Bei vielen Familien gehört Ketchup zum Essen dazu und ist in der Grillsaison nicht wegzudenken. Die Zeitschrift Ökotest testete jetzt verschiedene Tomatenketchup-Sorten und kam zu einem überraschenden Ergebnis.
Ökotest bewertet über 20 Ketchup-Sorten
Die Verbraucherzeitschrift Ökotest widmete sich diesmal dem beliebten Tomatenketchup. Von einem Ketchup erwarten wir einen vollen fruchtigen Tomatengeschmack, nicht zu viel Zucker, wenig Zusatzstoffe bzw. keine Schadstoffe. Doch leider können im Testurteil nicht viele Ketchups da mithalten. Unter den 20 von Ökotest bewerteten Ketchup-Sorten konnten nur die Hälfte alle Kriterien und ein "Sehr gut" erhalten. Einige wurden mit "gut" bewertet und viele bekamen leider ein "mangelhaft". Darunter auch eine Sorte des Tomatenprodukts, das deutschlandweit besonders beliebt ist.
Ketchup-Fans aufgepasst: Hela fällt durch
Die Marke Hela Tomaten Ketchup fehlt leider bei Ökotest durch. Sie enthält laut Ansicht des Verbrauchermagazins zu viel Zucker und würde die Menge aller anderen Sorten übertreffen. Mit 27.7 Gramm Zucker pro 100 Milliliter würde ein dreijähriges Kind schon mit zwei Esslöffeln Hela Ketchup die Hälfte seiner Tagesmenge an Zucker verzehren. Das ist enorm, denn Ketchup ist vor allem bei vielen Kindern ein äußerst beliebtes Produkt, das nicht nur zu Pommes und Gegrilltem, sondern auch häufig als Soßenersatz dient.
Ein weiterer Kritikpunkt an Hela seien die Menge an Lykopin und Rote-Beete-Saftkonzentrat. Lykopin wird hinzugesetzt, um die rote Farbe von Tomaten zu verstärken. Auch Rote-Beete-Saft soll bei Lebensmitteln häufig die Farbe Rot verstärken. Ökotest fragt sich daher, ob das Unternehmen eventuell seinen Tomaten nicht traut, bzw. Gemüse minderer Qualität verwendet. Auch im Geschmackstest wurde die Ökotestjury nicht vom Hela Ketchup überzeugt: Die Süße scheint die Tomatennote zu verdecken. Doch auch 12 andere Sorten konnten den Geschmackstest nicht bestehen.
Wenig Schadstoffe in allen Ketchup-Sorten
Im Gesamttest fiel besonders positiv auf, dass die Hersteller kaum problematische Inhaltsstoffe verwenden. Auch Pestizidrückstande wurden nur in Spuren festgestellt. Schimmelpilzgifte gab es überhaupt nicht. Das ist ein gutes Zeichen für die Ketchup-Marken und uns Verbraucher.
Viele Hersteller tricksen beim Ketchup-Geschmack
Leider scheinen jedoch viele Produzenten beim Tomatengeschmack zu schummeln. Oftmals hilft man mit Hefeextrakt als natürlichem Geschmacksverstärker nach oder es werden Konzentrate wie Rote-Beete-Saft zugeführt, um die rote Färbung zu verstärken. Liegt das an der Tomatenqualität? Inzwischen kommen Tomaten nicht mehr unbedingt aus der EU, sondern werden oft aus China importiert. Der Verbraucher kann auf einem Produkt wie Ketchup dann nicht mehr nachvollziehen, woher die einzelnen Zutaten stammen.
Den gesamten Test mit allen Ketchup-Sorten könnt ihr euch bei Ökotest herunterladen.
Tomatenliebe
Tomatengeschmack ist bei den meisten Kindern extrem beliebt. Doch Ketchup sollte gerade für Kinder nicht zum Grundnahrungsmittel gehören. Er enthält mehr Zucker als man denken könnte. Ökotest weist außerdem darauf hin, dass der Kinderketchup, den manche Marken anbieten, vollkommen überflüssig sei und die Produkte nur teurer als die normale Variante. Wir benutzten übrigens zu Hause oft Tomatenmark anstatt Ketchup, das hat weniger Zucker und man kann es mit Kräutern nachwürzen, so dass es auch kleine Kinder mögen.
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