Es kann schneller passieren als man denkt: Die Colaflasche wird zu schnell an den Mund geführt, beim Sport fliegt ein Ball unerwartet auf euch zu oder ihr beißt einmal zu viel auf eine harte Nuss und schon fehlt ein Stück vom Zahn – oder sogar das ganze Ding! Eine Zahnrettungsbox soll dafür sorgen, dass der ausgeschlagene Zahn nicht in der Tonne, sondern wieder in eurem Mund landet. Wie eine solche SOS-Box funktioniert und wo ihr sie herbekommt.
Was ist eine SOS-Zahnbox?
Eine SOS-Zahnbox ist eine Art Rettungsbox für ausgeschlagene Zähne und Zahnbruchstücke. Diese können darin bis zu 48 Stunden aufbewahrt werden, ohne dass die Zellen der Wurzeloberfläche absterben. Dadurch wird die Chance auf eine erfolgreiche Replantation, also eine Wiedereinpflanzung, signifikant erhöht.
Eine Zahnrettungsbox lohnt sich vor allem für aktive Kinder und sportliche Erwachsene. Auch Sportvereine sollten sie am besten in ihrer Erste-Hilfe-Box vorrätig haben.
Was enthält eine Zahnrettungsbox?
Eine Zahnrettungsbox enthält eine spezielle Zellnährlösung bestehend aus:
- anorganischen Salzen
- Hydroxyethylpiperazin-1-ylethansulfonsäure
- D-Glucose
- natürlichen Aminosäuren
- Natriumazid
- Vitamin B1 - B12
- Vitamin C
- p-Aminobenzoesäure
Was kostet eine Zahnrettungsbox?
Je nach Hersteller kostet eine Zahnrettungsbox etwa zwischen 20 und 40 €. Im Vergleich zu einem Implantat oder einem anderen Zahnersatz, der mehrere Tausend Euro kosten kann, lohnt sich die Anschaffung also definitiv.
Marktführer im Bereich Zahnrettungsboxen sind Miradent und DentoSafe. Ihr erhaltet sie in der Apotheke oder online bei Shop-Apotheke, Aponeo und Co.
Wie lange ist eine Zahnrettungsbox haltbar?
Eine SOS-Zahnbox ist in der Regel ein bis zwei Jahre haltbar. DentoSafe gibt sogar eine Haltbarkeit von bis zu drei Jahren an. Das tatsächliche Haltbarkeitsdatum befindet sich selbstverständlich auf der Verpackung des Produkts.
Wie können ausgeschlagene Zähne gerettet werden?
Wenn ihr oder euer Kind sich einen Zahn abgebrochen oder ausgeschlagen hat, solltet ihr die Wunde zunächst beruhigen und klären, ob weitere Verletzungen wie beispielsweise eine Gehirnerschütterung vorliegen. Sollte die Wunde stark bluten, könnt ihr sie mit sterilem Verbandsmaterial, einem Stofftaschentuch oder Handtuch stillen. Dazu sollte der oder die Verletzte leicht auf das Tuch beißen. Zusätzlich könnt ihr den Kiefer von außen mit einem Kühlbeutel kühlen und so Schmerzen und Schwellung kontrollieren.
Anschließend solltet ihr euch möglichst schnell auf die Suche nach dem Zahn(-stück) machen. Achtung: Sobald ihr ihn gefunden habt, sollte der ausgeschlagene Zahn nicht desinfiziert oder gereinigt, sondern innerhalb von 15 bis 30 Minuten unbehandelt in die Zahnrettungsbox gelegt werden! Achtet außerdem darauf, weder die Zahnwurzel noch die Bruchstelle mit den Fingern zu berühren.
Solltet ihr keine Zahnrettungsbox zur Hand haben, könnt ihr das Bruchstück auch für einige Stunden in kalter H-Milch oder isotoner NaCl-Lösung aus der Apotheke aufbewahren. Alle anderen Flüssigkeiten – inklusive Wasser – sind für den Transport ungeeignet. Auch die Aufbewahrung im eigenen Mund ist umstritten, da sich im Speichel viele Bakterien befinden. Nach der sicheren Lagerung solltet ihr umgehend einen Zahnarzttermin vereinbaren oder direkt zum Notdienst fahren.
Quelle: Stiftung Warentest, DentoSafe, Prodente,
Mit diesen fünf praktischen Tipps bleiben die Zähne gesund:
Bildquelle: Getty Images/LightFieldStudios