Eine Waschmaschine ist im besten Falle eine solide Investition und gerade bei Familien fast täglich in Betrieb. Damit der Stromverbrauch trotzdem nicht ins Unendliche steigt und wir auch eine Weile etwas von dieser kostspieligen Anschaffung haben, hat Stiftung Warentest im großen Waschmaschinen-Test viele Modelle auf Waschleistung, Wasserverbrauch und Co. geprüft und dabei festgestellt: Qualität ist auch für wenig(er) Geld erhältlich. Die fünf Top-Modelle.
- 1.Waschmaschinen-Test: Die 5 Testsieger im Überblick
- 2.Waschmaschinen-Test: So hat Stiftung Warentest geprüft
- 3.Waschmaschinen-Test: Die Testsieger im Detail
- 3.1.Testsieger 10/2024: Bosch WUU28T70
- 3.2.Beko B5WFT78410W
- 3.3.Bosch WUU28T40
- 3.4.Miele WCD330 WPS
- 3.5.Siemens WU14UT40
- 4.Neue Spielregeln für Energie-Label
- 5.FAQ: Alles Wissenswerte rund um Waschmaschinen
- 5.1.Worauf sollte ich beim Waschmaschinenkauf achten?
- 5.2.Was bringt eine Dosierautomatik?
- 5.3.Wie muss ich meine Waschmaschine pflegen?
- 5.4.Was taugen Waschmaschinen mit eingebautem Trockner?
- 5.5.Wie schließe ich eine Waschmaschine richtig an?
- 5.6.Wie wasche ich richtig?
Waschmaschinen-Test: Die 5 Testsieger im Überblick
Insgesamt hat Stiftung Warentest 66 Waschmaschinen – in der Ausgabe 10/2024 sind 13 neue Modelle hinzugekommen – getestet und dabei ihre Haltbarkeit, den Stromverbrauch und viele weitere Aspekte geprüft. Neben den weitverbreiteten regulären Frontladern waren auch einige Toploader und Waschtrockner unter den getesteten Modellen. Wir stellen euch die fünf Testsieger von Stiftung Warentest in einem ersten Überblick vor:
Waschmaschinen-Test: So hat Stiftung Warentest geprüft
So viel schon mal vorab: Für eine saubere Wäsche sorgen alle Waschmaschinen aus dem Waschmaschinen-Test und um das herauszufinden, hat Stiftung Warentest einen kniffligen Testparcour gebastelt. Am wichtigsten ist die Waschleistung mit 40 %, die auch die Gesamtnote ausmacht. Hier müssen alle Geräte verschiedene Waschprogramme durchlaufen – von der 60°-Buntwäsche bis zum Kurzprogramm.
Die Dauerprüfung macht immerhin noch 20 % aus und simuliert mit sehr vielen Waschgängen eine Nutzung über zehn Jahre. Handhabung (15 %), Umwelteigenschaften (15 %) und Schutz vor Wasserschäden (10 %) komplettieren den Test. Die erfreuliche Nachricht: Die strengen Waschprüfungen der Expert*innen meistern fast alle Maschinen mit guten und zum Teil sogar sehr guten Ergebnissen.
Die meisten Waschmaschinen sind genormt und haben die Maße 59 x 85 x 63 cm. Auch die Füllmenge ist weitestgehend identisch: Für Buntwäsche liegt sie bei 8 kg, für pflegeleichte Wäsche bei 4 kg und für Wollwäsche bei 2 kg. Die Schleuderdrehzahl beträgt in der Regel 1400 U/min.
Waschmaschinen-Test: Die Testsieger im Detail
Nachfolgend stellen wir euch die fünf Testsieger von Stiftung Warentest genauer vor:
Testsieger 10/2024: Bosch WUU28T70
Tadaaa! Die Waschmaschine WUU28T70 von Bosch für ca. 670 € schnitt mit der Gesamtnote 1,7 ab und wurde von der Stiftung Warentest zum aktuellen Testsieger erkoren. Das Modell wäscht nicht nur außerordentlich gut (Note 1,6), ihr seid damit auch top vor Wasserschäden geschützt, was mit der Note 1,2 belohnt wird. In Sachen Dauerprüfung konnte die Waschmaschine sogar die Bestnote 1,0 einfahren. Cool ist auch, dass die Bosch-Waschmaschine mit einem sogenannten EcoSilence-Drive ausgestattet ist, was für einen fast lautlosen Waschbetrieb sorgt.
Beko B5WFT78410W
Auch die Waschmaschine von Beko für ca. 480 € hat die Expert*innen von Stiftung Warentest überzeugt und erhielt die Gesamtnote 1,9. Vor allem in Sachen Dauerprüfung (1,0), Schutz vor Wasserschäden (1,5) und Waschen (1,8) hat das Modell ihr Können positiv unter Beweis gestellt. Solltet ihr mal was vergessen haben, ist das auch „null problemo", denn die Waschmaschine verfügt über eine AddXtra-Nachlegefunktion und ihr könnt vergessene Wäschestücke während dem Waschgang nachlegen. Zudem lässt sie sich bequem per App über das Smartphone und von unterwegs bedienen.
Bosch WUU28T40
Das Modell WUU28T40 von Bosch konnte mit einer Gesamtnote von 1,6 den Testsieg in der Ausgabe 06/2024 einfahren. Am besten schnitt der Frontlader in den Punkten "Dauerprüfung" (1,0) und "Schutz vor Wasserschäden (1,2) ab. Für Waschkraft, Handhabung und Umwelteigenschaften gab es immerhin ein "Gut". Der Türanschlag befindet sich hier auf der linken Seite, über einen Timer kann man den Programmstart, aber nicht das Programmende planen.
Abstriche gab es für Energieklasse C, die der Waschmaschinen-Testsieger von Bosch zusammen mit dem Produkt von Siemens zum am wenigsten energieeffizienten Modell unter den Spitzenkandidaten macht. Und auch der Wasserverbrauch ist mit z.B. 84 l für eine volle Ladung Buntwäsche relativ hoch. Mit einem Preis von ca. 800 € bei Amazon ist sie im Vergleich zu den Konkurrenzprodukten aber ziemlich erschwinglich.
Miele WCD330 WPS
Die Miele WCD330 WPS erhielt ebenfalls die Note 1,6. Besonders punkten konnte auch dieser Frontlader in den Punkten "Dauerprüfung" (1,0) und "Schutz vor Wasserschäden" (1,2). Die Handhabung schrammte mit einer Note von 1,7 nur knapp an einem "Sehr gut" vorbei und auch Waschkraft und Umwelteigenschaften erhielten ein "Gut".
Bei dieser Waschmaschine befindet sich der Türanschlag auf der rechten Seite und über einen Timer kann das Programmende, aber nicht der Programmstart geplant werden. Mit Energieeffizienz A glänzt das Miele-Modell im Vergleich zu den Konkurrenzprodukten regelrecht und auch der Wasserverbrauch ist mit 73 l für eine volle Ladung Buntwäsche relativ niedrig. Allerdings ist die Waschmaschine mit einem Preis von etwa 1.180 € bei MediaMarkt auch ziemlich kostspielig.
Siemens WU14UT40
Das Modell WU14UT40 von Siemens landete im großen Waschmaschinen-Test auf Platz 3. Die Expert*innen lobten vor allem die Ergebnisse der Dauerprüfung (1,0) und die Vorkehrungen zum Schutz vor Wasserschäden (1,2). Umwelteigenschaften, Handhabung und Waschleistung erhielten allesamt ein "Gut".
Die Waschmaschine öffnet sich nach links, über den Timer kann der Programmstart, jedoch nicht das Programmende geplant werden. Auch das Modell von Siemens hat leider nur Energieeffizienz C, der Wasserverbrauch liegt mit 84 l für eine volle Ladung Buntwäsche über den Werten des Miele-Modells. Mit einem Preis von 1.215 € bei Expert ist sie aber unschlagbar günstig.
Neue Spielregeln für Energie-Label
Den Waschmaschinen-Kauf konnten sich Familien früher recht leicht machen: Passte der Preis und das Volumen der Trommel, warf man noch einen Seitenblick auf die bunte Balkengrafik mit der Energieeffizienzklasse. Im grünen Bereich war man mit der Einstufung A oder B unterwegs und das Gewissen war beruhigt. Wer bei Strom- und Wasserverbrauch wirklich pingelig war, achtete auf möglichst viele Plus-Zeichen neben dem "A", zuletzt "A+++".
Im März 2021 haben sich die Spielregeln für die Energieeffizienzklasse allerdings geändert. Doch keine Angst, komplizierter ist es nicht, nur anders. Es gibt nun sieben Klassen von A bis G, wobei A die sparsamsten Geräte angibt. Alles was nun unter die ursprüngliche Klasse "A++" fallen würde, dürfte in Klasse "B" wandern, weil die beste Kategorie A schwer zu erreichen ist. Dadurch möchte die EU Anreize für die Hersteller schaffen, bei der Energiebilanz ihrer Produkte nachzulegen.
Wichtig für Familien
Wenn die Waschmaschine ausfällt, haben Familien ein Problem. Bei Neugeräten könnt ihr nicht viel falsch machen. Die Marken Bosch, Miele und Siemens sind am teuersten, fahren aber auch die besten Testergebnisse ein. Aber insgesamt überzeugen alle Waschmaschinen mit guter Waschleistung. Je länger ihr eure Waschmaschine im Betrieb habt, desto mehr spart ihr. Zehn Jahre sollten die Maschinen mindestens schaffen.
FAQ: Alles Wissenswerte rund um Waschmaschinen
Worauf sollte ich beim Waschmaschinenkauf achten?
Gute Waschergebnisse erzielen viele Modelle, die wichtigsten Kriterien sind nach wie vor Preis, Energieeffizienz und Trommelgröße. Für eine vierköpfige Familie darf es mindestens eine Trommel mit 8 kg Fassungsvermögen sein. Sind noch mehr Personen im Haushalt, gibt es auch Maschinen mit 9 oder 12 kg Fassungsvermögen. Größer ist aber nicht immer besser, für die Effizienz ist es wichtig, die Trommeln immer voll auszulasten.
Was bringt eine Dosierautomatik?
Aktuelle Waschmaschinen, vor allem aus den höherpreisigen Segmenten, kommen oft mit Dosierautomatik. Dabei gibt man einen Vorrat an Flüssigwaschmitteln in einen Behälter und die Waschmaschine ermittelt selbst, wie viel Waschmittel nötig ist. Das lohnt sich vor allem für Nutzer*innen, die sonst immer mit zu viel Waschmittel gewaschen haben. Auch für die Umwelt ist das ein Vorteil. Nachteile: Stiftung Warentest bewertet das Flüssigwaschmittel von Miele als teuer und auch die damit erreichte Sauberkeit überzeugte die Tester*innen nicht.
Wie muss ich meine Waschmaschine pflegen?
Viel Pflege braucht eine Waschmaschine nicht, da sich aber immer Restwasser sammelt und das gute Bedingungen für Bakterien sind, solltet ihr die Waschkammer nach dem Waschen offen lassen. Ab und an lohnt sich ein Durchlauf mit dem 60°C-Programm. Expert*innen empfehlen als Schutz vor Verkeimung dazu ein pulvriges Vollwaschmittel.
Was taugen Waschmaschinen mit eingebautem Trockner?
Eine eigene Geräteklasse sind mittlerweile die sogenannten Waschtrockner. Sie sind Waschmaschine und Trockner in einem Gerät, das spart Platz in engen Wohnungen. Ein Nachteil ist natürlich, dass man entweder waschen oder trocknen kann, beides gleichzeitig funktioniert nicht. Ebenso legt ein Gerätedefekt immer beide Funktionen lahm. Außerdem lässt sich weniger Wäsche trocknen als waschen, wer also nicht umständlich umladen will, kann die Waschmöglichkeiten nie komplett ausnutzen. Auch wenn es praktisch klingt, das Waschtrocknen in einem Durchgang dauert meist sehr lange.
Wie schließe ich eine Waschmaschine richtig an?
Waschmaschine anschließen ist zwar keine Raketenwissenschaft, erfordert aber grundlegendes handwerkliches Geschick. Das gilt vor allem dann, wenn es sich um einen exotischen Standort handelt, bei dem man vielleicht einen Schlauch verlängern muss. Die beste Lösung ist dabei ein Aufbauservice, den man oft hinzubuchen kann. Wer selbst aufbauen will, sollte sich die Aufbauanleitung ansehen, die bei den getesteten Modellen die sachgerechte Aufstellung und Inbetriebnahme beschreibt. In der Regel sind folgende Schritte nötig:
- Transportsicherung entfernen
- Waschmaschine eben aufstellen
- Ablaufschlauch montieren
- Zulaufschlauch montieren
- Stromkabel anschließen
- Probedurchlauf starten
Im Video hat unsere Kollegin Anna easy Nachhaltigkeits-Tipps für euch!
Wie wasche ich richtig?
Hier haben die meisten Familien ihre ganz eigenen Tricks und es lohnt sich, Großeltern und Eltern zu fragen. Wäsche vorsortieren ist auf jeden Fall empfehlenswert. So könnt ihr immer mit den passenden Waschprogrammen arbeiten und müsst keine Angst vor Verfärbungen haben. Vorwäsche ist in der Regel überflüssig, auch Kochwäsche ist nur in Ausnahmefällen noch nötig, mehr als 60°C braucht ihr in der Regel nicht. Dann gilt, Trommel voll machen für optimalen Strom- und Wasserverbrauch. Dosiert auch das Waschmittel richtig, je nach Härtegrad. Hartnäckige Flecken behandelt ihr am besten mit einem Fleckenmittel vor.
Quelle: Stiftung Warentest