Gegen Durst hilft am besten kaltes klares Wasser – für viele aber bitte mit Kohlensäure! Stiftung Warentest hat deshalb in einem Wassersprudler-Test sieben Wassersprudler getestet. Vier schnitten “gut” ab. Die drei Testsieger und worauf ihr beim Kauf achten solltet.
- 1.Wassersprudler-Test: Die Sieger im Überblick
- 2.So hat Stiftung Warentest die Wassersprudler getestet
- 3.Wassersprudler-Test: Die Testsieger im Detail
- 3.1.Carbonator II von Aarke
- 3.2.Artisan von Kitchenaid
- 3.3.Easy von Sodastream
- 4.Wassersprudler-Test: Alle Testergebnisse im Überblick
- 5.Familie.de-Kaufberatung für Wassersprudler
- 5.1.Wie spritzig muss es sein?
- 5.2.Wasserqualität und Rohrleitungen
Wassersprudler-Test: Die Sieger im Überblick
Wer keine Lust oder Kraft hat, schwere Wasserkästen zu schleppen, macht sein Sprudelwasser mit einem Wassersprudler einfach selbst. Aber wie ist die Qualität des selbstgesprudelten Wassers und lohnt sich die Investition wirklich? Das hat Stiftung Warentest in ihrem Wassersprudler Test 2019 untersucht. Wir stellen euch drei der Testsieger, die noch verfügbar sind, vor.
So hat Stiftung Warentest die Wassersprudler getestet
Stiftung Warentest hat sieben Wassersprudler auf Herz und Nieren geprüft. Besondere Prüfkriterien waren dabei die Qualität des Aufsprudelns (50 %),
die Handhabung (30 %), die Sicherheit (10 %) und Gesundheit & Umwelt (10 %). Die Wassersprudler wurden alle im Februar 2019 gekauft.
Wassersprudler-Test: Die Testsieger im Detail
Carbonator II von Aarke
Der Testsieger Carbonator II von Aarke bekam von Stiftung Warentest die Gesamtnote 2,2. Das stylische Teil gibt es in Schwarz, Edelstahl, Kupfer, Messing und Weiß.
Mit einem einfachen Zug an einem Hebel schafft der Sprudler, den es ab rund 135 € zu kaufen gibt, spritziges Wasser mit einem Kohlensäuregehalt von 4,4 g/l. Einen ersten Gaszylinder bringt das Gerät beim Kauf nicht mit, dieser muss extra gekauft werden. Ganz schön ärgerlich bei diesem hohen Anschaffungspreis.
Zum Austausch der Gaskartusche muss das Gerät hingelegt werden und Stiftung Warentest bewertete die Handhabung dabei generell als eher etwas kompliziert.
So unterschiedlich sind Menschen ...
Genau das, was die StiWa kritisiert, liebe ich an unserem Aarke: Ich finde es super unkompliziert die Gaskartusche zu wechseln, einfach Gerät anheben, alte Flasche rausdrehen und neue reindrehen. Bei unserem alten Sodastream musste man immer das Gehäuse entfernen, Gerät kippen, alte Flache rausdrehen, neue eindrehen zurückkippen und dann das Gehäuse wieder draufsetzen (dabei hab ich mir auch schon den Finger eingeklemmt). Mit dem Aarke sind das nur zwei Handgriffe.
Ich habe eben extra nochmal die Betriebsanleitung rausgekramt, hier wird tatsächlich die Kartusche im Liegen getauscht: "Wenn Sie den Gaszylinder austauschen möchten, legen Sie den Wassersprudler so ab, dass der Hebel nach oben zeigt und drehen Sie den Zylinder gegen den Uhrzeigersinn, bis Sie ihn vollständig aus dem Fach ziehen können." Warum das so ist, ist mir ein Rätsel – meine Hochheb-Variante erscheint mir einfacher und auch sicherer. Nun bin ich aber auch keine Gaskartuschen-Ingenieurin. Falls ihr welche seid, ich würde gerne wissen, ob es dafür eine plausible Erklärung gibt. Außerdem empfinde ich selbst das Umlegen als einfacher als das Gerät halb auseinanderzunehmen. Aber auch hier gilt: Menschen sind eben unterschiedlich ...
Übrigens: Das getestete Gerät gibt es nur noch für horrende Preise ab 280 € in Inzwischen gibt es bereits mehrere neuere Modell von Aarke. Der Carbonator 3 und der Carbonator Pro kommen bei ihren Käufer*innen in den Bewertungen ebenfalls sehr gut weg.
Hier kaufen:
Artisan von Kitchenaid
Wer das Wort Kunst schon im Namen trägt, muss mit einem besonderen Design punkten – und das tut der Wassersprudler von Artisan von Kitchenaid auch. Im gewohnten Kitchenaid-Look verschönert der zweitplatzierte Sprudler jede Küche.
Hier kaufen:
Das hat allerdings seinen Preis – der Artisan, den es in Rot und Schwarz gibt, ist mit 229 € das teuerste Gerät im Test. Der Sprudler steht besonders stabil, was er vermutlich auch seinem Gewicht von stolzen 6,2 kg zu verdanken hat.
Der Zeiger im runden Gehäuse zeigt übrigens nicht den Kohlensäuregehalt an, der gerade ins Wasser gesprudelt wird, sondern nur, wie lange man schon den Hebel drückt. Nette Spielerei, aber nicht mehr. Die Aufsprudlung ist mit 4,2 g/l ganz passabel und reicht für ein prickelndes Wasser der Stufe Medium. Fazit: Ein guter Wassersprudler für Design-Liebhaber*innen.
Easy von Sodastream
Mit der Gesamtnote 2,5 ist auch der Easy von Sodastream im Wassersprudler-Test von Stiftung Warentest noch "gut" bewertet. Er ist der Klassiker unter den Sprudlermarken. Das Gerät ist das günstigste im Test, zaubert mit 3,5 g/l Kohlensäure aber nur mittel-spritziges Sprudel in die Plastikflasche.
Hier kaufen:
Diese wird übrigens nicht wie bei den anderen eingeschraubt, sondern eingeklickt, was bei der Bedienung zwei Hände benötigt, da das Gerät sonst wegrutschen kann. Insgesamt schneidet der günstige Wassersprudler gut ab, nur bei "Gesundheit & Umwelt" wurden Schadstoffe wie Phenole und Phthalate nachgewiesen, allerdings unterhalb der gesetzlichen Grenzwerte.
Wassersprudler-Test: Alle Testergebnisse im Überblick
Im Wassersprudler-Test schnitten vier der sieben getesteten Wassersprudler mit “Gut” ab. Zwei erzielten ein “Befriedigend” und einer der Sprudler erzielte nur ein “Ausreichend”. Insgesamt waren die Ergebnisse bei allen Wassersprudlern ausgerechnet in dem Bereich eher bescheiden, der ihnen den Namen gibt: bei der Sprudeligkeit. Denn nur drei der Geräte schafften es, richtig spritziges Wasser herzustellen – die drei Testsieger von Aarke, Sodatrend (nicht mehr verfügbar und deshalb nicht vorgestellt) und Kitchenaid. Auch der Sprudler auf Platz 4, immer noch mit Gesamturteil “Gut”, schaffte nur einen Kohlensäuregehalt von Medium.
Richtig viele Schadstoffe wurden nur im Testschlusslicht von Sharon up von My Sodapop gefunden. Allerdings auch nur in einer Konzentration unterhalb der Grenzwerte. Eine Abwertung gab es dafür trotzdem. Ebenso für die geringe Sprudelkraft und die nur befriedigende Handhabung.
Interessant: Mit den Wassersprudlern tut man zwar der Umwelt einen Gefallen, aber nicht dem eigenen Geldbeutel. Im Vergleich mit ebenfalls gut getesteten günstigen Mineralwässern aus der Flasche ist das prickelnde Wasser aus den Sprudlern nicht günstiger. Das liegt an den hohen Anschaffungskosten und dem Preis für die Gaskartuschen. Nur die Wassersprudler von Sodastream Easy und Pearl können vom Preis mithalten, allerdings nicht mit der Sprudelqualität. Beide Wassersprudler schaffen höchstens die Spritzigkeit von Medium-Wasser.
Tipp: Meine Kollegin Katja hat das Modell Soda Stream Duo auf Herz und Nieren getestet und stellt es euch vor:
Familie.de-Kaufberatung für Wassersprudler
Die überraschende Feststellung im Wassersprudler-Test von Stiftung Warentest, dass sich mit den Geräten zwar etwas für die Umwelt tun, aber kein Geld sparen lässt, macht die Geräte nicht weniger attraktiv. Allein die Zeit- und Kraftersparnis, die das Wegfallen vom Mineralwasserkästen kaufen und schleppen bringt, ist eine Kaufüberlegung wert. Besonders wer in oberen Etagen ohne Aufzug wohnt, freut sich sicher über die praktische Erfindung der Wassersprudler.
Wie spritzig muss es sein?
Die von Stiftung Warentest bei allen Geräten bemängelte nicht ausreichende Spritzigkeit ist vermutlich Geschmackssache. Wer seine Getränke wirklich gerne superduper sprudelig mag, wird mit einem Wassersprudler wohl eher nicht glücklich. Für alle anderen sollte die Kohlensäuremenge, die die vier Testsieger ins Wasser pressen, jedoch ausreichen.
Unser Familien-Fazit:
Wir haben keinen Wassersprudler im Einsatz und das obwohl wir im vierten Stock eines Altbaus wohnen. Wir empfinden unser Trinkwasser jedoch als zu kalkhaltig, um es richtig genießen zu können. Eine Bleibelastung liegt bei uns nicht vor, das hab ich in meiner Schwangerschaftszeit damals testen lassen. Allerdings lag der Wert auch nicht gerade im unteren Bereich. Und so schleppen wir weitere unsere Sprudelkästen nach oben – aber das kann man ja auch unter kostenlosem Fitnessprogramm verzeichnen.
Mit Wassersprudlern bin ich trotzdem vertraut, da meine Eltern bei uns zuhause schon selbstgesprudelt haben, seit ich denken kann. Dort gibt es aber auch richtig gutes Wasser aus dem Hahn. Sie benutzen dafür übrigens immer noch den Wassersprudler der ersten Generation von Sodastream – Topqualität also. Ich weiß nicht, ob die Geräte damals noch mehr Sprudelpower hatten, aber ich empfinde die Spritzigkeit des Wassers als absolut ausreichend (zumindest direkt nach dem Aufsprudeln) und ich liebe Kohlensäure, je mehr desto besser.
Meine Kollegin Lisa hat übrigens den Sodastream Crystal 2.0., den für ca. 100 € z. B. bei Amazon gibt, zuhause, der bei Stiftung Warentest nur ein “Befriedigend” bekommen hat – unter anderem wegen der geringen Sprudeligkeit. Lisa kann dies nicht bestätigen. Auch sie liebt Kohlensäure und meint, dass ihr bei zweimaliger Betätigung der Sprudlertaste die Kohlensäure beim Trinken fast aus der Nase herauskommt.
Wasserqualität und Rohrleitungen
Ob selbstgesprudeltes Wasser gut oder schlecht ist, hängt aber nicht nur vom Wassersprudler ab. Auch die Qualität des Trinkwassers, das aus der eigenen Leitung kommt, spielt eine große Rolle. Hier können sich die Wasserhärte, der Kalkgehalt und die generelle Zusammensetzung stark auf das Trinkvergnügen auswirken. Auch Bewohner*innen von älteren Häusern könnte ihr Wasser aus dem Wassersprudler nicht schmecken, wenn es zuvor durch alte Rohrleitungen gelaufen ist, die eventuell sogar für einen ungesund hohen Bleigehalt sorgen. Die eigene Trinkwasserqualität kann man übrigens bei seinen Wasserwerken testen lassen – für Schwangere und Haushalte mit einem Säugling im Alter bis zu 12 Monaten ist der Test auf Bleibelastung sogar kostenlos.
In diesem Video zeigen wir euch, auf welche Kriterien ihr bei den Tests von Stiftung Warentest und Co. achten müsst: