Inzwischen findet sich wohl auf jedem Smartphone eine Messenger App – bei den meisten WhatsApp. Doch diese gilt nur bedingt als sicher. Deshalb hat Stiftung Warentest jetzt in einem großen Messenger Vergleich 16 kostenlose Dienste in Sachen Sicherheit, aber auch Funktion geprüft. Das ist das Ergebnis.
Messenger-Vergleich: Die Testsieger im Schnellüberblick
Welchen Messenger-Dienst benutzt ihr? WhatsApp? Dann gehört ihr zu der großen Mehrheit der Deutschen, die Nachrichten, Fotos, Videos regelmäßig über die App mit dem grünen Icon hin- und herschicken. Hierzulande ist sie mit Abstand der Marktführer unter den Messengern. Was aber nicht alle wissen: WhatsApp gehört zum Unternehmen Meta (früher: Facebook) und tauscht viele Nutzerdaten mit dem Konzern aus. Bleiben also Bilder von unseren Kindern, wie sie nackt in der Badewanne plantschen, und die wir der Oma schicken wirklich privat? Die Streitgespräche mit unserem Ex? Sicher ist das nicht.
Die gute Nachricht: Es gibt durchaus Alternativen, die noch dazu verantwortungsvoller mit Nutzerdaten umgehen. Stiftung Warentest hat jetzt insgesamt 16 Messenger-Apps unter die Lupe genommen. Wir verraten euch die, die beim großen Messenger Dienst Test 2022 am besten wegkamen. Alle vorgestellten sind kostenlos und sowohl für Android als auch für iOS erhältlich. Eines vorweg: WhatsApp hat es nicht unter die Testsieger geschafft...
Die Testsieger des Messenger Vergleichs im Detail
Signal
Mit der Gesamtnote 2,3 die am besten bewertete Messenger App aus dem Test von Stiftung Warentest: Signal.
Die Verbraucherschutzorganisation lobt den Dienst als "sehr gut für Nachrichten und Telefonie". Auch die Gruppen-Funktionen seien sehr gut. Die Sicherheitsfeatures halten die Experten für "stark", zum Beispiel ist es möglich, die IP-Adresse via Proxy zu verschleiern. Die Einstellungsoptionen kommen ebenso bestens weg. Die App könne die Funktion der SMS übernehmen.
Skype
Der Messenger auf dem zweiten Platz ist ein alter Bekannter: Skype gibt es schon lange und ist vor allem für Videotelefonie bekannt. Doch auch als Messenger für Chats & Co. ist die App gut: Sie wurde von Stiftung Warentest mit der Gesamtnote 2,5 benotet.
Laut den Testern ist Skype weiterhin "ideal für Videochats", auch in Sachen Telefonie sei die Messenger App "sehr gut". Die Sicherheitsstandards des Dienstes, der zu Microsoft gehört, kamen dagegen nicht ganz so gut weg: Die Experten kritisieren, dass die Nutzer die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung manuell aktivieren müssen. Außerdem sei voreingestellt, dass Nachrichten "automatisch in der Cloud gespeichert" würden.
Viber
Mit der Gesamtnote 2,5 gleichauf mit Skype: die Messenger App Viber.
In Sachen Nachrichten und Gruppen-Funktionen kam dieser Messenger im Vergleich sehr gut an. "Kleine Defizite" sahen die Prüfer dagegen bei der Telefonie. Die IP-Adresse kann verschleiert werden. Kleine Nachteile: Die Emoji-Suche sei "nicht auf Deutsch möglich" und es würden "gelegentlich Werbeanzeigen anderer Firmen" eingeblendet.
Wire
Gerade noch "Gut" kam mit der Gesamtnote 2,5 auch die App Wire im Messenger Vergleich weg.
"Nur sehr geringe Mängel" konnte Stiftung Warentest in Sachen Datenschutzerklärung feststellen. Die Funktionen Nachrichten und Telefonie würden sehr gut funktionieren. Dass die App nur lokale Backups speichert seit "gut für die Privatsphäre". Nachteil: Das würde einen Handywechsel erschweren. Auch hier ist keine Emoji-Suche auf Deutsch möglich.
Messenger für Kinder: So wird Chatten & Co. kindersicher
Irgendwann ist der Tag gekommen, an dem eure Kinder ein Handy bekommen. Bei den meisten ist das irgendwann im (späteren) Grundschulalter der Fall, manche Eltern schaffen es, die Kids noch etwas länger zu "vertrösten". Spätestens als Teenager nutzen aber die allermeisten Chats, Videotelefonie & Co.
Natürlich ist es Mamas und Papas besonders wichtig, dass ihr Nachwuchs dann einen sicheren Messenger benutzt und nicht Cyber Mobbing oder Ähnlichem ausgesetzt ist. Stiftung Warentest gibt sechs Tipps für sicheres Chatten, die wir euch hier gerne verraten.
- Direkte Verbindung
Einige Messenger Apps wie zum Beispiel Wire nutzen sogenannte Peer-to-Peer-Verbindungen beim Telefonieren. So wird sichergestellt, dass die Daten ohne Umweg zum Chatpartner fließen und nicht zum Server des Anbieters. - Geschützter Zugang
Auch das Smartphone eines Kindes sollte mit einem Pin, einem Password oder biometrischen Merkmalen ("Face-ID" oder "Touch-ID") geschützt werden. Entweder direkt beim Aktivieren des Geräts oder zumindest bei der Messenger App. - Verschlüsselung
Die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung sollte unbedingt aktiviert sein. Überprüft, ob das bei der von euren Kindern genutzten Messenger App bereits voreingestellt ist oder ob ihr aktiv ein Häkchen setzen müsst. - Backups nur lokal speichern
Bei einigen Messenger Apps ist es möglich, dass Backups nur lokal auf dem Gerät gespeichert werden. Und nicht auf Cloud-Servern der Anbieter landen. - Inkognito-Funktion
Die Möglichkeit, den Status "Online" oder "Gelesen" zu verbergen, schützt vor ganz neugierigen Chatpartnern. - Klamotten bleiben an
Schärft euren Kids unbedingt ein, dass sie niemals über Messenger Apps Bilder oder Videos verschicken, auf denen sie halbnackt oder nackt zu sehen sind. Was einmal im Umlauf ist, kann schwer oder gar nicht mehr ungeschehen gemacht werden.
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