Das schöne am Wandern ist, dass es mit der richtigen Ausrüstung bei (fast) jedem Wetter Spaß macht. Egal, ob ihr euch zum Pilze sammeln aufmacht oder in schwindelerregende Höhen begebt: Das richtige Schuhwerk ist dabei unverzichtbar. Stiftung Warentest hat sich deshalb im September 2022 ihrem ersten Wanderschuhe-Test gewidmet und dabei die idealen Treter für Frauen und Männer ausfindig gemacht. Die Ergebnisse und worauf wir beim Kauf achten sollten.
- 1.Wanderschuhe-Test: Die beiden Testsieger im Überblick
- 2.Wanderschuhe-Test: So hat Stiftung Warentest geprüft
- 3.Wanderschuhe-Test: Die beiden Testsieger im Detail
- 3.1.Testsieger mit Membran: "Alp Trainer 2 Mid GTX" von Salewa
- 3.2.Testsieger ohne Membran: "Apennin MFS" von Meindl
- 4.Wanderschuhe-FAQ: Die wichtigsten Fragen & Antworten
- 4.1.Wie finde ich die richtige Wanderschuhgröße?
- 4.2.Leder oder Synthetik: Welches Material ist besser?
- 4.3.Lohnen sich bei Wanderschuhen Einlegesohlen?
- 4.4.Welche Schuhe eignen sich zum Wandern im Sommer?
- 4.5.Was ist der Unterschied zwischen Trekking- und Wanderschuhen?
- 4.6.Wie lange kann man Wanderschuhe tragen?
Wanderschuhe-Test: Die beiden Testsieger im Überblick
Stiftung Warentest hat insgesamt zehn Schuhe mit und ohne Membran getestet. Davon schnitten zwei sehr gut, sechs gut, einer befriedigend und einer nur ausreichend ab. Wir stellen euch die Testsieger aus beiden Kategorien vor.
Wanderschuhe-Test: So hat Stiftung Warentest geprüft
Stiftung Warentest hat die Schuhe in vier verschiedenen Kategorien geprüft, die jeweils unterschiedlich gewichtet wurden. Im Praxistest (50 %) wurden die zehn Modelle von den Tester*innen bei ca. dreistündigen Wanderungen im Mittelgebirge getragen und dabei unter verschiedenen Bedingungen auf die Probe gestellt. Zudem gingen unter anderem die Stabilität, die Gebrauchsanleitung, die Pflege sowie Tragekomfort und Trittsicherheit in die Bewertung mit ein.
Bei der technischen Prüfung (20 %) wurden vor allem die Atmungsaktivität und Wasserdichtheit untersucht. Auch das Trocknungsverhalten wurde hier näher betrachtet. Zusätzlich wurde die Haltbarkeit (25 %) durch einen simulierten Alterungsprozess auf die Probe gestellt. Zuletzt wurden die Wanderschuhe auf etwaige Schadstoffe (5 %) wie schädliche Fluorverbindungen und Phthalate untersucht.
Wanderschuhe-Test: Die beiden Testsieger im Detail
Testsieger mit Membran: "Alp Trainer 2 Mid GTX" von Salewa
Der "Alp Trainer 2 Mid GTX" von Salewa konnte mit der Gesamtnote 1,4 ein sehr gutes Ergebnis und den Testsieg einfahren. Der Wanderschuh besitzt eine Gore-Tex-Membran, durch die euer Fuß vor Wasser und Wind geschützt wird und gleichzeitig gut atmen kann. Weiterhin loben die Tester*innen die gute Passform, den Tragekomfort und die Trittsicherheit.
Zudem sei der Schuh "relativ leicht" und habe sich im Alterungstest als besonders lange haltbar erwiesen. Ein weiterer Bonus: Sollte die Sohle kaputt gehen, könnt ihr den Schuh beim Fachhändler einfach reparieren lassen. Somit glänzt Salewa auch durch Nachhaltigkeit. Als einziges Manko nennt Stiftung Warentest, dass sich die Herkunft des Leders wegen geschwärzter Stellen auf den eingereichten Zertifikaten nicht zweifelsfrei nachweisen ließ. Laut Anbieter soll das Leder aber in China verarbeitet worden sein.
Testsieger ohne Membran: "Apennin MFS" von Meindl
Knapp dahinter mit der Gesamtnote 1,5 landete der "Apennin MFS" von Meindl. Dieses Modell ist nicht nur der zweitbeste getestete Wanderschuh überhaupt, sondern auch das beste Modell ohne Membran. Dennoch ist der Lederschuh wasserabweisend, atmungsaktiv und lange haltbar. Wie der Testsieger kann auch dieser Schuh bei Bedarf neu besohlt werden. Zudem kommt er ganz ohne schädliche Fluorverbindungen aus.
Ganz besonders loben die Tester*innen Meindls Transparenz: Hier wird die Lieferkette ab dem Schlachtbetrieb lückenlos dokumentiert. Die verwendeten Häute stammen allesamt aus Deutschland. Verbesserungsbedarf sieht Stiftung Warentest bei der Verarbeitung der Nähte und auch das Trocknen der Schuhe nehme etwas viel Zeit in Anspruch. Zudem reibe sich das Innenfutter der Ferse in feuchtem Zustand etwas schnell ab.
Wanderschuhe-FAQ: Die wichtigsten Fragen & Antworten
Ob ein Wanderschuh zu euch passt, hängt nicht nur davon ab, ob er sich beim Anprobieren im Laden gemütlich anfühlt. Diese Punkte solltet ihr beim Kauf außerdem beachten.
Wie finde ich die richtige Wanderschuhgröße?
Damit sich eure Zehen frei bewegen können und auch dicke Socken in den Schuh passen, empfiehlt es sich, bei Wanderschuhen eine Nummer größer zu wählen als sonst. Denkt auch daran, dass die Füße nach einem anstrengenden Wandertag etwas anschwellen können, wodurch der Abstieg bei zu engen Schuhen um einiges unangenehmer wird. Deshalb lohnt es sich, die Wanderschuhe am Nachmittag oder Abend anzuprobieren, wenn eure Füße schon eine Weile im Einsatz waren.
Leder oder Synthetik: Welches Material ist besser?
Wanderschuhe werden in der Regel entweder aus Leder oder aus synthetischen Materialien wie Mesh-Gewebe oder Cordura hergestellt. Das sind die Vor- und Nachteile.
Material | Leder | Synthetik |
Vorteile |
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Nachteile |
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Lohnen sich bei Wanderschuhen Einlegesohlen?
Da jeder Fuß unterschiedlich ist, lohnt es sich oft, im Fachgeschäft maßgeschneiderte Einlegesohlen anzufordern. So erhalten eure Füße einen idealen Halt. Achtet außerdem darauf, dass eure Fersen in den Schuhen nicht hin und her rutschen oder daran reiben. Dadurch vermeidet ihr schmerzhafte Blasen.
Welche Schuhe eignen sich zum Wandern im Sommer?
Wenn ihr vorhabt, euch im Sommer in einer trockenen Gegend zu bewegen, reichen Wanderschuhe ohne Membran. Diese sind zudem meist atmungsaktiver. Vor Schnee, Wind und Wetter schützen hingegen Modelle mit GoreTex-Membran.
Was ist der Unterschied zwischen Trekking- und Wanderschuhen?
Im Gegensatz zu Wanderschuhen sind Trekkingschuhe etwas robuster und fester, damit sie auch anspruchsvollerem Terrain standhalten und die Füße entsprechend unterstützen. Bezeichnend sind hier die steife Sohle und der stabile Seitenhalt, der verhindern soll, dass ihr beim Wandern umknickt. Dafür sind Trekkingschuhe in der Regel etwas schwerer.
Während sich Trekkingschuhe super für Wanderungen in der Wildnis oder im Mittelgebirge eignen, reichen für Ausflüge in die Voralpen oder ins Flachland reguläre Wanderschuhe. Auch diese verfügen über relativ feste Sohlen und einen besseren Seitenhalt, als es z.B. bei Multifunktionsschuhen oder Leichtwanderstiefeln der Fall ist.
Wie lange kann man Wanderschuhe tragen?
Zwar gilt als Daumenregel, dass Wanderschuhe mindestens 1.000 km halten sollten, in der Praxis spielen aber natürlich auch noch andere Faktoren eine Rolle. Lederschuhe können beispielsweise nach längeren Strecken neu besohlt werden, sodass ihr kein neues Exemplar kaufen müsst. Bei Rissen im Stoßrand, rostigen Ringen oder einer kaputten Membran sollten jedoch neue Schuhe angeschafft werden. Da gute Wanderschuhe nicht besonders günstig sind, ist es zudem wichtig, dass ihr sie sorgfältig pflegt.
Deshalb solltet ihr euch unbedingt ein entsprechendes Pflegeset zulegen und immer darauf achten, eure Schuhe nach Touren im Regen ordentlich trocknen zu lassen. Die Aufbewahrung mit einem Kipphebel-Schuhspanner sorgt dafür, dass eure Schuhe sich nicht zusammenziehen oder ihre Form verlieren. Synthetik-Schuhen dürft ihr außerdem regelmäßig ein Bad verpassen, damit ihre Poren nicht verstopfen.
Quelle: Stiftung Warentest
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