Wie können wir mit unseren Kindern in Kontakt bleiben, auch wenn sie noch kein eigenes Smartphone besitzen? Eine Alternative und einen kindgerechten Einstieg in das digitale Leben verspricht die Xplora Smartwatch. In der Familie-Redaktion haben wir verschiedene Xplora-Modelle mit unseren Kindern getestet und teilen hier unsere Erfahrungen und Fazits mit euch. Vielleicht passt eine der Telefon-Uhren für Kinder ja auch zu eurer Familie.
- 1.Was ist das überhaupt, eine Xplora Smartwatch?
- 2.Welche Xplora ist die beste?
- 3.Welcher Tarif für XPLORA?
- 4.Welche Smartwatch ist für Kinder am besten: Unsere Tests und Fazits
- 4.1.Erfahrungen mit der Xplora 6 Play (von Natalie Köhler)
- 4.2.Erfahrungen mit der Xplora GO3 (von Maike Mauer)
- 4.3.Erfahrungen mit der Xplora GO2 (von Jennifer Madelmond)
Was ist das überhaupt, eine Xplora Smartwatch?
Dem eigenen Kind mal schnell eine Nachricht schicken, dass es nach der Schule doch nicht nach Hause, sondern zur Oma laufen soll? Super praktisch! Oder: Euer Kind ruft an, um euch Bescheid zu geben, dass die letzte Stunde ausfällt und ihr es früher abholen könnt? Genial! Es gibt viele Situation in denen wir froh sind, unkompliziert mit unseren Kindern in Kontakt treten zu können oder sie eben auch mit uns.
Genau an dieser Stelle setzen die Xplora Smartwatches an: Mit der intelligenten Uhr können Kinder telefonieren und Nachrichten verschicken. Das Besondere: Nur vorher genehmigte Kontakte können mit der Xplora Smartwatch telefonieren/Nachrichten schreiben. So behalten Eltern den Überblick und die Sicherheit über die Kommunikationswege.
Verbunden ist die Smartwatch mit der Eltern-App "Xplora", über die verschiedene Einstellungen vorgenommen werden können, so z. B. auch die Festlegung der erlaubten Kontakte, die Einrichtung von sicheren Bereichen (z. B. rund um das Zuhause) oder die Verfolgung des Schrittzählers. Die Anzahl der gemachten Schritte können später in sogenannte Xplora Coins umgewandelt und auf der Plattform "Xplora Goplay" in Spiele und Prämien eingelöst werden. Ein Anreiz für mehr Bewegung.
Einen Zugang zu einem Internetbrowser oder den Sozialen Medien gibt es auf der Uhr nicht, also ein sicherer Einstieg in die Medienwelt.
Welche Xplora ist die beste?
Der Hersteller Xplora hat verschiedene Smartwatch-Modelle im Angebot. Sie alle verfügen über diese wichtigsten Funktionen für Kinder und Eltern:
- Anrufe tätigen und entgegennehmen
- Nachrichten empfangen und verfassen (auch Sprachnachrichten)
- GPS-Ortungsfunktion mit SOS-Funktion und Sicherheitszonen
- Schulmodus
- Kamera
- Schrittzähler verbunden mit der "Xplora Goplay"-Welt
- Stoppuhr und Wecker
Je nach Modell sind die Telefon-Uhren aber auf unterschiedlichen technischen Niveaus, unterscheiden sich in der Größe oder sind mit zusätzlichen Features ausgestattet, wie ihr in dieser Tabelle sehen könnt:
Welcher Tarif für XPLORA?
Wenn ihr eine Xplora-Smartwatch kauft, könnt ihr das in Kombination mit einer SIM-Karte und einem Tarif bei einem bestimmten Anbieter tun. Hersteller Xplora empfiehlt in diesem Zusammenhang die Provider Telekom, Vodafone oder O2.
Außerdem bietet das Unternehmen ganz neu auch den deutschlandweiten Tarif Xplora Connect an, sozusagen eine allgemeine Komplettlösung. Das Xplora Connect-Angebot ist mit Nano-SIM-Card in vier verschiedenen monatlichen Tarifen ab 4,95 € monatlich erhältlich. Die Aktivierung erfolgt über die kostenfreie Xplora-App für iOS und Android.
Welche Smartwatch ist für Kinder am besten: Unsere Tests und Fazits
Erfahrungen mit der Xplora 6 Play (von Natalie Köhler)
Zuerst einmal vorneweg: Ich hätte nicht gedacht, dass meine Tochter die Uhr regelmäßig anzieht und das wäre ja dann das K.-o.-Kriterium gewesen. Aber: Es klappt und jeden morgen wird die Xplora 6 Play auf das aktuelle Outfit abgestimmt.
Auch die Installation der Uhr und der Eltern-App verlief ohne Probleme, aber es dauert. Mit der ersten Aktivierung solltet ihr also frühzeitig anfangen, vor allem, wenn die Uhr zum Beispiel ein Geschenk sein soll. Und noch ein wichtiger Hinweis: Verbindet euch unbedingt im ersten Schritt mit eurem W-Lan. Die Uhr hat bei uns nämlich erst einmal mehrere System-Updates heruntergeladen. Seid ihr dann nicht im W-Lan, macht das die Uhr über das Mobilfunknetz und das kostet je nach Tarif Geld und dauert eventuell (noch) länger.
Wir haben zum Testen übrigens eine Telekom-Prepaid-Karte mit Startguthaben genutzt. Die könnte aber natürlich im ungünstigsten Moment leer sein. Deshalb haben wir eine Verknüpfung mit unserem Konto angelegt, damit die Karte immer neu aufgeladen wird.
Ich liebe es, dass ich meine Tochter mit der Xplora jetzt immer erreichen kann und sie mich. Wir sprechen unseren Tag zwar morgens nach wie vor durch, aber es kommt eben doch manchmal anders und dann können wir uns über die Smartwatch verständigen.
Bei aller Euphorie: Es gibt auch Xplora-Funktionen, die nicht optimal gelöst sind, meiner Meinung nach. Beim Testen sind mir diese hier aufgefallen:
- Nachrichten kann euer Kind im Schulmodus nicht empfangen. Das bedeutet im Alltag: (Sprach-) Nachrichten müsst ihr unbedingt noch vor oder erst nach der Schulmodus-Zeit losschicken, sonst verpuffen sie.
- Leider hat es zu Beginn unseres Tests etwas gedauert, bis sich der Schulmodus verlässlich eingestellt hat. Es kann helfen, die Xplora-App neu zu starten oder die Uhr auch mal auf Werkseinstellungen zurückzusetzen, damit sich einige Funktionen zurechtruckeln.
- Der GPS-Tracker zeigt euch an, wo sich euer Kind gerade befindet, aber nicht immer auf den Meter genau. Es können also schon mal ein paar Häuser und sogar Straßen dazwischen liegen.
- Oma, Opa und Tante können unsere Tochter zwar anrufen, Nachrichten schicken aber nicht. Das können nur die beiden Administratoren (bei uns ich und mein Mann) bzw. wer ebenfalls eine Xplora-App mit Verknüpfung zur Uhr unserer Tochter hat (macht ja aber niemand).
Ganz schön praktisch (und beruhigend)
Ich wollte die Xplora wirklich nicht mehr missen. Sie erleichtert uns den Familienalltag und gibt uns und unserer Tochter ein gutes Gefühl, vor allem, wenn sie alleine unterwegs ist. Aber natürlich kostet die Uhr auch Geld, Anschaffung und vor allem die Folgekosten müsst ihr also unbedingt mitdenken.
Erfahrungen mit der Xplora GO3 (von Maike Mauer)
Auch wir taten uns recht leicht damit, die Smartwatch für Kinder einzurichten. Die (Sprach-)Nachrichten, Bilder und Emojis kamen problemlos an (das war beim Vorgänger wohl anders). Gleich am Anfang unseres Tests fuhr unser Sohn (6) mit seinem Freund und dessen Eltern in einen Tierpark. Sie hatten kein Problem damit, dass er die XGO3 anzieht – und los ging's. Wir Eltern konnten dank GPS-Ortung beobachten, wohin genau. Ehrlich gesagt war das erst mal ein komisches Gefühl. Andererseits ist es im (Schul-)Alltag natürlich beruhigend, wenn man sieht, wo sich das Kind gerade befindet.
"Wir sind angekommen", erreichte uns eine halbe Stunde später die erste Sprachnachricht. Gefolgt von lustigen Fotos, die die Kids mit der Uhr von sich selbst geknipst hatten. Die Qualität geht so, aber das minderte den Spaß kein bisschen: Im Laufe des Ausflugs bekamen mein Mann und ich diverse Nachrichten, Herzchen und Ich-hab-euch-lieb-Bekundungen auf unsere Smartphones. Viel erklärt hatten wir vorher nicht. Unser Sohn hat die XGO3 intuitiv verstanden und einfach rumprobiert.
Eingestellt wird – wie bei den anderen Xplora-Modellen – alles per Eltern-App. Für einen Umkreis von bis zu 5000 m konnten wir eine Sicherheitszone festlegen. Verlässt das Kind diesen Bereich, folgt ein Alarm. Außerdem gibt es einen SOS-Modus: Sobald das Kind länger auf die Seitentaste drückt, ruft die Uhr die zuvor hinterlegte Person an. Wen unser Sohn ganz generell anrufen kann – und wer ihn anrufen darf, haben wir auch via App bestimmt. Die Kommunikation ist laut Hersteller verschlüsselt.
Der Schulmodus ist prinzipiell eine gute Sache: Die Eltern geben in der App an, wann Unterricht ist und die Uhr das Kind nicht ablenken darf. In der Schule unseres Minis sind Smartwatches am Handgelenk allerdings in der 1. Klasse nicht gern gesehen. Deshalb hat er seine "Telefon-Uhr" selten dabei. Sind Kinder in einem Alter, in dem sie auch mal spontan entscheiden, nach der Schule mit zu einer Freundin oder einem Freund zu gehen, finde ich eine Uhr wie die XGO3 allerdings echt praktisch.
Unser Sohn liebt die unterschiedlichen Ziffernblätter, die er nach Lust und Laune einstellen kann. Andere Spielereien wie die Stoppuhr oder den Schrittzähler nutzt er genauso gern. Die Xplora GoPlay-Welt haben wir aber (bislang) nicht ausprobiert, da unser Mini sowieso ständig in Bewegung ist.
Aufladen nicht vergessen ;)
Wirklich hilfreich finde ich die XGO3, wenn wir mit unserem Sechsjährigen irgendwo unterwegs sind, wo viel los ist – und wir ihn nicht permanent im Blick behalten (können). Auch wenn er mit einem Freund zum nahe gelegenen Spielplatz laufen möchte, trägt die Uhr zur Beruhigung bei. Allerdings muss man darauf achten, dass sie dann auch aufgeladen ist. Obwohl die App warnt, haben wir das möglicherweise schon mal vergeigt… Und so war die Smartwatch nicht einsatzbereit, als wir sie eigentlich gut hätten brauchen können.
Das häufige (Sprach-)Nachrichten verschicken hat sich nach einer Weile eingependelt (das kann auch echt ins Geld gehen, wenn es nicht übers Zuhause-WLAN läuft). Wir nutzen sie nicht täglich, aber wenn, dann ist sie eine echt tolle Sache für Kinder, die noch kein Handy haben.
Erfahrungen mit der Xplora GO2 (von Jennifer Madelmond)
Ich habe das Modell Xplora GO2 mit meiner 10-jährigen Nichte getestet. Die Installation und Einrichtung von Smartphone und Smartwatch verliefen reibungslos und sehr einfach. Im Laufe der Testphase kam es aber immer mal wieder vor, dass die Verbindung zu der Uhr (im Rahmen der App) abgebrochen ist. Mit wenigen Schritten oder einem Neustart der App konnte die Verbindung wieder hergestellt werden.
Es ist sicherlich eine Gewohnheitssache mit einer Uhr zu telefonieren, aber hat man sich einmal daran gewöhnt, dass es am Handgelenk klingelt, ist die Smartwatch eine ziemlich tolle und handliche Sache. Meine Nichte hat echt ganz viel Spaß daran gehabt, mir kleine (Sprach-)Nachrichten, Emoticons oder Fotos zu schicken. Besonders praktisch sind dabei die hinterlegten Textbausteine wie "Alles in Ordnung" oder "Ich gehe jetzt nach Hause". Alternativ kann aber auch die praktische Sprachaufnahmefunktion genutzt werden.
Für Eltern ist die Standortfunktion natürlich ein wichtiges Feature. Denn hat das Kind einmal den eingerichteten sicheren Bereich verlassen, werden wir nicht nur darüber informiert, sondern können auf einer Landkarte in der App auch direkt nachvollziehen, wo sich das Kind genau aufhält.
Mein Fazit zum Test
Im Allgemeinen bin ich sehr begeistert von den zahlreichen und gleichzeitig dennoch überschaubaren Funktionen. Mir gefällt das kindgerechte und liebevoll gestaltete Design der Uhr, gleichzeitig auch die intuitive Art diese zu bedienen.
Was mich immer mal gestört hat, war die Tatsache, dass die Nachrichten meiner Nichte oftmals erst Stunden später in meiner App signalisiert wurden. Das Sorgengefühl, das man eigentlich mit der Uhr nicht mehr haben sollte, war dann leider doch da. Ein paar Stunden kam absolut nichts und auf einmal funktionierte alles wieder normal. Sicherlich werden solche Fehler aber auch noch mit einem der regelmäßigen Sicherheitsupdates, die Xplora anbietet, behoben.
Übrigens haben wir für euch auch die Kids-Watches Xplora 5 Play eSIM und die Anio 5 genau unter die Lupe genommen. Und auch die Apple Watch für Kinder haben wir getestet. Unsere Ergebnisse lest ihr hier:
** Hinweis: Die familie.de-Redaktion hat die Produkte zum Test kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen. Dies hatte keinerlei Einfluss auf die Berichterstattung.
Und wenn euer Kind dann doch mal das Handy in der Hand hat? Kein Problem – mit diesen 5 coolen Lern-Apps wird das Smartphone zur Lehrkraft: