In den letzten Monaten häuften sich die Rückrufe für Lebensmittel mit Sesamkörnern, weil diese mit Giftstoffen belastet waren. Die Stiftung Warentest hat jetzt über 44 Sesamprodukte verglichen und fand heraus: Nur vier davon sind gesundheitsschädlich, die meisten können wir ohne Probleme verzehren.
Warum Sesam so beliebt ist
Sesam ist weltweit sehr beliebt. Bei uns vor allem in Backwaren, doch in der indischen Küche auch als Sesampaste in Suppen, Pfannengerichten, zu Reis und als Dip. Die kleinen Samen enthalten laut Utopia.de sehr viel gesunde Omega-6-Fettsäuren, Vitamine und Mineralstoffe. Dabei unterscheiden sich die Inhaltsstoffe etwas, je nachdem ob man den hier üblichen weißen Sesam, den schwarzen oder braunen verwendet.
Er findet sich in Brötchen und Teigwaren, auf Riegeln und in Müslis oder Körnermischungen. Doch gesund ist er nur, wenn er wenige Schadstoffe enthält. In der letzten Zeit wurden viele Produkte zurückgerufen, weil der darin enthaltene Sesam zu viele Rückstände eines giftigen Pflanzenschutzmittels enthielt, das gesundheitsschädlich ist.
Diese Sesamprodukte enthalten giftige Schadstoffe
Die Stiftung Warentest vergleich im aktuellen Heft 44 Sesamprodukte miteinander und untersucht diese auf Schadstoffe. Denn immer wieder finden sich Rückstände des giftigen Gases Ethylenoxid. Die Sesampflanzen werden mit dem Gas besprüht, weil es Keime abtötet. EU-weit ist dies verboten, doch in manchen Ländern noch erlaubt. Daher taucht es vor allem in Sesamprodukten aus bestimmten Ländern auf.
"Ethylenoxid ist krebserregend und erbgutverändernd. Für sein Abbauprodukt 2-Chlorethanol gibt es Hinweise darauf. Eine akute Gefahr für Verbraucherinnen und Verbraucher besteht nicht. Belastete Lebensmittel sollten sie aber gar nicht oder möglichst selten verzehren."
Stiftung Warentest
Folgende vier Sesamsaaten sind von der Stiftung Warentest mit "mangelhaft" bewertet:
- TRS Asia‘s Finest Foods: Sesamsamen, MHD: 07.2021, Herstellungsland laut Etikett: Indien, 14-facher Höchstgehalt an Ethylenoxid: 0,70 mg/kg
- Bamboo Garden Japan: Sesam weiß geröstet, MHD: 2023, Herkunft laut Anbieter: Indien, Nigeria, 16-facher Höchstgehalt an Ethylenoxid: 0,80 mg/kg
- Anatolia: Gegrillte Sesamsaat, MHD: 01.02.2022, Herkunft des Sesams laut Etikett: Indien, 91-facher Höchstgehalt an Ethylenoxid: 4,53 mg/kg
- Heera: Sesame Seeds Hulled, MHD: 12.2021,
Herstellungsland laut Etikett: verschiedene Länder
Diese Sesamsaaten solltet ihr definitiv nicht kaufen. Zudem ist nicht bekannt, ob das giftige Gas beim Erhitzen verschwindet und dann noch gesundheitsschädlich sein könnte.
Das sind die 8 besten Sesamprodukte
Doch die gute Nachricht ist: 40 von den getesteten Produkten könnt ihr ohne Bedenken kaufen, darunter vor allem Biomarken bekannter Händler wie DM oder Edeka. Im aktuellen Heft der Stiftung Warentest erfahrt ihr, wie die Produkte insgesamt abschnitten und die gesamte Liste ansehen.
Mit "Sehr gut" schnitten z.B. folgende 5 Produkte ab:
- Alnatura Sesam ungeschält, MHD 01.10.2021
- dmBio Sesam ungeschält, MHD 16.09.2021
- Edeka Bio Sesam ungeschält, MHD 01.10.2021
- Bamboo Garden Japan Sesam schwarz, MHD 2023
- Bio Company Sesam ungeschält Bio, MHD 16:09.2021
Darauf solltet ihr beim Kauf achten
Die Stiftung Warentest gibt an, dass wir als Kund*innen darauf achten sollten, woher die Sesamsaat kommt. Bei Sesamprodukten aus Indien wurden überdurchschnittlich oft Rückstände von Ethylenoxid gefunden. Daher ist es besser, wenn man darauf verzichtet und stattdessen Sesam aus anderen Ländern kauft. Wenn die Herkunft unklar ist und nicht ausgewiesen wird, ist es auch nicht zu empfehlen, die Produkte zu kaufen.