBot etwas über 2 h betrieben werden oder bleibt 24 h im Standby, bevor er neu geladen werden muss.
Cooles Add-On: Mit dem Zubehör für mBot 2 haben besonders Kinder über 8 Jahren viele Möglichkeiten, ihren mBot umzubauen und neue Lernprogramme zu spielen:
Altersempfehlung: ab 8 Jahre, aber schon etwas jüngere Kinder können mitmachen und besonders ältere werden viel Spaß beim Ausprobieren haben.
Preis: ca. 170 € bei Amazon
Mein Fazit
Der mBot 2 ist gut geeignet, um eure Kids spielerisch an das Thema MINT heranzuführen. Das Coole am mBot ist, dass er mit eurem Kind mitwächst und es über viele Jahre verschiedene "Schwierigkeitsstufen" und neue Aspekte ausprobieren kann. Die Bedienung ist auch echt einfach, von der animierten Anleitung über die schnelle Bluetooth-Verbindung zum Vorzeichnen der Fahrstrecke. Den Kids gefällt natürlich besonders auch die Sprachsteuerung, die manchmal etwas hakt, dadurch aber für viele Lacher sorgt, wenn der mBot den Befehl mal missversteht.
Lernroboter-Test: Das kann der Movi von Fisher Price
Ziel des lustigen Roboter-Gesellen von Movi ist es, Kinder zu ermuntern, sich zu bewegen und dabei gleichzeitig zuzuhören und die Grobmotorik zu trainieren. Zur Auswahl stehen sechs Spiele in drei Lern- und Bewegungsmodi. Loslegen und spielen ist beim Movi kinderleicht: Einfach den großen Knopf drücken – und schon beginnt ein neues Spiel. Eines heißt "Rotes Licht, grünes Licht". Hier wird gehüpft, gesprungen und getanzt, bis Movi "Stopp" sagt.
Im Buchstabenspaß können Kinder das ABC üben und dabei ganz nebenbei noch etwas über die verschiedenen Tiere lernen. "B, Bär! Zeig deine Pfoten her! Jetzt brumm wie ein Bär!". Beim Formenspiel können Kinder durch Antworten auf die Fragen des Roboters verschiedene Formen lernen und sich mit ihm bewegen. "Ein Kreis ist rund. Folge mir und dreh dich mit mir!". Movi hat über 60 Gesichtsausdrücke parat und kann sich in alle möglichen Richtungen bewegen.
Movi von Fisher Price im Praxistest
Wer bei einem Lern-Roboter für diese Altersgruppe an erstes Programmieren und "richtiges" Lernen denkt, wird enttäuscht sein. Für alle anderen bringt Movi aber viel Spaß für relativ wenig Geld, denn Movi hält die Kinder auf Trab. Wer sich schwer damit tut, zuzuhören, mitzudenken und gleichzeitig auch noch in Bewegung zu bleiben, kann das mit Movi gut trainieren. Der Einsatz von Movi bietet sich auch an, wenn mehrere Kinder sich nachmittags treffen oder als lustige Spielerei am Kindergeburtstag.
Movi von Fisher Price: Optik, Sound & Stabilität
Movi sieht sehr freundlich, lustig und kindgerecht aus. Die klare, nicht allzu nervige Stimme lässt sich in der Lautstärke regulieren. Und robust ist Movi auch! Er ist nicht zimperlich, was den Untergrund betrifft, Hindernisse bringen ihn nicht so schnell aus dem Gleichgewicht.
Movi von Fisher Price: Inbetriebnahme
Dank der mitgelieferten Batterien ist Movi sofort einsatzbereit. Der Computer ist selbsterklärend und es kann sofort losgespielt werden.
Altersempfehlung: 3 bis 6 Jahre
Preis: Für 95 € bei Weltbild
Lernroboter-Test: Das kann der Dash von Wonder Workshop
Beim Lernroboter Dash von Wonder Workshop steht spielerisches Programmieren im Fokus. Jeder Befehl bedeutet: Dash lernt etwas Neues. Er lernt fahren, leuchten, tanzen, blinzeln. Er düst durchs Kinderzimmer und interagiert mit den Kindern. Wie das funktioniert, erklären die dazugehörigen kostenlosen Apps Schritt für Schritt. Auf die kleinen Programmierer*innen warten dann Mini-Aufgaben (Missionen), die es abzuarbeiten gilt. Per Drag & Drop werden die Befehle an die richtige Stelle geschoben –richtig "programmieren" muss hier keiner.
Viele Befehle hintereinander ergeben eine Abfolge von Handlungen: Erst soll Dash losfahren. Wenn geklatscht wird, soll er erst leuchten, dann anhalten und schließlich rot blinken. Nach und nach werden die Aufgaben schwieriger, neue Funktionen werden freigeschaltet. Am lustigsten ist es, wenn der neue Mitbewohner mit Sprechen beginnt, denn mit der App lassen sich eigene Sätze aufnehmen und Dash in den Mund legen. Unser Dash hat dabei (leider) mit zunehmender Spieldauer sein Repertoire an Schimpfwörtern deutlich erweitert...
Dash wächst mit: Die App "Go" ist für den Einstieg (ab 6 Jahren), hier geht's in erster Linie um Licht und Sound. Bei "Wonder" geht es um richtige Geschichten, die Kinder ab ca. 8 Jahren begeistern, und bei "Blockly" handelt es sich um eine anspruchsvolle App für freies Programmieren. Der Roboter für Kinder ist also für verschiedene Altersstufen geeignet.
Dash von Wonder Workshop im Praxistest
Dash bietet viele, viele (= sehr viele!) Stunden Programmier- (und Spiel-)spaß, in denen keine Langeweile aufkommt. Selten hat sich unser Mädchen so in etwas verbissen und mit Begeisterung geknobelt, ausprobiert und sich über alles, was Dash neu gelernt hat, gefreut wie eine Mama bei den ersten Schritten des Juniors.
Dash wurde schnell zum neuen Kumpel – er schaut aber auch wirklich zu knuffig aus mit seinem großen Auge mitten im Gesicht. Und, das macht ihn besonders liebenswert, er reagiert auf Geräusche und wirkt damit sehr lebendig. Unser Test mit einer 7-Jährigen hat allerdings gezeigt: Ein Elternteil sollte immer in der Nähe sein, denn so ganz selbsterklärend war das Programm dann doch nicht. Wer schon flüssig lesen kann, kann aber durchaus auch schon alleine mit Dash spielen und üben. Leider endete unser Test etwas frustrierend: An einer Stelle sind wir einfach "stecken geblieben" und trotz vieler Versuche nicht weitergekommen.
Dash von Wonder Workshop: Optik, Sound & Stabilität
Süß schaut er aus mit seinen Kulleraugen! Der Sound ist gewöhnungsbedürftig: Die Stimme von Dash ist leider ziemlich hoch und digital. Dash bringt einiges an Gewicht auf die Waage – ungewollte Kollisionen mit dem Mobiliar überlebt er dadurch unbeschadet.
Dash von Wonder Workshop: Inbetriebnahme
Der Dash wird vollständig aufgeladen geliefert und via Bluetooth mit dem Tablet verbunden. Und dann kann es auch schon losgehen! Eine Betriebsanleitung sucht man bei Dash vergeblich, im Prinzip sind die Apps selbsterklärend.
Tipp: So richtig kreativ wird das Spielen mit Dash erst, wenn mindestens zwei Kinder sich mit dem Roboter beschäftigen.
Altersempfehlung: Geeignet ab 6 Jahren, Dash macht aber auch noch 12-Jährigen Spaß
Preis: Ca. 228 € bei Amazon, die Preise für die Erweiterungssets liegen zwischen 30 und 100 €
Lernroboter-Test: Das kann der LEGO Boost (aktuell nicht erhältlich)
Die Kombination aus klassischem Lego-Bauspaß mit einer Vielfalt von Bewegungs- und Sound-Funktionen macht Kinder beim Lernroboter LEGO Boost zu kleinen Programmierern. Mit den 847 im Set enthaltenen Bauteilen lassen sich fünf völlig unterschiedliche Modelle bauen: Ein Roboter, eine Katze, ein Mehrzweck-Rover, eine (echte!) Gitarre sowie eine automatische Fertigungslinie. Aktuell ist der LEGO Boost leider nicht verfügbar.
Vernie, der Roboter für Kinder, wird gesteuert, mit der Gitarre (cooler Sound!) lassen sich Musikstücke komponieren und Frankie, die Katze, will gefüttert werden. Das Herzstück aller Modelle ist der Lego Move Hub, eine bluetooth-fähige Steuereinheit mit Motor. Im ersten Schritt wird das jeweilige Modell gebaut, dann geht es ans Programmieren. Das funktioniert über die kostenlose App. Auch hier werden einzelne Befehle mittels Wischen aneinander gereiht. Verbindet man mehrere Befehle in der App miteinander, lassen sich die Modelle so programmieren, dass sie sich bewegen, Geräusche von sich geben und vieles mehr.
LEGO Boost im Praxistest
Bei LEGO Boost wird nicht nur gespielt, sondern auch gebaut. Das Tolle an LEGO Boost: Es ist auch für Kinder geeignet, die dem Lego-Alter eigentlich schon entwachsen sind. Auf die warten dann völlig neue Herausforderungen: Haben sich Kinder einmal mit dem System vertraut gemacht, können sie jedes LEGO Modell lebendig werden lassen – von LEGO City über LEGO Friends bis hin zu kreativen Eigenkreationen.
Ein großes Manko ist allerdings: Die App läuft nicht auf jedem Gerät. Unser erstes Testgerät (ein zwei Jahre altes Samsung-Tablet) beispielsweise war nicht kompatibel. Deshalb: Vor dem Kauf unbedingt checken, ob ihr die App überhaupt installieren könnt.
LEGO Boost: Optik, Sound & Stabilität
Der Sound der Gitarre ist erstklassig! Die Modelle sind erstaunlich stabil. Und kaputt gehen kann bei LEGO ja nichts – im Zweifel müssen eben ein paar Steinchen neu angebaut werden.
LEGO Boost: Inbetriebnahme
Erst wird gebaut, dann wird programmiert. Eine Anleitung aus Papier gibt es auch hier nicht – die App erklärt, wie die Modelle aufgebaut werden.
Altersempfehlung: 7 bis 12 Jahre, aber auch ältere Kinder werden begeistert bei der Sache sein
Preis: Aktuell ist der LEGO Boost weder bei Amazon noch im LEGO-Shop verfügbar leider nicht verfügbar.
Mein Fazit
Alle Roboter schneiden in unserem Test gut ab. Wir sprechen eine klare Empfehlung aus – denn was gibt es Besseres, als Kinder spielerisch auf die Zukunft vorzubereiten?
Hinweis: Die familie.de-Redaktion hat die Produkte zum Test kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen. Dies hatte keinerlei Einfluss auf die Berichterstattung.
Es gibt so viele coole Möglichkeiten, wie Kinder lernen können. Aber wie genau machen sie das eigentlich? Im Video haben wir 7 unglaubliche Fakten: