Am sichersten fahren Babys und Kleinkinder rückwärts im Auto mit. Wir zeigen euch empfehlenswerte Autositze dieser Art, die beim Reboarder-Test vom ADAC gut abschnitten. Außerdem sagen wir euch, wie lange man sie nutzen sollte, warum sie ein Plus an Sicherheit bieten – und mit welchen Nachteilen man rechnen muss.
- 1.Reboarder-Test: ADAC-Testsieger in der Schnellübersicht
- 2.So lief der Reboarder-Test ab
- 3.Reboarder-Test: Unsere Favoriten im Detail
- 3.1.Besafe iZi Modular RF X1
- 3.2.Joie i-Spin 360 E
- 3.3.Cybex Sirona SX2 i-Size
- 3.4.Cybex Sirona G i-Size
- 3.5.Recaro Kio
- 3.6.Britax Römer Dualfix 3 i-Size
- 4.Was ein Reboarder eigentlich ist und wie lange man ihn nutzen sollte
- 5.Darum bietet ein Reboarder mehr Schutz
- 6.Diese Nachteile haben Reboarder
Reboarder-Test: ADAC-Testsieger in der Schnellübersicht
So lief der Reboarder-Test ab
Immer wieder testet der ADAC Kindersitze – auf der Website sind alle seit 2015 getesteten Produkte für Kinder jeden Alters zu finden. Das ADAC-Urteil ergibt sich aus den Ergebnissen in den Kriterien Sicherheit (Gewichtung: 50 %), Bedienung (40 %) und Ergonomie (10 %). Ist der Schadstoffgehalt nicht in Ordnung, führt das zur Abwertung. Wir stellen euch sechs Sieger des Reboarder-Tests aus den vergangenen Jahren genauer vor.
Reboarder-Test: Unsere Favoriten im Detail
Besafe iZi Modular RF X1

Der Besafe iZi Modular RF X1 ist All-Time-Sieger im Reboarder-Test des ADAC. Dort kam er 2022 mit der Gesamtnote 1,7 von allen getesteten Modellen, die zum Rückwärtsfahren geeignet sind, am besten weg. Man kann den Kindersitz zum Beispiel über Babymarkt.de für rund 350 € kaufen.
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Achtung: Als Teil eines Modulsystems benötigt man zum Besafe iZi Modular RF X1 eine Isofix-Basisstation dazu. Für die iZi Modular i-Size Base kommen dann nochmal rund 210 € obendrauf.
Besonders gut bewerten die ADAC-Experten beim Reboarder-Test die sehr geringe Schadstoffbelastung (1,0) und die Sicherheit (1,2): Sie bescheinigen ein sehr geringes Verletzungsrisiko beim Frontcrash und Seitencrash und einen optimalen Gurtverlauf. Und loben, dass der Kindersitz stabil im Fahrzeug steht.
Noch ein paar Eckdaten zum Reboarder von Besafe:
- für Kinder von ca. sechs Monaten bis vier Jahren, 61 bis 105 cm, bis maximal 18 kg
- eingebauter Seitenaufprallschutz (SIP) in der Sitzschale plus zusätzlicher Seitenaufprallschutz (SIP+), der zusätzlich bis zu 20 % der Kräfte absorbiert und auf die Führungsschiene aufgeschoben werden kann
- hat den Plus Test (den härtesten Crashtest der Welt) bestanden
- dreifach verstellbare Beinfreiheit für zusätzlichen Platz
- vier Ruhepositionen
- zehnfach verstellbare Kopfstütze, die mit einem Handgriff verändert werden kann
- Belüftungssystem im Rückenbereich
- Gewicht des Reboarders mit Basisstation: 15 kg
Joie i-Spin 360 E

Der ADAC beschreibt den Joie i-Spin 360 E bei der Testrunde 10/2023 so: "Sehr sicherer, aber schwerer Kindersitz, in dem Kinder bis etwa 4 Jahre entgegen der Fahrtrichtung gesichert werden können und der dann einen sehr guten Schutz beim Frontalaufprall bietet." Insgesamt gab es von den Expert*innen dafür die Gesamtnote 2,0.
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In Sachen Schadstoffe (1,0) und Sicherheit (1,5) konnte der Reboarder, der frühestens mit 15 Monaten auch in Fahrtrichtung eingebaut werden kann, eine Eins absahnen. Für Verarbeitung und Reinigung gab es die Note 1,9, für die Ergonomie 2,1. Schlechtestes Testkriterium mit der Note 2,6: die Bedienung.
Welche Mankos dem ADAC auffielen? Das Anschnallen des Kindes ist etwas aufwändiger, ebenso wie der Einbau des Sitzes. Negativ erwähnt werden u.a. auch das mit 13,2 kg sehr hohe Gewicht, die nicht optimale Sitzposition und die schlechte Sicht für das Kind nach außen.
Der Kindersitz verfügt über integrierte Isofix-Konnektoren, die eine direkte und sichere Befestigung im Fahrzeug ermöglichen. Somit ist keine separate Basisstation notwendig.
Noch mehr Informationen zum Joie i-Spin 360 E:
- für Kinder von ca. sechs Monaten bis vier Jahren, 61 bis 105 cm, bis maximal 19 kg (rückwärtsgerichtet)
- für Kinder ab 15 Monaten bis ca. vier Jahren, 76 bis 105 cm, max. 19 kg (vorwärtsgerichtet)
- einfaches Ein- und Aussteigen sowie unkomplizierter Wechsel zwischen rückwärts- und vorwärtsgerichteter Position
- sechs Ruhepositionen in beide Fahrtrichtungen
- simultane Höheneinstellung von Kopfstütze und Gurtsystem in sechs Positionen, ohne erneutes Einfädeln der Gurte
Cybex Sirona SX2 i-Size

Auch den Cybex Sirona SX2 i-Size wollen wir euch genauer vorstellen. Das Modell von Besafe wurde bereits 10/2021 vom ADAC unter die Lupe genommen und bekam die Gesamtnote 2,1.
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Beim Cybex-Reboarder wurden die Testkriterien Schadstoffe (1,0) und Sicherheit (1,8) besonders gut bewertet. Ein paar Schwächen konnte der ADAC auch aufdecken: Der Sitzaufbau ist etwas aufwändiger, er hat mit 14 kg ein hohes Gewicht und die Bedienungsanleitung und Warnhinweise sind nicht besonders gut verständlich. Auch leichte Verarbeitungsmängel konnten die Tester*innen feststellen.
Noch mehr Infos zum Cybex Sirona SX2 i-Size:
- für Kinder ab ca. drei Monaten bis vier Jahren, 61 - 105 cm (ab 45 cm mit Neugeboreneneinlage), bis maximal 18 kg
- integrierter Seitenaufprallschutz (L.S.P. System)
- energieabsorbierende Schale
- Energiereduktions-Technologie zum Schutz des Nackens des Kindes
- 360° Drehmechanismus für einfache, rückenschonende Ein- und Ausstiegsposition
- zwölffach höhenverstellbare Kopfstütze
- Einhand Sitz-/Liegeverstellung
- praktische Gurthalter
- einfache Ein-Klick-Installation durch ISOFIX
- rückwärtsgerichtetes Fahren bis 15 Monate/76 cm, dann optional vorwärtsgerichtet
- Gewicht des Reboarders: 13,9 kg
Cybex Sirona G i-Size

In der Testrunde 5/2024 schnitt der Cybex Sirona G i-Size mit dem Gesamturteil 2,3 "Gut" ab.
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In Sachen Schadstoffe erlangte der Reboarder sogar eine glatte 1,0. Alle anderen Testkriterien kamen bei den Expert*innen vom ADAC "Gut" weg: Ergonomie (2,0), Sicherheit (2,1), Verarbeitung und Reinigung (2,2) und Bedienung (2,5).
Ein paar wenige Minuspunkte musste der Cybex-Sitz aber auch einstecken: Die Tester*innen bemängeln, dass sowohl der Sitzeinbau, als auch das Anschnallen des Kindes etwas aufwändiger ist. Außerdem empfinden sie die Beinauflage als nicht optimal und kritisieren den erhöhten Platzbedarf im Fahrzeug und die beeinträchtigte Sicht für das Kind nach außen. Das Entfernen des Bezugs beschreiben sie als "etwas aufwändiger".
Eine Montage mit dem Fahrzeuggurt ist nicht möglich. Zum Befestigen benötigt man die Cybex G Base:
Noch mehr Fakten zum Cybex Sirona G i-Size:
- für Kinder ab drei Monaten bis ca. vier Jahren (61 bis 105 cm Körpergröße, maximal 19 kg, ab Geburt bzw. 40 cm mit separat erhältlicher Neugeboreneneinlage)
- einfaches Ein- und Aussteigen dank 360° Drehfunktion des Sitzes
- integrierter linearer Seitenaufprallschutz (L.S.P.)
- mehrfach verstellbare Sitz- und Liegepositionen
- individuell verstellbare Kopfstütze (12 Positionen)
- angenehmes Sitzklima dank atmungsaktiver Stoffe
Recaro Kio

Der Recaro Kio ist Teil des Reboarder-Tests 2022 des ADAC und wurde mit 2,3 benotet. Bei Galaxus gibt es ihn für knapp 360 €.
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Was die Experten des Reboarder-Tests beim Recaro-Reboarder besonders gut fanden: Die Schadstofffreiheit (1,0) und die Verarbeitung und Reinigung (1,9): Der Bezug lässt sich in der Maschine waschen, er ist leicht zu entfernen und insgesamt hat der Sitz eine gute Verarbeitung. Aber auch in Sachen Sicherheit (2,0) kommt der rückwärtsgerichtete Sitz gut weg.
Ein paar Minuspunkte vergab der ADAC im Reboarder-Test lediglich in Sachen Ergonomie: Die Beinauflage und Sitzposition sei nicht optimal. Der Kindersitz brauche außerdem viel Platz.
Weitere Fakten zum Recaro Kio:
- für Kinder ab drei Monaten bis ca. vier Jahren (mit Neugeboreneneinlage ab Geburt), 61 bis 105 cm Körpergröße, maximal 18 kg
- kann ab 16 Monaten optional auch vorwärtsgerichtet benutzt werden
- beschichtete Gurtzungen, die sich nicht aufheizen
- sicheres und einfaches Anschnallen durch patentiertes Gurtsystem
- Memory-Schaum in der Kopfstütze
- energieabsorbierende Schale
- höhenverstellbare Kopfstütze, die sich einfach anpassen lässt
Britax Römer Dualfix 3 i-Size

Beim ADAC Reboarder-Test 2022 wurde er mit der Gesamtnote 2,4 noch "Gut" bewertet: der Britax Römer Dualfix 3 i-Size. Aktuell (Stand: 4/2025) ist nur noch das Nachfolgemodell Britax Römer Dualfix M i-Size verfügbar.
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Die am besten benoteten Kriterien des Reboarder-Tests bei diesem Modell: Schadstoffe (1,0) und Sicherheit (2,0). Am schlechtesten schnitt der Punkt Bedienung mit 2,7 ab wegen einer leicht erhöhten Gefahr der Fehlbedienung. Auch in Sachen Ergonomie haben die Expert*innen ein paar Schwachstellen gefunden, zum Beispiel die dünne Polsterung und die beeinträchtigte Sicht für das Kind nach außen.
Mehr Infos zum Britax Römer Dualfix 3 i-Size:
- für Kinder ab drei Monaten bis ca. vier Jahren, 61 bis 105 cm Körpergröße, maximal 18 kg
- 360-Grad-Rotation
- Seitenaufprallschutz (SICT inside)
- tiefe Seitenwangen
- 5-Punkt-Gurt mit Spezial-Schulterpolstern
- sechs ergonomische Liegepositionen
- verstellbare V-förmige Kopfstütze
- Kinder ab einer Körpergröße von 76 cm können optional vorwärtsgerichtet fahren
- Gewicht des Reboarders: 5,2 kg
Wer wissen will, welche Kindersitze die aktuellen Testsieger bei Stiftung Warentest sind, bitte hier entlang:
Was ein Reboarder eigentlich ist und wie lange man ihn nutzen sollte
Als Reboarder wird ein Kindersitz bezeichnet, der rückwärts gerichtet im Auto befestigt wird. In den ersten Lebensmonaten ist das eine Babyschale, in der das Baby immer mit dem Rücken zur Fahrtrichtung liegt. Wächst das Kind aus diesem ersten Kindersitz heraus, gibt es rückwärts gerichtete Kindersitze. Bis zu einem Alter von zwei Jahren sollten Kinder so transportiert werden, empfiehlt der ADAC – mindestens aber bis sie laufen können.
Die rechtlichen Vorgaben sehen so aus:
- Bis zu einem Gewicht von 9 kg dürfen Babys nicht vorwärts gerichtet transportiert werden (UN ECE Reg. 44).
- Die Sicherung in Fahrtrichtung ist erst ab einem Lebensalter von 15 Monaten zulässig (aktuelle i-Size-Norm UN ECE Reg. 129).
Darum bietet ein Reboarder mehr Schutz
Kommt es zu einem Frontalzusammenstoß, wird die Belastung breitflächig über den Rücken des Kindes übertragen, es wird in den Sitz hineingedrückt. Bei einem vorwärts gerichteten Kindersitz treten dagegen erhöhte Halskräfte bei so einem Crash auf: Das Kind wird nach vorne geschleudert.
Zwar wird der Oberkörper durch die Gurte zurückgehalten, aber der Kopf fällt nach vorne und dann ruckartig wieder zurück. Das kann zu schweren und tödlichen Wirbelsäulen- und Kopfverletzungen führen, denn bei kleinen Kindern ist die Nackenmuskulatur noch nicht vollständig ausgeprägt, während der Kopf im Vergleich zum Körpergewicht sehr schwer und groß ist.
Achtung: Wer den Reboarder das erste Mal im eigenen Auto einbaut, sollte unbedingt genau die Bedienungsanleitung befolgen. Denn die richtige Montage ist Voraussetzung für die Sicherheit bei einem Unfall.
Diese Nachteile haben Reboarder
Auch wenn der Vorteil eines Reboarders, nämlich mehr Sicherheit fürs Kind, natürlich mehr wiegt: Es gibt auch ein paar Nachteile dieser Kindersitzart, über die man sich vorab bewusst sein sollte.
- Der Einbau kann etwas komplizierter sein als bei vorwärts gerichteten Modellen. Das gilt allerdings nicht für Reboarder mit ISOFIX-Befestigung und i-Size-Norm.
- In manchen Autos ist schlicht zu wenig Platz für einen Reboarder. Montiert man ihn auf dem Rücksitz, muss dafür der Beifahrersitz oft sehr weit nach vorne geschoben werden. Der Beifahrer reist dann weder komfortabel noch sicher.
- Für die Kinder ist es schwerer, aus dem Fenster zu schauen und mit zunehmender Größe haben die Beine immer weniger Platz. Oft die Folge: unzufriedene kleine Mitfahrer*innen!
Tipp: Um besser mit dem Kind kommunizieren zu können, ist ein Spiegel, der an der Kopfstütze des Rücksitzes angebracht wird, ideal. Praktisch ist das auch, wenn man Snacks oder Trinken reichen möchte.
Quelle: ADAC
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