Mit Sicherheitskameras hat man das eigene Heim im Blick und schützt es vor ungebetenen Gästen. Stiftung Warentest hat jetzt im großen Überwachungskamera-Test 18 IP-Geräte für 45 bis 300 € unter die Lupe genommen. Die Testsieger im Vergleich.
- 1.Überwachungskameras Test: Die Testsieger in der Schnellübersicht
- 2.So hat Stiftung Warentest genau getestet
- 3.Überwachskameras Test: Die Sieger-Modelle im Detail
- 3.1."Argus 3 Pro" von Reolink
- 3.2."Stick Up Cam Battery Gen3" von Ring
- 3.3."Pro 4" von Arlo
- 3.4."Full HD Outdoor Wi-Fi Spotlight Camera (DCS-8627LH)" von D-Link
- 4.Überwachungskameras: Was rechtlich erlaubt ist
Überwachungskameras Test: Die Testsieger in der Schnellübersicht
Die vier Testsieger, die wir euch hier genauer vorstellen, überzeugten die Prüfer durch eine besonders gute Handhabung oder bemerkenswerte Kamerafunktionen. Gleich vorweg: Ein sehr gutes Modell war nicht dabei.
So hat Stiftung Warentest genau getestet
Insgesamt kamen im Mai 2022 beim Überwachungskamera-Test der Stiftung Warentest 18 IP-Modelle von neun verschiedenen Anbietern (darunter Arlo, Blink und Reolink) auf den Prüfstand. Der Kaufpreis – mit 45 bis 300 € sehr unterschiedlich. Bei manchen der getesteten Geräte kamen auch noch Abo-Kosten für Cloud-Dienste hinzu. Was alle gemeinsam haben:
- Sie können sich kabellos per WLAN mit dem Internet verbinden (manche auch per LAN-Kabel).
- Sie übertragen Alarme und Live-Bilder aufs Handy.
- Alle haben einen Bewegungsmelder.
Während acht der Überwachungskameras nur für den Einsatz drinnen geeignet sind, können zehn zusätzlich auch draußen angebracht werden. Die gewählten Modelle wurden in vier verschiedenen Disziplinen geprüft, die unterschiedlich gewichtet wurden:
Testkriterium | Gewichtung | Das wurde geprüft |
Kamera | 50 % |
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Handhabung | 35 % |
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Stromverbrauch | 5 % |
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Basisschutz persönlicher Daten | 10 % |
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Überwachskameras Test: Die Sieger-Modelle im Detail
"Argus 3 Pro" von Reolink
Mit der Gesamtnote 2,1 ist die "Argus 3 Pro" von Reolink die beste Überwachungskamera im Test der Stiftung Warentest. Der mittlerer Onlinepreis für das Modell, das auch draußen eingesetzt werden kann, liegt derzeit bei 136 €. Bei Amazon kann man es aktuell für unter 85 € ergattern.
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Die kabellose Batteriekamera verfügt über einen wiederaufladbaren Akku und gewährleistet eine stabile Internetverbindung über Dualband-WLAN. Auch in der Nacht nimmt sie dank der integrierten Spotlights auf bis zu zehn Meter Entfernung vollfarbige Bilder in einer hohen Auflösung auf. Sobald die Überwachungskamera einen Eindringling erkennt, schaltet sie die Scheinwerfer an. So wird dieser gewarnt und im Idealfall auch gleich vertrieben.
Die smarte Menschen- und Fahrzeugerkennung kann Personen und Fahrzeuge anhand ihrer Form zuordnen und so Fehlalarme deutlich reduzieren. Über die kostenlose Reolink-App könnt ihr jederzeit ein Live-Streaming ansehen und mit Familie, Freunden oder dem Paketdienst sprechen. Bewegungsereignisse werden lokal auf einer microSD-Karte (bis zu 128GB, nicht inklusive) aufgezeichnet – ein Cloud-Abo ist also nicht nötig.
Nettes Feature: Ihr könnt die Kamera auch dazu benutzen, um Zeitraffervideos von Langzeitereignissen (Blumenblühen, Bauprojekte, Sonnenuntergang) aufzunehmen und die Clips dann teilen.
So urteilte Stiftung Warentest im Detail: Sowohl beim Testkriterium als auch in Sachen Handhabung vergaben die Tester*innen eine 1,9. Beim Basisschutz persönlicher Daten gab es dagegen nur eine 3,5. Der Grund: deutliche Mängel bei der Datenschutzerklärung. Gut zu wissen: Das Nutzerkonto ist aber sehr gut geschützt.
"Stick Up Cam Battery Gen3" von Ring
Landete mit der Gesamtnote 2,2 auf dem zweiten Rang im aktuellen Überwachungskamera-Test von Stiftung Warentest: "Stick Up Cam Battery Gen3" von Ring.
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Die batteriebetriebene HD-Sicherheitskamera kann sowohl im Innen- als auch im Außenbereich eingesetzt werden – an einem festen Platz montiert oder einfach aufgestellt, dort wo sie gerade benötigt wird. Super Idee: So kann man zum Beispiel im Garten spielende Kinder easy über die Ring-App im Blick behalten.
Betrieben wird das Gerät mit einem herausnehmbaren, schnell zu wechselnden Akkupack. Sofortbenachrichtigungen bei Bewegungserfassung und Gegensprechfunktion sind kostenfrei. Wer zudem Aufnahmen aufzeichnen und überprüfen möchte, der muss in ein "Ring Protect"-Abo investieren. Das startet bei 3 € im Monat und kann zunächst einmal 30 Tage lang kostenlos getestet werden.
So urteilte Stiftung Warentest im Detail: Die Kamera benoteten die Experten mit der Note 2,2, die Handhabung sogar mit 1,9. Auch bei diesem Modell führten Mängel in der Datenschutzerklärung zu einer Abwertung.
"Pro 4" von Arlo
Die Überwachungskamera "Pro 4" von Arlo schaffte es mit der Gesamtnote 2,4 noch aufs Siegertreppchen.
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Die Top-Features der Kamera, die man auch Outdoor nutzen kann: integriertes Spotlight mit Bewegungserkennung, Zwei-Wege-Audio, Sirene, die automatisch bei Bewegung und per Fernauslösung startet, Nachtsicht in Farbe und ein diagonales 160° Weitwinkelobjektiv.
Die Überwachungskamera kann mit der Arlo-App verbunden werden, um bei Bewegungen sofort benachrichtigt zu werden oder um den Live-Stream anzusehen. Aufzeichnungen werden auf eine SD-Card gespeichert oder über eine Cloud, für die eine Gebühr von 2,99 € im Monat fällig wird.
Gut zu wissen: Durchschnittlich hält eine Akku-Ladung bis zu sechs Monate. Im Außenbereich kann das Gerät auch mit einem separat erhältlichen Ladekabel oder einem Solar Panel ausgestattet werden.
So urteilte Stiftung Warentest im Detail: Die beste Note (1,6) gab es von den Tester*innen der Verbraucherschutzorganisation bei der Handhabung. Da die Bildqualität nur befriedigend ist und Mikrofon und Lautsprecher sogar nur ausreichend, gab es in Sachen Kamera lediglich die Note 2,8. Auch hier wurden deutliche Mängel in der Datenschutzerklärung entdeckt.
"Full HD Outdoor Wi-Fi Spotlight Camera (DCS-8627LH)" von D-Link
Ebenfalls die Gesamtnote 2,4 bekam die Überwachungskamera "Full HD Outdoor Wi-Fi Spotlight Camera (DCS-8627LH)" von D-Link.
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Auch diese Kamera mit 1080p Auflösung kann für den Außen- und Innenbereich eingesetzt werden und verfügt über ein Weitwinkel-Objektiv mit 400-Lumen-Scheinwerfer, wodurch eine farbige Nachtsicht möglich wird.
Praktisch: Die KI-gestützte Personenerkennung unterscheidet Menschen von anderen bewegten Objekten, um Fehlalarme zu reduzieren. Außerdem verfügt sie über eine Bewegungs- und Geräuscherkennung und Glasbrucherkennung. Die Bilder werden kostenlos in der Mydlink-Cloud aufgezeichnet, es gibt aber auch einen Steckplatz für eine microSD-Karte. Abschreckend: Die 90dB Sirene macht ordentlich Krach.
So urteilte Stiftung Warentest im Detail: Bestbewertetes Testkriterium ist auch bei dieser Überwachungskamera die Handhabung mit der Note 1,9. Die Kamera-Leistung wird insgesamt mit 2,3 benotet – Bild und Auslösen durch Bewegungen sind gut, Mikrofon und Lautsprecher befriedigend für die Expert*innen. Auch hier wieder festgestellt: deutliche Mängel bei der Datenschutzerklärung.
Überwachungskameras: Was rechtlich erlaubt ist
Grundsätzlich darf jeder das eigene Einfamilienhaus und Grundstück überwachen. Die Kamera darf aber nicht auf öffentlich Wege, gemeinsam genutzte Zufahrtsstraßen oder Einfahrten oder das Grundstück der Nachbar*innen gerichtet sein. Am besten funktioniert das mit einer fest installierten, nicht schwenkbaren Kamera. So entsteht bei den nebenan wohnenden Menschen gar nicht erst der Eindruck, dass auch ihr Haus oder Garten erfasst werden könnte. Auch eine Attrappe darf zur Abschreckung angebracht werden, aber auch die darf nur auf das eigene Grundstück gerichtet sein.
Mehr zum Thema rechtliche Rahmenbedingungen bei Überwachungskamera-Nutzung findet ihr in diesem Stiftung-Warentest-Artikel.
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