Heizen mit fossilen Energieträgern wird zunehmend kostspieliger, und die Suche nach Möglichkeiten zur Kosteneinsparung ist von großer Bedeutung. Während die langfristige Umstellung auf erneuerbare Energien wie Erdwärme mit erheblichem finanziellen und strukturellen Aufwand verbunden ist, gibt es dennoch praktische Schritte, die du und deine Familie unternehmen kannst, um die Heizkosten kurzfristig zu reduzieren. Diese Maßnahmen können dazu beitragen, den Kostenschock bei der nächsten Nebenkostenabrechnung abzumildern. Wir stellen einige einfache Tipps vor, die dabei helfen, Energiekosten beim Heizen zu minimieren.
- 1.So könnt ihr Heizkosten sparen
- 1.1.#1 Heizkörper nicht verstellen
- 1.2.#2 Heizkörper entlüften
- 1.3.#3 Stoßlüften
- 1.4.#4 Thermostat richtig nutzen
- 1.5.#5 Pullover & Hausschuhe
- 2.Tipps für alle Hobbyhandwerker*innen, um Heizkosten zu sparen
- 2.1.#6 Thermostataustausch
- 2.2.#7 Heizrohre dämmen
- 2.3.#8 Strom- & Gasanbieter wechseln
So könnt ihr Heizkosten sparen
Jede Senkung des Energieverbrauchs spart bares Geld. Glücklicherweise gibt es für Familien einige nützliche Tipps zum Sparen von Heizkosten.
#1 Heizkörper nicht verstellen
In den meisten Wohnungen und Häusern, die über fossile Brennstoffe geheizt werden, befinden sich noch die klassischen Heizkörper statt einer Fußbodenheizung. Um die maximale Wirkung der Heizkörper zu gewährleisten, solltest du am besten darauf achten, dass keine Möbel oder Vorhänge die warme Luft auf ihren Weg in den Raum behindern. Kann die Wärme nicht ungehindert vom Heizkörper abgegeben werden, musst du die Heizung für die gewünschte Raumtemperatur hochdrehen. Damit erhöht sich automatisch der Energieverbrauch und du zahlst Geld, was du dir ohne großen Aufwand sparen könntest.
#2 Heizkörper entlüften
Prüfe regelmäßig, ob sich Luft im Heizkörper befindet, denn die verursacht durch eine uneffektivere Wärmeverteilung in der Heizung zusätzliche Energiekosten. Zum Entlüften musst du den Heizkörper mit dem Entlüftungsschlüssel aufdrehen. Die Schlüssel erhältst du in jedem Baumarkt. Sobald nach dem Entweichen der Luft zusätzlich Wasser aus dem Ventil austritt, kannst du das Ventil wieder schließen. Das austretende Wasser kannst du einfach mit einer Schüssel auffangen.
#3 Stoßlüften
Beispielsweise bei der Bekämpfung des Coronavirus ist das Stoßlüften eine effektive Maßnahme. Doch wie hilft es beim Sparen von Heizkosten? Hier müssen zwei Dinge zusammenkommen: Das Runterdrehen der Thermostate und gleichzeitig für fünf bis zehn Minuten die Fenster möglichst weit öffnen. Denn in vielen Haushalten wird häufig so gelüftet, dass ein oder mehrere Fenster permanent auf Kippe stehen und gleichzeitig die Heizung auf hoher Stufe eingestellt ist. Dieses Lüftungsverhalten verursacht Energiekosten, die du dir mit richtiger Stoßlüftung sparen kannst.
Einfach mal den Hausmeister fragen
Achtet auf eure Fenster, die sollten anliegen und nicht zu viel Luft durchlassen. Da könnt ihr euren Hausmeister fragen, wie das eingestellt wird. Wenn die Heizung direkt unterm Fenster liegt, dann die Heizung im Winter ausstellen, wenn man lüftet bzw. checken, ob sie anspringt, wenn es nach zehn Minuten im Raum kühler wird. Die Räume nie ganz auskühlen lassen, wenn ihr im Winter oder Herbst ein paar Tage nicht da seid, sondern immer auf 1 oder 2 stellen. Natürlich je nach Thermostat. Sonst braucht ihr deutlich mehr an Energie, wenn ihr dann wieder kommt und Wärme braucht.
#4 Thermostat richtig nutzen
Am Thermostat lässt sich die gewünschte Temperatur eines Raumes einstellen. Eine empfohlene Raumtemperatur für das Schlafzimmer liegt bei 18° C und für die anderen Wohnräume bei 21° C. Um Energie zu sparen, solltest du versuchen, die Temperaturen in allen Räumen um 1-2° C zu reduzieren.
Zahl auf dem Thermostat | Entspricht einer Raumtemperatur von ca. |
1 | 12° C |
2 | 16° C |
3 | 20° C |
4 | 24° C |
5 | 28° C |
Der Thermostat kann aber auch dafür genutzt werden, selten bzw. nicht genutzte Räume warm zu halten. Auch in diesem Fall kann man bei richtigem Heizverhalten Kosten sparen. Um einen unbeheizten Raum wieder zu erwärmen, ist ein hoher Energieaufwand nötig. Kostensparender kann es hier sein, den Raum dauerhaft auf einer niedrigeren Temperatur warm zu halten. Kleine Randnotiz: Eine Temperatur von 16° C sollte in Wohnräumen auf Dauer nicht unterschritten werden, damit es nicht zur Bildung von Schimmel an den Wänden kommt.
Symbol | Bedeutung |
Stern oder Schneeflocke | Frostschutzstellung |
Sonne | Grundeinstellung bei 20° C |
Halbmond | Nachtabsenkung bei 14° C |
#5 Pullover & Hausschuhe
Obwohl der Vorschlag im ersten Moment etwas altmodisch wirkt, ist er ziemlich wirksam beim Sparen von Heizkosten. Wenn du deinen Kindern und dir selbst einen Pulli überziehst, kannst du die Raumtemperatur um ein bis zwei Grad absenken, ohne zu frieren.
"Ziehen Sie eine warme Jacke oder einen warmen Pullover, Socken und Hausschuhe an. Wenn Sie zu Hause aktiv sind, kann der Thermostat vielleicht auch noch ein Grad niedriger gedreht werden."
Niederländische Regierung
An kalten Tagen kann die ganze Familie zudem die altbewährten, wärmenden Hausschuhe aus dem Schuhschrank hervorholen. Jeder Grad weniger kann den Energieverbrauch um ca. 6 % reduzieren.
Tipps für alle Hobbyhandwerker*innen, um Heizkosten zu sparen
Die folgenden zwei Tipps sind nicht für alle machbar, aber lassen sich mit ein bisschen Handwerkskönnen problemlos in Eigenregie durchführen.
#6 Thermostataustausch
Smarte Thermostate sind schon länger auf dem Markt und erfreuen sich aufgrund der steigenden Energiepreise einer regen Nachfrage. Du kannst die alten Thermostate einfach selbst durch die neuen, deutlich genaueren ersetzen.
Ein moderner, intelligenter Thermostat bietet gerade im turbulenten Familienalltag die Möglichkeit, den Energieverbrauch im Blick zu behalten und gleichzeitig den größtmöglichen Heizkomfort zu erzielen.
Mit ihnen kannst du für jeden Raum individuelle Temperaturen und Heizzeiten einstellen. Du kannst beispielsweise morgens das Bad für den Zeitraum des Fertigmachens für euch warm heizen und nachts die Temperatur automatisch runter regeln lassen. Einige erkennen auch, wenn du die Wohnung verlässt oder Fenster geöffnet sind und regeln dann automatisch runter. Die smarte Technik erlaubt dir auch, die Thermostate einfach von unterwegs per Handy zu steuern.
Somit ist ein automatisiertes, individuelles und bedarfsgerechtes Heizen möglich, das am Ende Energie einspart. Wenn Du allerdings bereits stark die Temperatur in den Räumlichkeiten am Tag manuell regelst, wird der Spareffekt geringer sein. Die Stiftung Warentest kam auf eine Ersparnis von 5 bis 8% bei ihrem 2019er Test.
#7 Heizrohre dämmen
Im Eigenheim lohnt auch der Blick in den Keller. Sind die Rohre nicht mit Schaumstoff isoliert, verlieren sie auf dem Weg vom Keller zu den Wohnräumen bereits viel Wärme. Du musst somit mehr Energie aufwenden, um die gewünschte Raumtemperatur zu erreichen. Um an dieser Stelle Energie und damit Heizkosten zu sparen, solltest du die Rohre mit den meist günstigen Schaumstoffisolierungen vor Wärmeverlust schützen.
#8 Strom- & Gasanbieter wechseln
Seid ihr euch zu 100 % sicher, dass ihr den für euch günstigsten Strom- oder Gastarif gewählt habt? Laien können das manchmal gar nicht so leicht einschätzen. Deshalb lohnt es sich, ordentlich Recherche zu betreiben und sich vielleicht sogar professionelle Hilfe an die Seite zu holen. Das geht inzwischen relativ unkompliziert über Dienstleister wie Remind.me. Hier übernehmen Expert*innen die Recherchearbeit, suchen euch die besten und günstigsten Tarife heraus und kümmern sich, sofern notwendig, jährlich um den Anbieterwechsel.
Ihr braucht Spartipps? Wir haben 6 Tricks mit denen ihr beim Online-Shopping Geld sparen könnt: