Wandern ist gesund und macht Spaß. Allerdings sollte man auf Trittsicherheit im Gelände achten, um Unfälle zu vermeiden. Dabei helfen Trekkingstöcke. Stiftung Warentest hat in einem Wanderstöcke-Test jetzt die besten Modelle zum Zusammenschieben und -falten gekürt.
- 1.Wanderstöcke-Test: Die Sieger im Überblick
- 2.Wanderstöcke-Test: So hat Stiftung Warentest geprüft
- 3.Wanderstöcke-Test: Die Sieger im Detail
- 3.1.Leki Makalu FX Carbon Wanderstöcke
- 3.2.Leki Khumbu Wanderstöcke
- 3.3.Decathlon Forclaz MT500 Wanderstöcke
- 4.Wanderstöcke-Test: Das sind die Bestseller bei Amazon
- 5.Wanderstöcke: So setzt man sie richtig ein
Wanderstöcke-Test: Die Sieger im Überblick
Stiftung Warentest hat sich im Februar 2024 insgesamt zwölf Paar Wanderstöcke mit verstellbarer Länge (Teleskop- und Faltstöcke) genauer angeschaut. Wir stellen euch die drei "gut" bewerteten Testsieger vor.
Wanderstöcke-Test: So hat Stiftung Warentest geprüft
Die zwölf Modelle im Wanderstöcke-Test wurden von den Prüfer*innen von Stiftung Warentest nach vier verschiedenen Kriterien mit unterschiedlicher Gewichtung untersucht:
- Wandern (Gewichtung: 50 %): Fünf wanderaffine Prüfpersonen beurteilten die Wanderstöcke auf einer Strecke mit verschiedenen Untergründen, Steigungen und Gefälle. Dabei spielten der Griff, die Schwingungen, Vibrationen, Dämpfung, Geräusche, die Griffigkeit, das Gewicht und das Packmaß der Stöcke eine Rolle.
- Handhabung (Gewichtung: 30 %): Die Proband*innen bewerteten die Gebrauchsanleitung, wie intuitiv sich die Länge des Schaftes verstellen lässt und den dafür nötigen Kraft- und Zeitaufwand. Außerdem prüften sie die Einstellung der Schlaufen, das Tauschen der Teller und eventuell vorhandender Pads und die Reinigung.
- Sicherheit und Haltbarkeit (Gewichtung: 10 %): Schaft, Griff, Schlaufe, Teller und Spitze der Modelle wurden hinsichtlich ihrer konstruktiven Sicherheit und Haltbarkeit untersucht. Auch die Mindestfläche, Eisgriffigkeit und Härte der Spitze, sowie die Verarbeitung der Stöcke flossen hier mit ein.
- Schadstoffe (Gewichtung: 10 %): Griffe und Schlaufen wurden auf verschiedene Schadstoffe wie polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), Phthalat-Weichmacher und kurz- und mittelkettige Chlorparaffine untersucht.
Wanderstöcke-Test: Die Sieger im Detail
Leki Makalu FX Carbon Wanderstöcke
Diese Faltwanderstöcke wurden im Wanderstöcke-Test von Stiftung Warentest am allerbesten bewertet: Die Leki Makalu FX Carbon Wanderstöcke bekamen von den Tester*innen die Gesamtnote 1,8. Ganz unkompliziert lassen sie sich klein falten und finden mit einem Packmaß von 40 cm im Rucksack Platz.
Das Material Carbon macht sich im Preis bemerkbar: Mit knapp 160 € sind diese Wanderstöcke im Test kein Schnäppchen. Dafür sind eine Griffverlängerung und zwei Teller dabei. Die Länge lässt sich von 110 bis 130 cm anpassen.
"Sehr gut" schnitten die Wanderstöcke in Sachen Sicherheit und Haltbarkeit (1,1) ab. Alle anderen Testkriterien wurden von den Expert*innen "gut" eingeschätzt: Wandern (1,7), Schadstoffe (1,8) und Haltbarkeit (2,0).
Leki Khumbu Wanderstöcke
Mit der Gesamtnote 1,9 Testsieger unter den Teleskopstöcken im Wanderstöcke-Test von Stiftung Warentest: die Leki Khumbu Wanderstöcke. Die Aluminium-Stöcke mit Griffen aus Kork und Kunststoff haben einen markierten Längenbereich von 110 bis 145 cm und lassen sich stufenlos auseinander- und wieder zusammenschieben.
Besonders gut kommen die knapp 70 € teuren Wanderstöcke in Sachen Sicherheit und Haltbarkeit weg: Dafür gab es von den Tester*innen eine glatte 1,0. Das Testkriterium Schadstoffe hat mit einer 1,7 noch eine Eins vor dem Komma.
Die Note 2,0 konnte das wichtigste Kriterium Wandern bekommen. Hier wurde nur das mit 283 g pro Stock etwas größere Gewicht und das mit 70 cm nicht gerade kleine Packmaß kritisiert. Zwei Teller sind im Lieferumfang dabei, eine Griffverlängerung oder Pads gibt es nicht.
Decathlon Forclaz MT500 Wanderstöcke
Achtung: Die Decathlon Forclaz MT500 Wanderstöcke, die auf dem zweiten Platz unter den Teleskopstöcken des Wanderstöcke-Tests von Stiftung Warentest landeten, werden einzeln verkauft. Solltet ihr euch für das Modell mit der Gesamtnote 2,2 entscheiden, müsst ihr also zwei davon in den Warenkorb legen und kommt dann auf einen Gesamtpreis von immer noch recht günstigen knapp 40 €.
Auch diese Wanderstöcke bestehen aus Aluminium, der Griff ist aber hier aus Schaumstoff gemacht. Mit 235 g Gewicht und 56 cm Packmaß ist das Decathlon-Modell das leichteste und kleinste unter den Teleskop-Testsiegern. Man kann es schnell und präzise auf eine Länge von 100 bis 130 cm einstellen.
Auch bei diesem Trekkingstock ist Sicherheit und Haltbarkeit mit 1,0 das am besten bewertete Testkriterium. In Sachen Wandern bekam er von den Prüfer*innen die Note 2,2, die Handhabung wurde mit 2,3 bewertet – hier kam die Gebrauchsanweisung nicht gut weg. Schlechtester Prüfpunkt sind hier die Schadstoffe, die mit 2,9 nur "befriedigend" abschnitten.
Wanderstöcke-Test: Das sind die Bestseller bei Amazon
Um euch eine etwas größere Auswahl an Wanderstöcken bieten zu können, haben wir uns zusätzlich zum Wanderstöcke-Test von Stiftung Warentest auch beim Online-Riesen Amazon umgeschaut. Diese Modelle ab 29 € sind dort Bestseller und mit mindestens 4,6 von 5 Sternen von bisherigen Käufer*innen sehr gut bewertet:
Ihr geht mit der ganzen Familie zum Wandern? Auch für Kinder haben wir zwei top bewertete Modelle entdeckt:
Wanderstöcke: So setzt man sie richtig ein
Kann man beim Einsatz von Wanderstöcken etwas falsch machen? Oh ja! Der Deutsche Alpenverein gibt auf seiner Website Tipps, wie es richtig geht. Wir fassen euch hier die fünf wichtigsten Punkte zusammen:
- Wanderstöcke richtig einstellen: Befindet sich die Spitze am Boden und die Hand am Griff, sollte der Ellenbogen einen 90°-Winkel bilden. Tipp: Steile Abstiege sind mit etwas länger eingestellten Stöcken besser zu bewältigen.
- Die richtige Technik beim Einsatz von Trekkingstöcken: Die Dialogtechnik, also rechter Stock, linkes Bein und umgekehrt, ist auch leicht begehbaren, nicht besonders steilen Wegen eine gute Wahl. Die Doppelstocktechnik bringt viel Kraft auf die Stöcke und kann bei schwierigen Balance-Passagen oder hohen Stufen eingesetzt werden. Dazu werden beide Stöcke deutlich vor dem Körper und den Füßen aufgesetzt. Anschließend geht man in zwei bis vier Schritten zwischen ihnen durch.
- Der passende Untergrund beim Einsatz von Wanderstöcken: Beim Gehen über Wiesen, im Wald oder im Matsch bieten Trekkingstöcke guten Halt. Anders sieht es auf Felsplatten oder Blockfeldern aus: Hier sollte man sie nicht hernehmen.
- Gründe, um auf Wanderstöcke zu verzichten: Beim Gehen ohne Stöcke wird der Gleichgewichtssinn und die neuromuskuläre Feinabstimmung in den Beingelenken geschult. Wer also immer nur auf diese Hilfen zurückgreift, verpasst das. Außerdem können bei zu intensivem Stockeinsatz die Handgelenke überlastet werden.
- Wanderstöcke maßvoll einsetzen: Zuerst sollte man immer das Gehen ohne Stöcke lernen und auch später am besten nur in den Passagen der Wanderung verwenden, wo sie unentbehrlich scheinen.
Quellen: test.de, alpenverein.de
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