Unkraut vergeht nicht? Doch, es gibt effektive Mittel gegen Unkraut und fünf davon stellen wir euch in unserem Unkrautvernichter-Test vor. Was es bei der Anwendung von Unkrautvernichtern zu beachten gibt und welche rechtlichen Bestimmungen dabei eingehalten werden müssen, erfahrt ihr ebenfalls. Zudem zeigen wir euch schonende Alternativen gegen Klee, Hahnenfuß und Co.
- 1.Unkrautvernichter im Test: 5 effektive und bienenfreundliche Produkte im Überblick
- 2.Unkrautvernichter-Test: Unsere 5 Favoriten im Detail
- 2.1.Substral Naturen Unkrautvernichter-Spray
- 2.2.Etisso Unkraut Frei Perfekt
- 2.3.Unkrautvernichter von Neudorff
- 2.4.Protect Garden Permaclean Duo
- 2.5.Compo Rasenunkrautvernichter Perfekt
- 3.Unkrautvernichter im Test: Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Thema
- 3.1.Was ist ein Unkrautvernichter?
- 3.2.Unkrautvernichter im Test: Was gibt es beim Kauf zu beachten?
- 3.3.Welche Unkrautvernichter gibt es?
- 3.4.Unkrautvernichter-Test: Was sind die Vor- und Nachteile?
- 3.5.Unkrautvernichter-Test: Gibt es rechtliche Rahmenbedingungen?
- 3.6.Gibt es Hausmittel gegen Unkraut?
Unkrautvernichter im Test: 5 effektive und bienenfreundliche Produkte im Überblick
Es wuchert unkontrolliert und ist nur sehr schwer einzudämmen: Unkraut sorgt bei Gartenbesitzern oft für Unmut, doch vermeiden lassen sich Klee, Brennnessel, Giersch und anderes hartnäckiges Unkraut im mühevoll angelegten Gemüsegarten oder zwischen den Zierblumen meist nicht. Für viele bleibt dann nur noch der Griff zum Unkrautvernichter, um das im Garten unerwünschte Gewächs einigermaßen in Zaum zu halten.
Wir haben uns auf die Suche nach effektiven Mitteln für euren heimischen Garten gemacht, wobei wir bei unserer Auswahl natürlich darauf geachtet haben, dass alle Unkrautvernichter harmlos für Bienen sind. Und das sind unsere fünf Favoriten im Überblick.
Unkrautvernichter-Test: Unsere 5 Favoriten im Detail
Natürlich haben wir die Unkrautvernichter auch ganz genau unter die Lupe genommen.
Substral Naturen Unkrautvernichter-Spray
Ihr wollte dem Unkraut auf eurer Terrasse oder in eurer Einfahrt den Kampf ansagen, ohne dabei auf die Chemiekeule zu setzen? Der Unkrautvernichter von Substral Natural zum Sprühen für ca. 20 € (3-Liter-Kanister) wird aus 100 % natürlichen Inhaltsstoffen, allen voran Acetum, hergestellt und ist gleichzeitig biologisch abbaubar.
Verdünnt ihr das Mittel mit Wasser, könnt ihr es nicht nur zur Einzelpflanzenbehandlung, sondern auch zum Desinfizieren von Gartenschneidewerkzeug verwenden, um unter anderem eine Übertragung von Krankheiten und Pilzen von einer Pflanze zur nächsten zu verhindern. Kund*innen zeigen sich zudem begeistert über die leichte Anwendung und auch das Resultat.
Etisso Unkraut Frei Perfekt
Der Unkrautvernichter von Etisso für derzeit rund 24 € bekämpft mehr als 40 Unkrautarten in eurem Garten wurzeltief. Laut Hersteller sind die zweimal 200 ml für eine Fläche von insgesamt 400 qm geeignet, womit das Mittel ziemlich ergiebig ist. Kundenrezensionen kann entnommen werden, dass der Unkrautvernichter auch bei hartnäckigen Unkräutern wie z. B. Gundermann und Ehrenpreis wirksam ist. Zwar stellt das Produkt keine Gefahr für Bienen da, biologisch abbaubar ist es jedoch leider nicht.
Unkrautvernichter von Neudorff
Moos und diverses Unkraut sind Dauergäste in eurem Garten? Dann könnte der biologisch abbaubare Rasendünger mit Moos- und Unkrautstopp von Neudorff eine gute Alternative sein. Das Produkt für ca. 25 € reicht laut Hersteller für eine Fläche von 100 qm und ihr könnt es einfach per Hand über die gewünschte Rasenfläche streuen. Damit euer Rasen saftig grün bleibt und widerstandsfähiger ist, sind im Rasendünger unter anderem Eisen sowie Kalium enthalten.
Zudem ist das Produkt bienenfreundlich und auch für unsere Vierbeiner ungefährlich. Um die gewünschte Wirkung zu erzielen, raten Kund*innen allerdings dazu, die angegebene Wartezeit einzuhalten. Doch dann steht eurem Traumrasen nichts mehr im Wege!
Protect Garden Permaclean Duo
Gundermann, Löwenzahn, Disteln, Wiesenschaumkraut, Rot- und Sauerklee, Giersch, Ackerschachtelhalm, Moos und Brennnessel: Das sind nur einige der Unkräuter, die von dem bienenfreundlichen und biologisch abbaubaren Unkrautvernichter der Marke Protect Garden für ca. 22 € langfristig bekämpft werden.
Nur wenige Stunden nach der Anwendung fangen die Blätter bereits an zu verwelken und ein Wiederaustrieb wird für viele Wochen verhindert, was in zahlreichen Kundenrezensionen bestätigt wird.
Compo Rasenunkrautvernichter Perfekt
Das Unkrautvernichter-Konzentrat von Compo für rund 14 € (für 200 ml) mit einer Kombination aus vier Wirkstoffen ist entweder zum Sprühen oder Gießen auf eure Rasenfläche geeignet, wobei ihr es zwischen April und September einsetzen könnt. Bei der Anwendung werden sowohl Blätter als auch Wurzeln zahlreicher Rasenunkräuter bekämpft und somit verhindert, dass Gundermann, Ehrenpreis und Co. nachwachsen können.
Auch blühende Unkräuter können mit dem Mittel behandelt werden, da es bienenfreundlich ist. Schade ist allerdings, dass der Compo-Unkrautvernichter nicht biologisch abbaubar ist. Ein Stern Abzug!
Unkrautvernichter im Test: Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Thema
Alles was ihr über Unkrautvernichter wissen solltet, erfahrt ihr in den nächsten Punkten.
Was ist ein Unkrautvernichter?
Jeder weiß, dass es sich mit dem Mähen von Unkraut oder dem Herausziehen von vereinzelten Keimblättchen meist nicht getan hat, denn nur wenige Zeit später sprießen Klee, Löwenzahn, Giersch und andere Unkrautarten erneut. Unkrautvernichter bzw. Unkrautbekämpfungsmittel wirken meist als sogenannte Kontaktherbizide auf die Blätter und werden vor allem im heimischen Garten sowie in der Landwirtschaft gegen störende Pflanzen eingesetzt.
Nach der Behandlung mit dem Unkrautvernichter verwelken die Blätter innerhalb kurzer Zeit und die oberirdischen Pflanzenteile sterben ab. Zudem haben die meisten Unkrautvernichter eine wurzeltiefe Wirkung, sprich, die Wurzeln sterben ebenfalls ab. Neben einer effektiven Unkrautbekämpfung zeichnen sich die Mittel auch durch ihre Langzeitwirkung aus – sofern der Unkrautvernichter bis zu den Wurzeln gelangt.
Unkrautvernichter im Test: Was gibt es beim Kauf zu beachten?
Die Natur und unsere Umwelt sind einzigartig und müssen von uns Menschen geschützt werden, weshalb Unkrautvernichter wirklich nur im Notfall und äußerst selten eingesetzt werden sollten. Einige chemische Mittel dürfen aufgrund ihrer Inhaltsstoffe außerdem nur unter bestimmten Voraussetzungen angewendet werden, um unter anderem die Grundwasserversorgung nicht zu gefährden.
Neben dem Umweltaspekt solltet ihr auch einen Blick auf die Langzeitwirkung des Unkrautvernichters werfen. Damit das Mittel nur ein- bis zweimal pro Jahr zum Einsatz kommen muss, sollte sich die Wirkung über einen langen Zeitraum entfalten. Achtet beim Kauf zudem darauf, dass das Mittel bienen- und haustierfreundlich und bestenfalls biologisch abbaubar ist.
Welche Unkrautvernichter gibt es?
Unkrautvernichter unterscheiden sich in erster Linie in ihrer Darreichungsform. So gibt es Sprays, die direkt auf das Unkraut gesprüht werden, oder ihr könnt euch zwischen einem Granulat oder Konzentrat entscheiden. Das Konzentrat wird dabei mit Wasser vermischt und entweder mit einer Gießkanne oder einem speziellen Sprühgerät auf die unerwünschten Pflanzen gegeben. Des Weiteren wird zwischen folgenden Arten von Unkrautvernichtern unterschieden:
Biologische Unkrautvernichter
Biologische Mittel gegen Unkraut kommen ohne chemische Inhaltsstoffe aus und enthalten stattdessen zum Beispiel Pilzsporen oder Essig. Der große Vorteil an den biologischen Unkrautvernichtern ist, dass sie auch in das Grundwasser gelangen können und die Handhabung ungefährlich ist. Zudem stellen sie keine Gefahr für Bienen und Haustiere dar. Meist sind die umweltfreundlichen Mittel jedoch nur gegen einige Unkrautarten wirksam und müssen unter Umständen mit anderen Produkten kombiniert werden.
Chemische Unkrautvernichter
Diese Mittel zur Bekämpfung von Unkraut gibt es entweder in flüssiger Form (vermischt mit Wasser) oder als Granulat und beinhaltet vorwiegend chemische Inhaltsstoffe. Chemische Mittel erzielen zwar eine schnelle und auch langfristige Wirksamkeit und sind einfach in der Handhabung, allerdings müssen aufgrund der potentiellen Umweltbelastung gesetzliche Bestimmungen beachtet werden.
Neben den beiden Mitteln gibt es zudem sogenannte mechanische Unkrautvernichter. Dazu gehört unter anderem das klassische Jäten, bei dem ihr das Unkraut mit der Hand oder einer Harke entfernt. Diese Methode ist zwar anstrengend und zeitaufwändiger, macht aber auch Spaß und ihr könnt eure Kids in die Gartenarbeit miteinspannen. Zudem handelt es sich um die schonendste Art und Weise, Unkraut aus dem Garten zu verbannen. Eine weitere Alternative stellt Unkrautvlies dar, das das Wachsen von Unkraut auf natürliche Weise verhindert.
Unkrautvernichter-Test: Was sind die Vor- und Nachteile?
Wir haben euch die Vor- und Nachteile von Unkrautvernichtern auf einen Blick zusammengefasst:
Vorteile
- wirksam gegen eine Vielzahl von Unkräutern
- mittlerweile oft biologisch abbaubar
- lassen sich leicht anwenden – entweder als Spray, Granulat oder Konzentrat
- die meisten Mittel sind bienen- und haustierfreundlich
- kann sowohl im Nutz- als auch Ziergarten angewendet werden
- für landwirtschaftliche Nutzung geeignet
- ergiebig
- Langzeitwirkung
- bekämpft meist auch die Wurzeln
- einige Produkte dienen als Rasendünger
Nachteile
- können je nach Mittel die Umwelt belasten
- teilweise Schädigung der Wasserorganismen
- Augen- und Hautreizungen können hervorgerufen werden
- Anwendung nur im Rahmen des Pflanzenschutzgesetzes möglich
- nicht alle Mittel haben eine wurzeltiefe Wirkung
- nicht immer biologisch abbaubar
- Rasen kann nicht sofort wieder genutzt werden
Wichtig: Für einen bienenfreundlichen Garten solltet ihr nicht das komplette Unkraut und Klee entfernen, denn vor allem blühendes Unkraut stellt eine willkommene Extra-Nahrung für unsere Bienen dar und wird daher gerne angeflogen.
Unkrautvernichter-Test: Gibt es rechtliche Rahmenbedingungen?
Unkrautvernichter mit Herbizide unterliegen strengen Richtlinien und ein Verstoß kann mit einem hohen Bußgeld bis zu 50.000 € bestraft werden. So dürfen Unkrautvernichter laut § 12 Pflanzenschutzgesetz (PflSchG) lediglich auf landwirtschaftlich, forstwirschaftlich oder gärtnerisch genutzten Flächen angewendet werden. Zudem müssen die Pflanzenschutzmittel zugelassen sein und dürfen nicht an Gewässern eingesetzt werden.
Laut des Umweltbundesamtes sind Unkrautvernichter auf befestigten oder versiegelten Flächen, wie zum Beispiel öffentlichen Wegen und Plätzen, Bürgersteigen sowie Parkplätzen, verboten. Grund für das Verbot ist, dass der Unkrautvernichter bei Regen leicht von den versiegelten Flächen abgewaschen werden und dadurch auf benachbarte Grünflächen oder in das Grundwasser gelangen kann.
Hobbygärtner*innen dürfen in ihrem Garten auch chemische Unkrautvernichter einsetzen. Ausgenommen sind allerdings gepflasterte Wege sowie Einfahrten, da das Pflanzenschutzmittel nicht im Boden versickern und somit ins Grund- und Trinkwasser gelangen kann.
Gibt es Hausmittel gegen Unkraut?
Bevor ihr zu chemischen Mitteln greift, könnt ihr versuchen, Unkraut mit schonenden Hausmitteln einzudämmen:
- Heißes Wasser: Klingt fast zu einfach, um wahr zu sein, oder? Aber abgekochtes und noch heißes Reis-, Nudel- oder Kartoffelwasser wirkt wie ein natürliches Herbizid und ist ein altbewährtes Hausmittel gegen Unkraut, indem es sämtliche Zellen zerstört. Allerdings müsst ihr den Vorgang einige Male hintereinander wiederholen.
- Rindenmulch: Durch die kleingehäckselten Baumrinden dringt kaum Licht an den Boden und somit zu den Wurzeln und gleichzeitig findet Unkraut keinen Halt im lockeren Rindenmulch.
- Brennnesseljauche: Hierfür benötigt ihr etwa 1 kg Brennnesseln und vermischt diese mit ca. 10 l Wasser. Nach einem zwei- bis dreiwöchigen Gärungsprozess gießt ihr den – zugegeben etwas stark riechenden – Sud über das Unkraut. Besonders wirksam ist das Hausmittel, wenn ihr es regelmäßig anwendet.
Bitte beachten: Zwar wird es unter Gartenbesitzern noch hin und wieder empfohlen, doch sowohl Salz bzw. Salzlösungen als auch herkömmlicher Essig in Lebensmittelqualität sind nicht zur Bekämpfung von Unkraut geeignet und gemäß EU-Verordnung 2017/1529 rechtlich nicht als Herbizid zur Unkrautbekämpfung zugelassen.