Kennt ihr den Online-Kiosk Readly? Für eine monatliche Gebühr habt ihr Zugriff auf sehr viele (deutsche und anderssprachige) Magazine und Zeitungen. Klingt interessant, oder? Aber nutzt man das Angebot dann auch tatsächlich und lohnt sich die monatliche Gebühr? Das wollte ich herausfinden und machte zusammen mit meiner Familie den ultimativen Readly-Test.
Wenn ich mich so umschaue, dann sehe ich hier sehr viele (ungelesene) Zeitschriften liegen. Ich weiß, das klingt fast ein bisschen old school, weil die meisten Menschen heute lieber im Internet nach spannenden Artikeln suchen und der Zeitschriftenmarkt nicht gerade rosig aussieht. Ich bin aber eher der haptische Typ, ich mag es schon auch, eine Zeitung oder Zeitschrift in echt durchzublättern, Artikel für später aufzuheben oder längere Artikel (unterbrochen von Kindergeschrei) zu lesen.
- 1.Readly-Test: Lohnt sich die App für Kinder?
- 2.Was bietet Readly?
- 3.Was kostet Readly?
- 4.Für wen ist Readly gedacht?
- 5.Readly-Test: Das Angebot für Kinder ist überschaubar
- 6.Readly bietet Zugriff auf weltweiten Magazinmarkt
- 7.Magazinauswahl bei Readly
- 8.Readly auf dem Smartphone? Lieber nicht!
- 9.Nix für Rätselnerds
- 10.Readly kündigen
- 11.Readly-Test Fazit
- 12.Was ist schlecht an Readly?
Readly-Test: Lohnt sich die App für Kinder?
Auch die Kinder wünschen sich ab und zu ein Magazin und sind meist mehr am Inhalt, als an den oft grässlichen Gimmicks interessiert. Wir haben verschiedene Magazine sogar im Abo. All diese Voraussetzungen sind ideal für einen Readly-Test, denn es gilt ja herauszufinden, was diese Magazin-App wirklich zu bieten hat.
Was bietet Readly?
Versprechen tut sie einiges: Unbegrenzten Zugriff auf tausende Magazine und Zeitungen, es soll einen Familienaccount geben und keine Begrenzung bei der Auswahl der Zeitschriften. Ihr könnt sie offline lesen und jederzeit kündigen. Und der Einstiegsmonat kostet erst mal gar nichts. Also alles super?
Was kostet Readly?
Sprechen wir doch zunächst mal über die Kosten, denn natürlich ist dieser erste kostenfreie Monat ein Lockangebot. Zur Zeit kostet das Monatsabo 14,99 €. Wer nie Zeitschriften liest, für den ist das eine Menge Geld. Und auch ich muss gestehen, ich tue mich schwer damit. Denn auch wenn ich viele Zeitschriften lese und sich der Preis eigentlich rentiert, mir fehlt nach wie vor die haptische Erfahrung bei Readly.
Für wen ist Readly gedacht?
Wenn man etwas Neues ausprobiert, ist das meistens erstmal richtig toll. Und so wollten anfänglich auch alle Familienmitglieder immer eine Zeitschrift lesen oder durchblättern. Am liebsten gleichzeitig. Das ist tatsächlich kein Problem, weil es die App erlaubt, dass bis zu fünf Personen gleichzeitig lesen. Jede*r kann sich ein eigenes Profil anlegen und dann durch Filterfunktionen genauer die Magazine heraussuchen, die für ihn oder sie interessant sind. Ihr könnt euch also theoretisch auch mit Freund*innen oder Verwandten den Zugriff auf die App teilen, wenn ihr ihnen das Passwort verratet. Und damit könntet ihr ja auch die Kosten verringern.
Bei uns war es dann nach kurzer Zeit aber nicht mehr ganz so spannend, die Zeitschriften auf dem Tablet gucken. Das liegt zum einen daran, dass so ein Kindertablet ja auch nicht gerade leicht ist. Und zum anderen, weil das Lesen von Comics nur richtig klappt, wenn man hineinzoomt. Da hatte mein Nachwuchs irgendwann keine Lust mehr drauf.
Readly-Test: Das Angebot für Kinder ist überschaubar
Und, zweites großes Manko: Das Angebot an Kinderzeitschriften ist eher überschaubar. Viele der Kindermagazine wie beispielsweise "Jessy", "Tierbabys" oder "Game Master" sind eingestellt worden. Wenn da also alles durchgelesen wurde, gibt es keinen Nachschub mehr. Anderen Hefte treffen vielleicht nicht den Geschmack. Und wenn eure Kinder doch die im Kinderzeitschriftenmarkt weitverbreiteten Plastik-Beigaben wünschen, dann werden sie von Readly natürlich enttäuscht sein.
Für Jugendliche, die z.B. Lust auf die "Bravo", "Bravo Girl!" oder "Just kick it" haben, lohnt sich Readly dagegen schon. Das Angebot an Teenie-Magazinen ist tatsächlich in Ordnung und ihr könnt eurem Nachwuchs sogar noch ganz nebenbei das Lernen von Fremdsprachen ermöglichen.
Readly bietet Zugriff auf weltweiten Magazinmarkt
Denn, das zeigte unser Readly-Test: Ihr könnt nicht nur deutsche Zeitschriften lesen sondern habt Zugriff auf internationale Magazine aus aller Herren Länder. Ob ihr euch für die italienische Vogue, ein Mit-Denk Teeniemagazin aus den USA (große Empfehlung für Scoop Magazine), schwedische Comics oder indische Gesundheitsmagazine interessiert, ihr werdet fündig. Das ist natürlich total spannend und in meinen Augen ein echter Gewinn, denn es hilft uns allen dabei, über den Tellerrand hinauszuschauen. Alternativ lindert es natürlich auch die Sehnsucht nach dem Heimatland und den Zeitschriften dort.
Magazinauswahl bei Readly
Hier nur eine kleine Auswahl aus den verschiedenen Magazinen allein aus Deutschland, auf die ihr mit dem Readly Abo Zugriff habt:
- Kinder: Jessy, Tiere, #Boom, ...
- Lifestyle: Men’s Health, Women’s Health, Rolling Stone, Foodie, Joy, Jolie, Für Sie, Vegan Magazin, …
- Teenager: Bravo, hey!, Geek, ...
- Hochzeit: Braut, marryMag, Hochzeitsplaner, Mein Brautkleid, ...
- DIY & Kochen: Selbst ist der Mann, Selbst gemacht, Patchwork & Nähen, Mein Zaubertopf, …
- Sport: Sport Bild, Revier Sport, Power Wrestling, Golf-Magazin, Wanderlust, …
- Finanzen: €uro, Börse Online, …
- Wissenschaft: Spektrum Gehirn&Geist, Bild der Wissenschaft, …
- Politik: Time, The European, Vice, Newsweek, The Atlantic, …
- Auto: Auto Bild, Auto Motor Sport, elektro auto mobil, Auto-Zeitung …
- Technik: Chip, PC Welt, Android Welt, iPhone-Bibel, PC Games, PC Games Hardware, GameStar, GamePro, MMore, N-Zone, …
Readly auf dem Smartphone? Lieber nicht!
Ihr könnt die Readly App via Apple- oder Google Playstore herunterladen. Ich habe sie sowohl auf dem Smartphone als auch auf dem Tablet installiert. Ich dachte: Die Kinder können zuhause auf dem Tablet lesen, ich unterwegs auch mal auf dem Smartphone. Statt eines Buches eben. Aber wenn ich ganz ehrlich bin: Zeitschriften auf dem kleinen Smartphone-Display lesen ist kein Spaß. In jeden Artikel muss man hineinzoomen oder ihn sich wahlweise bei den Zeitungen einzeln anzeigen lassen. Kann man machen, macht aber wenig Freude.
Nix für Rätselnerds
Noch etwas das wenig Freude im Readly-Test machte: Rätsel lösen. Es gibt in der App eine eigene Rubrik für Rätselhefte und angeblich sollen sich diese auch nutzen lassen. Doppelklick auf das entsprechende Fenster, dann kann man die Lösung eintragen. Funktioniert in der Praxis leider überhaupt nicht. Aber vielleicht gilt eben auch in diesem Zeitschriftensegment: Nicht alles kann online funktionieren.
Readly kündigen
Tatsächlich bindet ihr euch nur taggenau solange an Readly, wie ihr es wollt. Die Kündigung funktioniert ganz einfach: Ihr meldet euch auf der Homepage von Readly mit euren Zugangsdaten an, klickt auf "Kündigen" und bestätigt euren Kündigungswunsch dann nochmal. Dann wird euch eine Kündigungsbesträtigung zugeschickt.
Alternativ, wenn ihr via Apple oder Google Pay Ready aboniert habt, müsst ihr das auch im App- oder Playstore kündigen. Mehr erfährst du auch in den FAQs.
Ihr könnt euer Readly-Abo aber auch über Aboalarm kündigen. Das geht in Sekundenschnelle.
Readly-Test Fazit
Pro:
- Extrem große Auswahl an (internationalen) Magazinen
- 5 Menschen können das Readly-Abo gleichzeitig nutzen
- Jede*r kann ein eigenes Profil anlegen
- Für alle Altersgruppen etwas dabei
- Nachhaltig, denn die Magazine müssen nicht gedruckt werden
Contra:
- Man kann nur digital lesen (noch mehr Bildschirmzeit)
- Tablet bevorzugt, auf dem Smartphone macht es kein Spaß
- Wer wenig Zeitschriften liest, für den sind 9,99 € / Monat viel
- Im Kinderbereich sind einige Magazine, die inzwischen eingestellt sind (kommt also nichts Neues nach)
Zwei Herzen schlagen in meiner Brust: Einerseits finde ich Readly super, weil ich so viele neue Magazine kennengelernt habe und auch immer wieder in Hefte reingelesen habe, die ich im Zeitschriftenladen niemals angefasst hätte. Tatsächlich kann man, wenn man will, seinen Horizont erweitern. Das Grundschulkind hat seine Lesefähigkeiten weiter ausgebaut, weil sie sich durch verschiedene Magazine gelesen hat und ihr das schon Spaß gemacht hat. Dass ich meinen Account mit anderen teilen kann, finde ich auch richtig gut.
Was ist schlecht an Readly?
- Nicht überzeugen kann mich das Lesen am Smartphone. Das ist viel zu klein, ich empfehle die App also Menschen die entweder über ein Tablet verfügen oder ein sehr großes Display haben.
- Auch der Monatsbeitrag lässt mich etwas zwiegespalten zurück. Natürlich würde mich das Angebot, wenn ich es im Handel kaufe, sehr viel mehr kosten. Aber es ist für mich persönlich tatsächlich gewöhnungsbedürftig, dass ich auch beim Lesen wieder am Bildschirm hänge. Da sitze ich eh schon den ganzen Tag vor. Das ist aber ein sehr subjektiver Punkt.
Testfazit zu Readly
Ich hatte im Vorfeld von der App gehört und immer gedacht: Das ist bestimmt super. Im Test habe ich dann auch festgestellt, was mir eben nicht daran gefällt.
Nach dem Readly-Test wollten meine Kinder wissen, ob wir das Abo jetzt kündigen. Inzwischen nutzen wir die App seit fast einem Jahr. Tatsächlich in sehr unterschiedlicher Ausprägung. Die KInder immer dann, wenn wir irgendwo ungeplant warten müssen und ein Buch vergessen haben, mein Mann und ich auch mal für das Zeitschriften "blättern" abends auf der Couch. Die Flexibilität jederzeit kündigen zu können, haben wir im Alltag also doch nicht wirklich genutzt. Aber ich könnte, wenn ich wollte ...
Lustigerweise komme ich mir gerade richtig alt vor, weil ich zwar beruflich mit allen technologischen Neuerungen Schritt halte, mich im Privatleben da aber so schwer tue. Deswegen freue ich mich über eure Erfahrungen, wie ihr digitale Medien im Alltag nutzt.
Wenn ihr noch auf der Suche nach einem passenden Tablet für das Readly-Abo seid, dann schaut doch, ob das Video euch nicht den entscheidenden Hinweis geben kann: