Welche Meditations-App ist die beste? Dieser Frage ist Stiftung Warentest nachgegangen und hat einen klaren Sieger gefunden. Überhaupt sind nur zwei von insgesamt zehn getesteten Apps "gut".
Meditation auf Knopfdruck?
Mehr Ruhe und Gelassenheit im Alltag, weniger Stress und problemloses Einschlafen: Wer wünscht sich das alles nicht? Vor allem im wilden Familienalltag schreit der Körper manchmal förmlich nach Entspannung, doch so richtig wissen die Wenigsten, wie sie sich an dem einen freien Nachmittag, den man dann mal hat, herunterfahren sollen.
Abhilfe versprechen Meditations-Apps. Mithilfe von klassischen Meditationen, achtsamkeitsbasierter Stressreduktion (MBSR), Autogenem Training, Fantasiereisen oder Einschlafgeschichten sollen gestresste Menschen in kürzester Zeit Entspannung finden. Aber funktioniert das wirklich so einfach per Smartphone, ohne einen echten Kurs bei Profis zu besuchen? Stiftung Warentest ist dieser Frage jetzt nachgegangen.
So hat Stiftung Warentest Meditations-Apps getestet
Insgesamt hat Stiftung Warentest zehn Apps mit geführten Meditationen für Android und iOS unter die Lupe genommen. Kriterien im Test waren:
- Konzept: Psychologische Gutachter bewerteten u. a. die Methoden, enthaltene Meditationen, eingesetzte Medien, die Verständlichkeit uvm.
- Belegter Nutzen: Die psychologischen Gutachter prüften die von den Anbietern vorgelegten Studien auf ihre methodische Qualität und ob sie die Wirksamkeit der App-Inhalte belegen.
- Vielseitigkeit: Bewertung der Auswahl an Meditationen, Klangwelten, Stimmen und Angebote für besondere Zielgruppen.
- Handhabung: Wie gut führen die Apps ins Thema Meditation ein? Wie übersichtlich sind die Apps, wie gut lassen sie sich navigieren, welche potenziellen Ablenkungen (Bewertungsaufforderungen oder Werbung) gibt es. Fünf Testpersonen unterschiedlichen Alters und Geschlechts bewerteten je zwei einführende Meditationen.
- Basisschutz persönlicher Daten
Welche Meditations-App ist die beste? Das sagt Stiftung Warentest
Von zehn getesteten Meditations-Apps möchte Stiftung Warentest eine Empfehlung für zwei Apps aussprechen, allerdings mit der Voraussetzung, dass es den Nutzer*innen überhaupt möglich ist, mit eingeschaltetem Handy abzuschalten. Beide Apps "bieten qualitativ gute, mit profunder wissenschaftlicher Kenntnis konzipierte Kurse und Übungen, die den Einstieg in die Welt der Entspannungstechniken begleiten können, aber auch für Fortgeschrittene interessant sind", so Stiftung Warentest.
Testsieger mit der Note 1,9 wurde die Meditations-App "Headspace", die vom Briten Andy Puddicombe mitentwickelt wurde, der auf einer zehnjährigen Weltreise zum buddhistischen Mönch geweiht wurde. Das Programm umfasst u. a.:
- Tiefenentspannung durch Meditation für Einsteiger*innen und Fortgeschrittene
- Entspannungsübungen, die helfen sollen, Stress abzubauen und Ängste zu bewältigen
- Fokus und Konzentration durch Musik
- Schlafmusik, Sleepcasts sowie Klangwelten für entspannte Nächte und tiefen Schlaf
Das Angebot ist wissenschaftlich sehr gut belegt, weshalb es für diesen Testbereich sogar ein "Sehr gut" (Note 0,5) gab. Darüber hinaus gefiel den Tester*innen auch, dass die Erläuterungen zu einzelnen Methoden schön animiert sind, dazu gibt es Videos, Klänge und Musik. Der eigene Fortschritt soll sich gut verfolgen lassen. Der Preis pro Monat beträgt bei einem Jahresabo 4,85 €. Es gibt ein 14-tägiges Probeabo.
Krankenkassen übernehmen Kosten für gute Meditations- App
Auch gut bewertet Stiftung Warentest die App "7 Mind" (Note 2,5). Das selbsterklärte Ziel des Berliner Startup-Unternehmens ist, möglichst vielen Menschen einen niedrigschwelligen Einstieg in die Meditation zu bieten, was ihnen laut Stiftung Warentest auch gelingt. Die App kommt ohne viel Schnickschnack aus, Techniken wie Autogenes Training oder Progressive Muskelrelaxation werden den Nutzer*innen sehr verständlich nähergebracht. Der große Vorteil von 7 Mind: Etliche Krankenkassen zahlen oder bezuschussen die Kosten für ihre Mitglieder.
Datenschutz überall bedenklich
In puncto Datenschutz wiesen allerdings alle zehn getesteten Apps gravierende Mängel auf: Die Anbieter machen beispielsweise keine Angaben, wie lange die Daten von Nutzer*innen gespeichert werden. Manche Apps informieren nicht einmal darüber, an wen sie die Daten gegebenenfalls weitergeben oder haben mangelhafte AGBs, die nicht dem deutschen Recht entsprechen. Immerhin sollen alle Apps insgesamt sparsam beim Datensammeln sein. Sowohl Headspace als auch 7 Mind erhielten für den Testbereich Datenschutz die Note "Befriedigend".
Die vollständigen Testergebnisse erfahrt ihr bei Stiftung Warentest (1,50 €).
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