Muskelverspannungen lösen, die Durchblutung verbessern oder Stress reduzieren: Ein pulsierendes Gerät für die Tiefenmassage kann das alles und mehr. Im Massagepistole-Test 2024 nahm Stiftung Warentest elf Modelle unter die Lupe. Wir stellen euch die drei besten vor. Und verraten euch, welches Discounter-Schnäppchen bei den Expert*innen komplett durchfiel.
- 1.Massagepistole-Test: Die Sieger im Überblick
- 2.Massagepistole-Test: So hat Stiftung Warentest geprüft
- 3.Massagepistole-Test: Die Ergebnisse im Detail
- 3.1.Blackroll Fascia Gun
- 3.2.Medisana MG 600
- 3.3.Orthomechanik 3.0
- 4.Massagepistole-Test: Dieses Discounter-Gerät fiel bei Stiftung Warentest durch
- 5.Massagepistole: Alle wichtigen Fragen & Antworten zum Thema
- 5.1.Was ist eine Massagepistole und wie funktioniert sie?
- 5.2.Wie wendet man eine Massagepistole richtig an?
- 5.3.Wo und wann darf man eine Massagepistole nicht anwenden?
- 5.4.Wie oft darf man eine Massagepistole benutzen?
Massagepistole-Test: Die Sieger im Überblick
Massagepistolen erfreuen sich großer Beliebtheit. Sie können zur Selbstmassage eingesetzt werden oder für eine Behandlung durch eine zweite Person, sei es Partner*in oder Physiotherapeut*in. Elf der Massagegeräte nahm Stiftung Warentest für die Ausgabe 6/2024 unter die Lupe. Die besten Modelle konnten nur ein "Befriedigend" erreichen – einige fielen wegen enthaltener Schadstoffe komplett bei den Tester*innen durch.
Wir zeigen euch hier die Testsieger in der Schnellübersicht:
Massagepistole-Test: So hat Stiftung Warentest geprüft
Für die subjektive Bewertung der Massagen mit den Massagepistolen zog Stiftung Warentest drei Experten aus dem Bereich Physiotherapie und Sportwissenschaft mit unterschiedlichem Körperbau und muskulärer Ausprägung heran.
Folgende Testkriterien wurden unter die Lupe genommen:
- Massieren (Gewichtung: 40 %)
- Handhabung (35 %)
- Haltbarkeit (10 %)
- Umwelteigenschaften (10 %)
- Sicherheit und Schadstoffe (5 %)
Massagepistole-Test: Die Ergebnisse im Detail
Blackroll Fascia Gun
Mit der Gesamtnote 2,7 kam die Blackroll Fascia Gun beim Massagepistole-Test 2024 am besten weg. Sie ist für rund 150 € zu haben und kommt mit vier verschiedenen Aufsätzen.
Das Gerät mit vier Massagestufen ist als eines der wenigen im Test schadstofffrei. Das Testkriterium Sicherheit und Schadstoffe bekam trotzdem "nur" die Note 2,0, was an den fehlenden Warnhinweisen liegt. Das wichtigste Testkriterium Massieren wurde mit der Note 2,6 bewertet – als "sehr gut" wurden hier die maximale Anpresskraft und die Akkulaufzeit hervorgehoben.
Auch die Handhabung (2,6) empfanden die Tester*innen größtenteils als positiv. Ausrutscher nach unten sind hier die Lesbarkeit des Ladezustands und die Ladedauer über USB-C (Netzteil nicht im Lieferumfang enthalten). Da der Akku der Massagepistole nicht wechselbar ist, gab es für die Umwelteigenschaften lediglich eine 3,0. Die geringe Lautstärke kam dagegen gut an. Das 551 g leichte Blackroll-Gerät bestand den Falltest von Stiftung Warentest nicht – die Folge ist die Note 3,7 in Sachen Haltbarkeit.
Medisana MG 600
Auf dem zweiten Platz im Massagepistole-Test ist die Medisana MG 600 für rund 110 €: Sie bekam die Gesamtnote 2,8. Ganze sieben Aufsätze werden mitgeliefert.
Auch hier wurde das Testkriterium Sicherheit und Schadstoffe am besten bewertet (2,7). Die Prüfungen in Sachen Massieren und Handhabung führten jeweils zur Note 2,8. Erwähnenswert hier: Das Gerät mit drei Leistungsstufen ist gut für die Selbstmassage geeignet, verfügt über eine lange Akkulaufzeit und guten Anpressdruck.
Weil sich der Akku nicht wechseln lässt, bekam auch dieses Modell bei den Umwelteigenschaften die Note 3,0. Für die Haltbarkeit wurde die Note 3,2 vergeben, wobei die mit 518 g sehr leichte Medisana-Massagepistole den Falltest bestand.
Orthomechanik 3.0
Mit rund 180 € Kaufpreis ist die Massagepistole Orthomechanik 3.0 (Gesamtnote 2,9) die teuerste unter den drei am besten bewerteten Geräten. Allerdings sind sieben Aufsätze im Lieferumfang inbegriffen.
"Sehr gut" kam dieses Modell mit fünf Leistungsstufen beim Falltest weg, weshalb hier auch das Testkriterium Haltbarkeit mit der Note 2,5 das beste ist. Eine 2,7 vergaben die Expert*innen in Sachen Massieren. Die Selbstmassage war hier ein Highlight. Auch Sicherheit und Schadstoffe bekamen die Note 2,7 – hier fehlten (wie bei den anderen Testsiegern) wichtige Warnhinweise. In Sachen Schadstoffe ist die Orthomechanik 3.0 allerdings gut.
Handhabung und Umwelteigenschaften schnitten mit der Note 3,3 am schlechtesten ab. Mit 780 g ist diese Massagepistole deutlich schwerer als die Modelle auf Platz 1 und 2 im Test.
Q2 Pro Massagepistole von Bob and Brad
Ich habe die Minimassagepistole Q2 Pro von Bob and Brad getestet. Sie soll für Aufwärm-, Schmerzlinderungs- und Erholungsübungen genutzt werden. Ich habe sie vor allem zur Erholung genutzt, um verspannte Muskelgruppen tiefer zu massieren. Das geht tatsächlich nicht nur besonders gut, sondern auch super leise. Für mich ist das wichtig, weil ich viel am Computer sitze, dann verspanne und das bei mir zu Kopfschmerzen und Migräne führt. Wenn ich dann noch eine Massagepistole hätte, die viel Krach macht, wäre das für mich schwierig. So aber kann ich die angespannten Muskelgruppen durchkneten und werde nicht von Geräuschen gestört.
Was mir gut gefällt ist die Größe und die praktische Tasche, in die sowohl die Massagepistole als auch die Aufsätze verstaut werden können. Insgesamt gibt es fünf verschiedene Aufsätze: im Begleitheft wird auch genau erklärt, welcher für welche Muskelgruppe zu verwenden ist und wie ihr den benutzen solltet.
Es gibt auch einen Wärme- und Kälteaufsatz, den ihr zunächst aufladen müsst und euch dann bei jeder Anwendung für Warm oder Kalt entscheiden könnt. Beide Temperaturen sind gut aushaltbar, ich muss aber gestehen, dass ich die anderen Aufsätze doch deutlich häufiger verwende, als diesen. Wenn euch aber genau diese Temperaturbehandlung wichtig ist, dann lohnt sich ein Blick auf die Q2 Pro Massagepistole auf jeden Fall.
** Hinweis: Die familie.de-Redaktion hat das Produkt kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen. Dies hatte keinerlei Einfluss auf die Berichterstattung.
Massagepistole-Test: Dieses Discounter-Gerät fiel bei Stiftung Warentest durch
Eine Massagepistole für nur 40 €? Klingt verlockend. Das dachten sich bestimmt viele, die Silvercrest Massage Gun SMGB C2, die es beim Discounter Lidl als Aktionsware zu kaufen gab, in den Einkaufswagen wandern ließen. Im Massagepistole-Test von Stiftung Warentest kam dieses Schnäppchen aber gar nicht gut weg: Mit der Note 5,0 ("Mangelhaft") landete es auf dem letzten Platz. Warum?
Daran sind maßgeblich zwei Dinge Schuld: Zum einen brach beim Falltest der Aufsatz ab. Von guter Haltbarkeit kann also hier keine Rede sein. Das zweite große Manko: Im Kunststoff am Bedienfeld wurden hohe Mengen Naphthalin nachgewiesen. Im Aufsatz stecken hohe Mengen Benzo[a]janthracen, Chrysen und Benzo[ghi]perylen. Diese liegen allerdings noch unterhalb der Grenzwerte des GS-Zeichens.
Massagepistole: Alle wichtigen Fragen & Antworten zum Thema
Was ist eine Massagepistole und wie funktioniert sie?
Sie sieht ein wenig wie eine Bohrmaschine oder eine Pistole aus: eine Massagepistole. Die kabellosen, tragbaren Geräte bekommen ihre Power meist über einen Akku. Der Motor übt schnelle, pulsierende Vibrationen und Stöße in verschiedenen Geschwindigkeiten über einen speziellen Aufsatz auf Gewebe und Muskeln aus.
Die Ziele der Anwendung einer Massagepistole:
- Muskelverspannungen lösen
- Durchblutung verbessern
- Regeneration nach dem Training unterstützen
- Regeneration von (Narben)gewebe fördern
- Warm-up vor dem Sport intensivieren
- Stressreduktion
Eine Massagepistole hat verschiedene Geschwindigkeitsstufen und Einstellungen und wird mit unterschiedlichen Aufsätzen geliefert.
Generell gilt: Man muss geduldig sein! Eine sofortige Wirkung bringt keine Massagepistole der Welt. Regelmäßige Anwendung ist entscheidend.
Wie wendet man eine Massagepistole richtig an?
Um keinen Schaden anzurichten, sollte man ein paar Dinge bei der Anwendung der Massagepistole beachten:
- Keinen Druck ausüben: Man sollte nicht versuchen, die Massagepistole mit Kraft ins Gewebe zu drücken. Das Eigengewicht des Geräts reicht völlig aus.
- Nicht zu lange verwenden: Pro Muskelgruppe reicht eine Anwendungsdauer von ein bis zwei Minuten. Fünf Minuten sollte sie auf keinen Fall überschreiten.
- Knochen aussparen: Die Knochen sollten nicht mit der Massagepistole massiert werden. Wenn das passiert, spürt man das deutlich: Die Pistole beginnt zu "hüpfen" und es fühlt sich unangenehm an.
- Intensität anpassen: Um Muskelverspannungen zu lösen, genügen geringere Frequenzen. Um die Durchblutung zu verbessern, dürfen es auch höhere Frequenzen sein. Grundsätzlich gilt: Hohe Frequenz und flacher Aufsatz für den gesamten Muskel, niedrige Frequenz und spitzer oder kleiner runder Aufsatz für schmerzhafte Stellen.
- Anwendungswinkel variieren: Hält man die Pistole senkrecht zum Körper, dringen die vibrierende Schlänge tiefer ins Gewebe ein. Ein flacherer Winkel bedeutet eine sanftere Massage.
Wo und wann darf man eine Massagepistole nicht anwenden?
Grundsätzlich auf die Benutzung einer Massagepistole muss man verzichten, wenn eine Schwellung, eine Rötung oder ein akuter Schmerz vorliegt. Bei akuten Traumata oder Thrombosen, Frakturen oder offenen Hautstellen heißt es: Finger weg von der Pistole!
In anderen Fällen ist zunächst Rücksprache mit einem Arzt oder einer Ärztin nötig, z.B. bei Osteoporose, Fibromyalgie, Bandscheibenschäden, der Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten, Tumorerkrankungen, bei Menschen mit Herzschrittmacher oder künstlichen Gelenken und auch in der Schwangerschaft.
Wie oft darf man eine Massagepistole benutzen?
Zwei bis vier Mal pro Woche sind ausreichend. Auf keinen Fall sollte man es übertreiben, denn dann können sich in Einzelfällen Muskeln entzünden.
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